Ich werde mich in erster Linie auf den Cougar meiner Frau beziehen, allerdings lassen sich diverse Ausschweife über den Mondeo nich vermeiden, da er ja auch nen V6-Duratec hat, bzw hatte. Ich hoffe das geht von Seiten der Admins in Ordnung und gilt dann nich zu sehr als OT?!
Couga schrieb:
also machen würden sie: Kanäle schleifen, Zylinderkopf überarbeiten, ne stärkere Zylinderkopfdichtung, neuen Ansaugtrakt, schärfere Nockenwellen, Hubraumvergrößerung, Steuergerät anpassen, ne stärkere Kupplung, Schwungscheibe, Pleuel usw
In kurzform Sie würden den Motor komplett auseinander nehmen, den ordentlich überarbeiten und wieder reinpflanzen.
Ob es wirklich 300 Pferde werden und wie lang der Motor dann hält keine ahnung, würd sagen kommt dann wie immer auf die Fahrweiße an
Dir wird hier "klassisches Saugmotortuning" angeboten, zugegebener Maßen umfangreich. Hat der Anbieter das mit diesem Motor schon einmal gemacht? Verabreicht man dem V6 dieses Programm bin ich fast überzeugt, dass hier keine 300 PS (schon gar nicht halbwegs Standfest) zum Vorschein kommen werden... :öhm Aber warum? Der V6 hat von Natur aus ein paar sehr tuningfeindliche Eigenheiten, diese möchte ich hier mal kurz nennnen:
Dieser verflixte Ami-Motor wurde eigentlich wie alle Serienmotoren nach dem good enough for everywhere-Prinzip abgestimmt, soll heißen er muss überall, mit den dort vorherschenden Bedingungen funktionieren (Werksseitige Fertigungstoleranzen, Luftdruck/Sauerstoffgehalt, Qualität/Klopffestigkeit des Kraftstoff, Temperaturen usw.) Natürlich erwartet der Besitzer auch Langlebigkeit und Zuverlässigkeit. Diese Faktoren bedeuten aber zugleich unweigerlich, dass zu dem möglichen Leistungpotenzial der Maschine ein großer Abstand entsteht, der aber auch vom Hersteller zugunsten der Kosten genutzt wird, denn Bauteile deren Beanspruchung geringer als benötigt ist, können ggf. kleiner und somit kostengünstiger Dimensioniert werden. Im Falle de V6 scheint dieser Punkt perfekt in Anspruch genommen zu sein aber es kommt noch einer obendrauf: Der Aspekt Umwelt. Dafür werden echte Leistungskiller verbaut: Starterkats, nennen wir sie doch mal "unzerkaute Weintrauben in einer Luftröhre"! Die Abgasrückführung oder sagen wir an dieser Stelle "Schmierfett auf dem Brautkleid" dazu. Die Führung der Krümmer und der Y-Pipe (Verbindungsrohr der beiden Krümmer) könnte auch "Arterienverkalkung" heißen. Ich habe diese Metaphern bewusst gewählt, denn egal wie ma es dreht und wendet, genau diese Auswirkungen haben die Bauteile auf den Motor. Das bedeutet erstens:
- Es gibt kaum einen Motor von Ford der leistungsmäßig so intensiv "nach unten" streut, im Verhältnis zur Werksangabe.

:
(übrigens, auch die ST-Variante glänzt hier nicht!!!)
und zweitens:
- Wird dieser Motor,
ohne Beachtung und Änderung aller genannten Schwächen leistungsgesteigert, wird sich dies in der Haltbarkeit sehr schnell niederschlagen und räche.
Man könnte nun dagegen argumentieren, schließlich fahren doch etliche Golf-GTI mit Turbol-Umbau rum und holen mehr als das Doppelte raus..warum haben die nicht solche Probleme? Das berühmte "good-enough-Prinzip" liegt hier, dem Baukastensystem sei Dank" viel höher. Bei Ford gibt es das übrigens auch. Z.B. der 2L Motor meines Transit Bj. 85 mit 73 PS, ist exakt der gleiche Block wie vom Cossie mit 220 PS. Aber für wie viele Varianten dient der V6 als Basis?

...
Das bedeutet aber nicht, dass der V6 nicht Tuningfähig ist, sehr wohl aber, dass ohne viel Aufwand, sehr viel Geldeinsatz und noch mehr technisches Know-How nichts wriklich Gutes dabei rauskommt.
Ich glaube das reicht als (wirklich sehr) kurz gehaltene Einleitung. Morgen beschreibe ich dann mal den Aufbau des Cougars meiner Frau Step by Step. Falls zu diesem Beitrag Fragen sind, legt bitte los, ich liebe solche Unterhaltungen mit Gleichgesinnten

: , aber nun muss ich erst mal ins Bett.
L.G.