Mein TÜV letzten Monat war nicht so easy.
Ich hatte mein Auto ungefähr ein Jahr, da meldeten sich die Lampen vom ABS und der Bremse zu Wort. Gingen mal an, wieder aus nach einiger Zeit, bis sie dauerhaft leuchteten. Da meine Bremse aber tadellos funktionierte, dachte ich eher an einen Wackelkontakt. Dann der (über)fällige TÜVtermin beim Freundlichen, der das Auto wohl am liebsten auf seinem Hof erschossen hätte.
Was er nicht alles an meinem Auto gefunden hatte:
- beide Querlenker
- Brems- und Benzinleitungen angerostet
- ABS-Steuergerät nicht auslesbar
- Ölwanne ölfeucht
- Reifen vorne Verschleißgrenze
- Achsmanschette vorne links
Insgesamt ein Aufwand von 1500 €, das Steuergerät wollte er immerhin instandsetzen lassen für faire 150. Was ihm "Kopfzerbrechen" machte waren die Leitungen, da man das Ausmaß erst sehen würde, wenn man die alten entfernt. Mein Arbeitskollege hat in seiner Scheune eine komplette Hebebühne, dort an einen Samstag hin und er stellte dann fest, dass das Steuergerät wirklich nicht mehr auslesbar war und mein linkes Traggelenk ausgetauscht werden sollte. Die Leitungen, Achsmanschette und Ölwanne reinigten wir und das Bild und meine Laune besserten sich zusehends.
Dann meinte er, ich solle jetzt
direkt zum TÜV fahren und mit dem Mängelbericht wollten wir dann das Auto wieder fit machen.
Und der Prüfer fand an meinem Auto nichts weiter als das ABS-Steuergerät bzw. die damit verbundenen leuchtenden Lämpchen.
"Wenn des mit de Lämple ned wär, dann hädds klappt!" meinte er.
Zu meinem Glück fand ich in der Bucht ein gebrauchtes Steuergerät mit einjähriger Gewährleistung für 75 €, dazu ein Traggelenk für 22 von Bilstein und einen Liter DOT4plus für 11, dann gings an einem weiteren Samstag ans Reparieren.
Geschlagene drei Stunden brauchte er, um überhaupt mal an das Steuergerät zum Ausbauen zu kommen. Ich hab nur noch Teile wegfliegen sehen - hier was abgeschraubt, da was weg, dieses heillose Durcheinander kriegt doch keine Sau mehr zusammen!

Dann die Demontage des Steuergerätes, welches sich mit ganzer Kraft wehrte, es musste gefühlte 93 mal gedreht und gewendet werden, bis es draußen war. Ich sah nur noch Teile und Schrauben und mich schon an diesem Wochenende ohne Auto...
Doch der Einbau und Zusammenbau ging dann erstaunlicherweise flott voran und ich bewunderte Andi für seine Leistung und Durchblick. Und dann der große Moment, Zündung an, Lampen an, Motor an und Lampen.....aus.
Andi bremste meine Euphorie wegen der geglückten Reparatur, da man ja erst Bremsflüssigkeit nachfüllen und die Bremsen entlüften müsse und anschließend eine Probefahrt anstand. Doch eine Stunde später wurde meine Euphorie bestätigt, alles im grünen Bereich.
Das Wechseln des Traggelenks gestaltete sich dann auch etwas schwierig, da dieses ja mit Nieten am Querlenker befestigt ist und wir diese erst entfernen mussten. Aber auch diese Arbeit war getan und meine "Gurke" war fertig für die TÜV-Abnahme. Den Namen hat Andi damals meinem Auto gegeben, ob es am Wagen selbst und/oder der grünen Farbe lag, das lasse ich jetztmal dahingestellt.
Problemlos dann die Plakette bekommen, die gesamten Kosten beliefen sich auf 400 €. Kein Vergleich gegen den "Freundlichen" und ich sehe ein, dass sie davon leben müssen. Aber wenn von der anfänglichen Liste mal gerade zwei Punkte übrigbleiben, dann macht man sich schon seine Gedanken.
Durch diese Aktion habe ich meinen Wagen besser kennenlernen können und eine gesunde Basis für ein hoffentlich langes Autoleben. Im Frühjahr sind die Bremsen dran, dabei will ich mal sehen, ob wir den Unterboden nicht ein wenig behandeln können, insbesondere der Hinterachsträger hat Flugrost, den würde ich gerne entfernen und ggfls. irgendwie konservieren.