Abzocke in Österreich

W

West

Gast im Fordboard
Sorry wenn der Titel ein bischen hart klingt. Wusste aber nicht wie ichs anders ausdrücken soll.

Hab vorhin auf Dmax eine Reportage über die Autobahnpolizei in Österreich gesehen.
Es ist ja richtig das man ab dem ersten Kilometer Autobahn Maut bezahlen muss. Tut man das nicht und wird erwischt ist eine Ersatzmaut von 120€ fällig, die dann zwei Tage gültig ist.

Ein älteres Ehepaar was in der Reportage gezeigt wurde hatte vergessen eine Vignette zu kaufen. Die haben sich auf der Raststätte eine nachgekauft, kommen damit zum Auto zurück und der Polizist sagt "Dafür ist es zu spät, das kostet 120€" (kurzform). Es kann doch, aus welchen Gründen auch immer, passieren das man vergisst eine Vignette zu kaufen. Die Leute hatten sich verfahren (wollten eigentlich keine Autobahn fahren), haben aber trotzdem den guten Willen gezeigt, eine gekauft und werden trotzdem noch mal voll abgezogen.
Ich persönlich sehe sowas als totale abzocke. So kann man auch Urlauber vergraulen.
Ich will mal eure Meinung dazu lesen. Am liebsten wären mir auch Meinungen von "Ösis", da ihr damit ja öfter zu tun und dadurch auch einen besseren Überblick über solche Sachen habt.
Kann man sich als "Ausländer" gegen sowas eigentlich wehren?
Es soll hier jetzt nicht um die wirklich offensichtlichen Mautpreller gehen und das man ja schon im voraus weis das man die Maut bezahlen muss! Es geht mir speziell um das Beispiel mit dem älteren Ehepaar.
 

taucher

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Ich Emfinde soetwas auch als Abzocke.
Man kann ja mal ein Auge zudrücken, wenn man sieht dass der Wille vorhanden
und es nur ein Versehen ist.

Aber so sind sie die Herren von der Maut-Kontrolle. :bekloppt :dagegen

Gruß Jürgen
 

Horst70

Grünschnabel
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Von staatlicher Seite kann man heute kaum noch Großzügigkeit erwarten. In Zeiten leerer Kassen wollen die Staatsdiener kassieren, wo es nur geht.
 

dridders

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Man koennte sicher ein Auge zudruecken wenn der Typ die Plakette bereits in der Hand hat... andererseits kann er sich die auch erst drinnen nach dem Essen gekauft haben, weil er draussen den Polizisten entdeckt hat. Und jemandem Abzocke vorzuwerfen, nur weil er das Gesetz vertritt? Nicht der Polizist hat gegen das Recht verstossen, sondern der Autofahrer. Wenn du jemanden ueber den Haufen faehrst traegst du auch die Konsequenzen davon, da interessiert auch nicht das du das ja eigentlich gar nicht wolltest und alles doch nur ein Versehen war. Wer Auto faehrt muss auch allzeit aufmerksam sein, dazu gehoert auch die entsprechenden Warnhinweise auf der AB zu lesen, die darauf hindeuten das ab der naechsten Autobahnausfahrt die Mautpflicht kommt.
 

der_ast

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Von der menschlichen Seite her habt ihr natürlich Recht, aber vom Gesetz her ist es nun mal so, dass man die Vignette ab dem ersten Meter zu kleben hat. Hätten die Kontrollorgane das Ehepaar auf der AB selbst gesehen, hätten sie sie sofort aufgehalten und sie häten auch bezahlen müssen. Weiters ist Daniels Erklärung zur Motivation zum Vignettenkauf ("UPS da draussen ist die Polizei und wir haben keine Vignette!") auch nicht von der Hand zu weisen und mal ehrlich: wer würde das vor laufender Kamera zugeben?
Jetzt wäre es noch interessant, wie die Doku aufgebaut war. Hat das Kamerateam die Kontrollorgane begleitet, oder wars eine Doku über Abzocke auf der Autobahn? In beiden Fällen werden die Kontrollorgane vor laufender Kamera auch kein Auge zudrücken, denn
a.) verliert der Mitarbeiter seinen Job, weil er den Auftrag hat JEDEN Vignettensünder, den er erwischt, zu belnagen hat und
b.) ein Exempel statuiert wird. Du hast die Doku gesehen und wirst vermutlich in AUT nicht so schnell auf die Vignette "vergessen" --> Ziel erreicht.
Oder hat das Ehepaar vielleicht erst nach der Rückkehr nach Hause davon vor der Kamera berichtet? Wer weiss, ob die Story dann auch wirklich so war und wie die Sicht der Kontrollorgane dann ausgesehen hätte?

Als Fazit muss ich sagen: ich halte es nicht für Abzocke, sondern für ein (vielleicht auch nur demonstrativ) hartes Durchgreifen der Kontrollorgane.

ng
Alex
 

hohlerturm

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wenn sie es echt vergessen haben, dann haben sie zu allem vergessen auch noch pech gehabt. man übersieht das schild mit der 30 und es blitzt, auch pech gehabt. abzocke ist das nicht, denn die maut in at gibt es ja nicht erst seit gestern und es stehen überall schilder die auf die maut hinweisen. manche haben halt glück und kommen aus dem urlaub und fragen: "was maut in at??" die anderen fahren über die grenze und denken: "mist da war doch noch was!" im gleichen augenblick werden sie rausgewunken und müssen strafe zahlen. als abzocke kann imho nur vorgehensweisen bezeichnen die leute bewusst in eine falle locken wie zum bsp.: das kleine häckchen im gratisgewinnspiel, welches gesetzt werden muß um kein abo der zeitschrift xy für die nächsten 10 jahre abzuschließen. wenn immer alle ein auge zu drücken würden, dann rennen hier bald alle blind durch die gegend...
 

Baumschubser

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Dass die Asfinag unerbittlich gegen Mautpreller aller Art vorgeht, ist kein Geheimnis. Verirrt man sich auf die Autobahn, ist das schlichtz Pech, denn diese Aussage können die Beamten unmöglich nachprüfen.

Ich hatte einen etwas anders gelagerten Fall auch schonmal. Da hatte ich eine Reise nach Österreich gebucht und habe vom Reiseveranstalter die Vignette für 10 Tage geschenkt bekommen. Abzuholen aber nur an einigen wenigen Rasthöfen direkt an der Grenze. In meinem Fall am Rasthof Bad Reichenhall an der A8. Auch dort war es wichtig, bereits auf deutscher Seite in den Rasthof einzufahren und dann an der dortigen Shell Tankstelle die Vignette zu holen. Muss man sich halt kundig machen (in dem Falle habe ich direkt bei der Asfinag angefragt vorher), dann findet man den Weg auch und begeht keine teure Mautprellerei, auch nicht aus Versehen.
 
U

Uli

Gast im Fordboard
West schrieb:
Es soll hier jetzt nicht um die wirklich offensichtlichen Mautpreller gehen und das man ja schon im voraus weis das man die Maut bezahlen muss! Es geht mir speziell um das Beispiel mit dem älteren Ehepaar.
Ich wüsste nicht, mit welchem Recht ein mutwilliger Mautpreller im Angesicht gesetzlicher Regelungen anders behandelt werden sollte wie ein "versehentlicher" Mautpreller.

Es gilt noch immer der Zeitpunkt der Feststellung der Regelübertretung. Und das ist der Moment, in dem der Kontrolleur erkennt, dass ein Fahrzeug ohne gültige Plakette auf der Autobahn oder einer seiner angeschlossenen Verkehrsflächen (hier: Rasthof) unterwegs ist.

Grüße
Uli
 

C-Maxe

Haudegen
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West schrieb:
Es ist ja richtig das man ab dem ersten Kilometer Autobahn Maut bezahlen muss.
Nein, daß ist pauschal nicht richtig. Auf der A12 (Inntalautoibahn) z.B. besteht die Vignettenpflicht ab Kufstein Süd, auf der A13 (Brennerautobahn) z.B. ab Innsbruck Süd.
 

Baumschubser

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Deine Aussage ist so aber auch nicht ganz richtig:

Die zuständige ASFINAG dazu:
"Die Mautpflicht gilt in Österreich auf allen Autobahnen und Schnellstraßen bereits ab der Grenze und auch der Abschnitt Kiefersfelden bis Kufstein-Süd stellt hierzu keine Ausnahme dar. Aus diesem Grund benötigen Sie auch grundsätzlich eine Vignette für diesen Streckenabschnitt. Für Fahrzeuge bis einschl. 3,5 t höchstzulässigem Gesamtgewicht (hzG) gilt demnach seit 1.1.1997 Vignettenpflicht (Vignette) und für Fahrzeuge über 3,5 t hzG gilt seit 1.1.2004 die Go-Mautpflicht (GO-Box). Allerdings wurde im Abschnitt Grenze Kiefersfelden bis Kufstein-Süd die Einhaltung der Vignettenpflicht nicht kontrolliert und dies bleibt auch lt. des zuständigen Bundesministers bis auf Widerruf so. "

Es ist also eine Sache, die nur so gehandhabt wird, Mautpflicht besteht auf dem Abschnitt auf alle Fälle. Quelle: Anreise - Familienregion WILDER KAISER - Skifahren Tirol - Österreich
 

C-Maxe

Haudegen
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...nö, nö, Du.

Ich fahre diese Strecke mehrmals im Jahr. Es steht wortwörtlich auf den jeweiligen Verkehrstafeln: "Vignettenpflicht ab Kufstein Süd" bzw. "Vignettenpflicht ab Innsbruck Süd".
Leider war ich erst letzte Woche da unterwegs, daher kommt das hier zu spät für ein Beweisfoto. Das nächste Mal ginge es voraussichtlich erst wieder im Mai.

Ich weiß was die ASFINAG dazu sagt, dann sollten sie aber auch ihre Schilder entfernen oder sind die zum "tarnen und täuschen"?
 

Baumschubser

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Nein, wenn dort offiziell Schilder stehen, dann ist das so. Ich weiß nur, dass es um diesen Abschnitt bei Kiefersfelden bei Mauteinführung ziemliches Gezerre gab und der ADAC dort jahrelang vergeblich gefordert hatte, dass bis zur ersten Abfahrt in Österreich generell mautfrei sein sollte. Wenn das heute dort so ist, dann ist das natürlich für viele Urlauber eine feine Sache. Wünschenswert wäre das auch an anderen Stellen.
 

Papillon

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hab den Beitrag auch gesehen - täusche ich mich oder war in dem Auto des "Rentnerpaares" ein NAVI drin? wird man dann nicht auf die Mautpflicht etc. drauf hingewiesen?
das u.a. in Österreich Mautpflicht ist sollte man zumindest bei der Planung wissen. ist halt nicht überall so das man weitgehend durchbrettern kann wie hierzulande ohne zur Kasse gebeten zu werden. mir kommt es oft so vor das in Deutschland immer mehr Gesetze und Regeln gemacht werden - kontrolliert wird aber so gut wie nie.
in Österreich wird stärker kontrolliert - das besonders "Ausländer" kontrolliert werden kann schon sein - sind aber auch oft diejenigen die glauben für sie gelten die Regeln dort nicht weil sie es von zuhause aus auch so gewohnt sind.
 
U

Uli

Gast im Fordboard
Ein Navi ist rechtlich völlig ohne Belang. Es ist eine elektronische Gedächtnisstütze, mehr nicht. Es macht also im Sinne der Mautverletzung keinen Unterschied, ob man eines drin hat oder nicht. Zudem hängt es sicher auch vom Modell und der Software ab, ob auf Mautstrecken hingewiesen wird oder nicht. Und eingeschaltet müsste man es auch noch haben ;)
 

Papillon

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man kann eigentlich nur jedem raten der durch Österreich fährt oder fahren muss sich eine Vignette anzuschaffen - vor der Fahrt! weil es einfach gar nicht so leicht ist bei der dortigen Strassenführung nicht doch "versehentlich" auf eine vignettenpflichtige Strasse zu gelangen. genau dort sind oft auch die Kontrollpunkte - nicht unbedingt die faire Art - aber man kann nix dagegen machen. ist halt nicht nur ärgerlich sondern auch empfindlich teuer.
 

C-Maxe

Haudegen
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Wenn wir schon beim Thema Abzocken und Österreich sind, dort nerven mich viel mehr die Zusatzgebühren (Brenner- oder Hochtauern-"Wegelagererzoll").

Denn das eine Strafe, speziell im Ausland, teuer sein kann, ist ja wohl nicht allzu neu.
 

Sylvester23

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Wobei, die zusätzlichen 11,50€ um die Silvretta hoch zu brettern, sollte man auf jeden Fall investieren.
 

Papillon

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wenn man aber bedenkt was z.B. eine Ehrenrunde am Nürburgring kostet und in Relation sieht wenn man eine "Applauskurve" ohne erwischt zu werden bzw. gebührenfrei durchfahren kann - wo ist der Spassfaktor grösser?
sind hier womöglich lauter Raser inkognito unterwegs?
Schande ...
 

der_ast

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Papillon schrieb:
weil es einfach gar nicht so leicht ist bei der dortigen Strassenführung nicht doch "versehentlich" auf eine vignettenpflichtige Strasse zu gelangen. genau dort sind oft auch die Kontrollpunkte
Doppelte Verneinung führt zu doppelter Verwirrung ;)

Also: als Schluchtenschei**er, der auch in viel herumkommt, kann ich euch vergewissern: ich kenne ein paar AB-Auffahrten, wo man einfach so unabsichtlich auf die AB gelangen kann. Diese sind meist direkt an einen Kreisverkehr angeschlossen --> falsch abgefahren und schon ist man auf der AB, wo auch erst nach ein paar Metern die Vignettenpflicht angeschrieben steht --> entweder man macht sich strafbar, weil man keine Vignette hat, oder weil man gegen die Fahrtrichtung fährt und in weiterer Folge im Retourgang in einen Kreuzungsbereich (wo auch ein Kreisverkehr dazuzählt) einfährt. In so einem Fall ist wohl besser, wenn man die geringere Gefahr und daüfr die höhere Strafe wählt ...

Der nächste Punkt ist die Kontrolle der Vignette: prinipiell wird entweder auf der AB direkt (im Vorbeifahren oder mittels Videoüberwachung) bzw. bei der AB-Abfahrt kontrolliert.

ng
Alex
 

Baumschubser

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Das "Risiko" kenne ich auf der Strecke Salzburg-Hallein. Wer dort gemütlich über die Bundesstraße fahren will, muss höllisch aufpassen. Man kann immer wieder nur anraten, sich für den Urlaub generell eine Vignette zu holen. Sie kostet kein Vermögen und man spart die ständige Aufpasserei, ob man nun eine Straße benutzen darf oder nicht. Und da das lange vorm Urlaub bereits bequem zu Hause beim ADAC geht, muss man sich irgendwo kurz vor der Grenze keinen Stress machen.
 
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wotschi

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Wenn die ASFINAG-Kontrollore nicht hart durchgreifen und ALLE Vignettensünder bestrafen, sind sie ihren Job los. So sieht es das Gesetz eben vor. Ich kann auch nicht, weil gerade kein Verkehr ist, an einer Kreuzung bei ROT drüberbrettern. Abgesehen davon habe ich vor kurzer Zeit einen Bericht der ASFINAG gelesen, wo die kuriosesten Ausreden der Mautsünder angeführt waren. Man glaubt gar nicht auf was für Ideen die Leute kommen. Aber zum Trost: in Slowenien sind die Mautsheriffs noch weitaus strenger. Die lauern nämlich schon mit Fernglas bewaffnet am Grenzübergang. Da sollte die Vignette schon an der Scheibe kleben. Es reicht nämlich nicht, wenn man sie am Grenzübergang kaufen will, man ist ja schon ganze 300 Meter! in SLO unterwegs gewesen.
 
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