Motorbremse - ja oder nein?

[MucCowboy]

War das unbedingt nötig, diesen alten Thread erneut auszugraben und zu verzerren?

Original von Julian
Du weisst aber schon, dass Leute die "vorausschauend" fahren und teilweise mit nur noch 20km/h einen halben Kilometer lang bis vor zur Ampel vor kriechen um 20 Euro für Bremsklötze zu sparen, den ganzen Stadtverkehr lahmlegen und die ganze Staudynamik produzieren?

Keiner sagt, dass man das Verhalten bis zum Verkehrshindernis übertreiben muss. Wenn sich eine energiesparende = umweltbewusste Fahrweise mal durchsetzen sollte, machen es übrigens alle so. Dann gibt's auch keinen Stau, sondern Verkehrsfluss auf niedrigerem Niveau.

Original von Julian
Ich fahre mit einem Ortsgebiet-üblichen 50er bis zu Ampel/Vordermann, bremse, und fertig.

Kannst Du machen. Aber rechne nicht damit, dass es deshalb alle Anderen auch so machen. Freies Land, freie Bürger und so.

Original von Julian
Beim echten Bergabfahren bringt Motorbremse gar nichts, ausser dass der Motor enorm hochdreht über 4500 in niedrigen Gängen, was nicht gut ist weil ja keine schnell anströmende Kühlluft ankommt, und man aber trotzdem immer noch zusätzlich dazubremsen muss.

Wer sagt, dass Du gewaltsam runterschalten und die Maschine hochdrehen lassen musst? Motorbremse ist eine Zusatzbremse, keine alleinige Betriebsbremse. Und sie wirkt auch bei niederen Drehzahlen, z.B. 2500 U/min gut.
Übrigens braucht der Motor nur erhöhte Kühlung, wenn er erhöhte Leistung bringen muss. Im Schiebebetrieb bringt er maximal Standgas-Leistung, unabhängig von der Drehzahl, und im Stand hast Du auch kaum Luftkühlung.

Original von Julian
Sprit sparen wiederum ist eine andere Sache. Sprit spart man nicht, indem man das Auto die ganze Zeit rollen lässt, sondern indem man sich ein sparsames kauft.

Da kennst Du Dich ja klasse aus. Ich habe bei meinem Brot-und-Butter-Mondeo mit 1,8l eine Bandbreite von 3 Litern, je nach Fahrweise. Derzeit recht viel Autobahn, moderates Tempo, vorausschauendes Schalten, Schubabschaltung wo es geht: 7,0 l/100. Doch, mit angepasster Fahrweise kann man ganz gut sparen.

Original von Julian
Fazit: Ihr bremst und spart schön - ich dagegen fahre lieber normal und habe keine hupende Kolonne hinter mir

Verkehr ist ein Miteinander, Egoisten bleiben da Außenseiter, weder in der einen noch der anderen Richtung.

Grüße
Uli

 

[dave m]

Also mal zu dem von mir geäußerten, hier zitierten Text:
Der war ja auf meinen damaligen, täglichen Weg in die Schule bezogen. Zwar bleib ich bei meiner verallgemeinerten Aussage, will hier aber nochmal genauer erklären was ich da meinte:

Besagte Ampel (bzw. Ampeln, denn nach der einen kommt ca. 300m weiter die Nächste) steht auf ner Landstraße, kurz vor ner Ortschaft. Keine 600 m vorher kommt man erst aus ner Ortschaft raus, und es ist auch nur bis zu besagter Ampel freigegeben, ab dann (bzw. kurz vorher) ist eh 70, daher fährt da auch niemand 100, sondern evtl mal 90. Wenn man nun auf die Ampel zufährt, kann man aus einiger Entfernung schon sehn ob sie schon rot ist. DAS ist der Punkt, an dem ich dann vom Gas geh und rollen lass! Hinzu kommt: in 99% aller Fälle schlug die Ampel dann um, als ich bis kurz davor gerollt war, so dass ich im 2.Gang wieder anfahren konnte (da ich ja noch nicht stand). Aufgeregt hat sich NIE jemand, DENN: ich lasse ja nicht "voll rollen", also im 6. Gang bis knapp über 60, sondern schalte einen, bzw. zwei Gänge (mit Zwischengas geben) runter, sodass der Wagen natürlich schneller bremst. Das schadet weder dem Antriebsstrang, noch der Kupplung wirklich (besser werden sie auch nicht, is ja aber logisch). An der nächsten Ampel ists das gleiche in Grün.

In ner Ortschaft oder in der Stadt mach ich das meistens auch nicht so, bzw. weniger ausgeprägt, eben weil ich den Verkehr nich behindern will.
(Ich roll langsam zur Ampel, brems aber den Rest hinter mir stark ab und blockier so die ganze Straße : is auch besch****n, darum mach ichs nicht bzw deutlich seltener).

Zur Motorbremse beim Bergabfahren: Ich weiß ja nich wie ihr das versteht, aber für mich bedeutet das, dass ich z.b am Achenpass (das letzte Stück ins Inntal; kennen sicherlich einige) NICHT wie sonst bei ca. 2500rpm hochschalt, sondern einfach mal den 3. oder 4. Gang stehenlass, weil ich so nicht schneller werde und nicht ständig die Bremse betätigen muss. Und das ist ja nur logisch!!

Und ums noch länger zu machen
Bsp. der Jeep meines Vaters: Der hat neulich neue Bremsklötze bekommen (alle!) und hat weder die Zeit, noch die Lust (wie eben die Meisten Autofahrer) das selbst zu machen. Da gingen halt mal einfach so n paar Hunderter drauf. Klar kann der sich sagen "ich hab ne Betriebsbremse, wozu Motorbremse", aber billiger macht das die ganze Sache nicht! Und da das n großvolumiger Diesel und eben ein Jeep mit entsprechendem CW-Wert ist, bremst der auch noch richtig schön auf Motor, bzw. hält bergab im entsprechenden Gang die Geschwindigkeit gut konstant (bei ca. 2000rpm).

Soviel dazu, langer Text, aber hatte das Gefühl das war nötig um Missverständnissen vorzubeugen.

Grüße, Marco

 

[tobiasbecker]

Ich nutze die Motorbremse seit über 5 Jahren und werde es auch aus Überzeugung weiter tun.

Wer den auffolgenden Verkehrt verärgert, macht etwas grundlegend falsch.