Punkt 1)
Wenn du mit einem Diesel vergleichst, dann vergleich auch Anschaffungs- und Wartungskosten. Ein Diesel ist nicht mehr die Hochtechnologie in Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit, teure Schaeden sind an der Tagesordnung (Einspritzventile, Turbo, etc).
Warum man meist mit dem Benziner vergleicht? Weil meist die Leute umruesten, die das Fahrzeug bereits besitzen. Wer vor der Neuanschaffung steht, fuer den sind die Umruestkosten meist auch deutlich niedriger, aufgrund des guenstigeren Kaufpreises beim Benziner.
Nach meinem Eindruck sind von den genannten Schäden überwiegend die "Modedieselfahrer" betroffen, echte Langstreckenheizer eher weniger. Diesel fahren ist eine echte Modeerscheinung geworden, heute kauft sich jeder "Nur-mal-Freitag-zum-Aldi-und-sonst-steht-das-Auto-Fahrer" einen Diesel, nur weil ihm die Werbung und die Industrie weiß macht, er würde damit Geld sparen. Mit den Vertreter-Autos, die 80Tkm und mehr im Jahr fahren, haben wir mit diesen Schäden eher weniger zu tun.
Vom Kostenvergleich her bin ich außerdem von seinem fast neuem MK 4 ausgegangen. Und wenn ich unter diesem Gesichtspunkt die Anschaffungskosten vom neuen Auto plus Gasumbau mit einem Diesel vergleiche, sieht die Welt schon anders aus.
Punkt 2:
Nur weil du einen unfaehigen Umruester hast heisst es ja nicht das es keine anstaendigen Gasumbauten gibt. Es gibt sehr viele Leute die weit ueber 100tkm auf LPG unterwegs sind, auch mit modernen Fahrzeugen, ohne die geringsten Probleme. Fuer LPG gibt es durchaus auch Normen, frei ist dabei lediglich das Mischungsverhaeltnis von Propan und Butan, was bei keiner korrekt eingestellten Anlage ein Problem ist.
Die ganze Foren füllenden Probleme umgerüsteter Ex-Benziner lassen also auf die Unfähigkeit einer ganzen Handwerkergilde schliessen, wogegen die (mir prozentual seltener vorkommenden) Fälle der rundum zufriedenen Kunden als Beweis für die Problemlosigkeit dieser Umbauten gelten dürfen?? Glaubst Du nicht, dass Du es Dir da etwas zu einfach machst?? Zum anderen liest man unter der Rubrik "zufrieden mit Gasumbau" immer wieder von den gleichen Rahmenbedingungen: Verhältnismäßig alte Motoren (den in der Basis beinahe 15 Jahre alten Duratec V6 darf man ruhig dazu zählen), die in den meisten Fällen gerade deshalb toleranter gegenüber etwaigen mit dem Gasumbau zusammenhängenden Unwägbarkeiten reagieren.
Davon ab biete viele Hersteller inzwischen auch Fahrzeuge ab Werk mit LPG an, Ford leider nur einige wenige Modelle mit CNG, die verschlafen den Zug in D bisher.
Wo sind denn die "vielen" Hersteller?? Meinst Du Chevrolet, Subaru &. CO, die keinen anständigen oder gar keinen Diesel im Programm haben und deshalb in Europa ohne Autogas wahrscheinlich fast gar keine Autos mehr verkaufen würden?? Oder Die neuen Ideen von Opel &. CO, die auf den Autogas-Hype aufspringen wollen in der Hoffnung, ihre Verkäufe anzukurbeln?? Schon mal darüber nachgedacht, das LPG praktisch gar keine Alternative zum Benziner/Diesel darstellt, eben weil Autogas beim Verarbeitungsprozess von Rohöl entsteht? Ergo gibt es auch kein Autogas mehr, wenn es kein Öl mehr gibt. Tolle Alternative!
Mal ein kleiner Denkanstoss: Wenn man in D alle Brachflächen mit Getreide bepflanzen würde, könnte man aus dem Stroh dieser Pflanzen genug Biosprit erzeugen, um zumindest in D sämtliche Autos damit zu betreiben. Wohl bemerkt mit Sprit aus dem Stroh, der Fruchtstand kann selbstredend zu Nahrungsmitteln weiterverarbeitet werden, so gibt's auch kein Gemecker von den Welternährungsfuzzys. Aber dann würde ja der Getreidepreis sinken, was auch wieder einigen hohen Herren nicht passen würde...
Welche denn? Welche hoeheren Abgastemperaturen? Ich hoere die Leute immer nur "hoehere Abgastemperatur" "boese hohe Drehzahl" etc plappern. Kein einziger hat bisher mal einen Vergleich der Abgastemperaturen vorgenommen. Rein aus der Theorie kann man sich das naemlich nicht betrachten. Ich bleibe weiterhin dabei: die Abgastemperatur unterscheidet sich nicht gravierend, wenn sie ueberhaupt hoeher und nicht womoeglich sogar niedriger ist (schliesslich gibt es eine etwa 3% schlechtere Zylinderfuellung).
Fuer was du Flashlube haeltst ist soweit ja auch egal, erwiesen ist das z.B. der schwatte Zetec ohne Flashlube nach spaetestens 20tkm zuverlaessig verreckt, waehrend er mit Flashlube weit hoeher Laufleistungen erreicht. Richtig ist das die Dosiervorrichtung von Flashlube nicht optimal ist und auf den Fahrstil angepasst werden muss, oder bei Fahrern mit permanentem Bleifuss auch ganz versagen kann. Flashlube dient aber auch nicht dazu die Brennraumtemperatur zu senken, sondern es ist ein Schmiermittel, wie der Name schon sagt.
Wenn es keine höheren Brennraumtemperaturen gibt, woher resultiert dann der im Gasbetrieb höhere Zündkerzenverschleiß und wie erklärt sich das typische Schadenbild, z.B. der von Dir angeführten Zetec-E's, welches u.a. auf erhöhte Brennraumtemperaturen schliessen läßt?? Schlußendlich ist ein Teil dieses Problems hausgemacht: Durch die schlechtere Zylinderfüllung im Gasbetrieb wird das Gemisch von den meisten Umrüstern extra angefettet. Schließlich will man das Aggregat auf das selbe Leistungsniveau hieven wie mit Benzin, im Endeffekt wird der dann nicht mehr oder kaum spürbare Leistungsunterschied zum Benzinbetrieb als Vorteil gegenüber CNG hingestellt. Wobei sich keiner fragt, wie zur Hölle der Motor die selbe Leistung bringen soll, wenn doch der Füllungsgrad mit LPG schlechter ist. Die Folge des Anfettens sind eben merklich höhere Verbrennungstemperaturen mit allen daraus resultierenden Nachteilen.
Und ob Flashlube bei der Art der Anwendung und dessen Menge in der Lage ist, diese Effekte zu egalisieren, darf stark bezweifelt werden.
Mich wundert es immer wieder das Leute die nicht selber mit LPG fahren sich so weit aus den Fenster lehnen . Und das nur weil sie sich ja sooooooooo informiert haben.
Falls es Dir entgangen sein sollte: Ich versuche, mit Argumenten zu arbeiten (wie das in einer zivilisierten Diskussion die Regel sein sollte). Ich muß auch nicht erst selber aus dem zehnten Stock auf die Strasse springen um zu wissen, dass die Schwerkraft mich bei dieser Aktion höchstwahrscheinlich das Leben kosten wird...
meiner wurde 2005 mit 34 tkm in Berlin umgerüstet, hat nun 94tkm runter, läuft von tag zu tag besser (hatte beim Kauf(20.10.) unruhigen Motorlauf im Stand). lasse im Gasbetrieb 163PS 2,5er TDI´s stehen, 2 x ASU ohne Probs, gerechnet hat er sich in den 60000km(2Jahre) längst, wären mit Super ca 8700 Euro gewesen, sind aber nur 3700Euro LPG gewesen plus ca. 400 € für Super. Obwohl die Umrüstung sauteuer war(über 3000€ für einen 4 Zylinder) Vers. gut 300(HPF+TK) +138 Steuer fertig. ein 1.9er TDI kost 331 steuer
Das sich ein Gasumbau gegenüber dem selben Auto mit Bezinmotor relativ schnell rechnet, habe ich nie bestritten. Die Grundfrage war aber, wieso sich jemand erst einen nagelneuen 2.5T Benziner zulegt, wenn er doch am Ende mit einem Diesel über die Zeit günstiger gefahren wäre, ohne evtl. Unsicherheiten hinsichtlich Garantie, fähiger Umrüster etc. pp..
Mal ein anderes Rechenbeispiel: Ein 2.0er TDCi hätte Dich in den selben 60Tkm ca. 5170,-€ für Diesel gekostet, im Vergleich zu Deinen 7100,-€ Gesamtkosten aus Umbau und Kraftstoff, da darf die Kfz-Steuer auch ruhig etwas mehr kosten...
Ich weiß auch beim besten Willen nicht, an welchen flügellahmen 2.5 TDI Du da geraten bist, aber ein 2.0er TDCi mit vergleichsweise popeligen 130PS fährt einem 2.0er Duratec-Sauger bis 190 km/h sowas von um die Ohren. Und dabei ist es völlig Wurscht, ob die Kiste mit oder ohne LPG unterwegs ist.
Wie gesagt habe ich mich schon ernsthaft mit der Umrüstung beschäftigt, hinzu kommen die Erfahrungen im Werkstattalltag. Und ich bin aus diesen Erfahrungen heraus eben nicht zu der Überzeugung gelangt, dass ein LPG-Umbau für mich eine brauchbare Alternative darstellt. Wenn Ihr zu einer anderen Erkenntis gelangt seid und mit Euern Autos diesbezüglich sogar positive Efahrungen gemacht hast, freue ich mich für Euch.
Trotzdem wird diese Diskussion, weder Euch von meiner, noch mich von Eurer Ansicht überzeugen. Genauso wird ein überzeugter Dieselfahrer sich keinen Benziner einreden lassen und umgekehrt.
MfG
Mick