Das ZV-Problem gelöst, seit 2 Jahren ruhe

igelmann88

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15 Juni 2015
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Mit meinem Mondeo MK3 habe ich alles durchgemacht was mit der ZV und den Schlössern möglich ist. Jedoch habe ich die Probleme bis ins tiefste
Detail gelöst. Kein Schloss wurde ausgetauscht. Da es schon zwei Jahre her ist und ich deswegen nicht mehr alles genau im Kopf habe, gilt der Beitrag als ermutigung für sehr geschickte Schrauber die
bereit sind sehr viel Zeit zu investieren. Für einen Schlossausbau und Einbau habe ich zum Schluss keine 10 Minuten gebraucht.
Zudem sei gesagt, dass alle Schlössel komplett geöffnet wurden und die Mikroschalter ausgebaut. Und hier möchte ich auch gleich sagen, dass
ich der Meinung bin, dass alle Probleme mit Schlössern nie mit dem eigentlichen Schloss zu tun haben sondern nur mit der elektrischen
Stellmotoreinheit.

Problem 1: Die Tür kann von innen nicht geöffnet werden; der Hebel klemmt oder geht sehr schwer. Ursache:
Metall reibt auf Metall, so war es bei mir, alle beweglichen Teile des Hebelmechanismuses waren "staub"-trocken. Etwas WD40
an die richtigen Stellen (Lager, Gelenke) und seitdem keine Probleme mehr.


Problem 2: Das Schloss der Heckklappe macht beim Betätigen ein Geräusch als ob der Motor keine Kraft mehr hätte, erst nach kurzer Wartezeit kehrt die
Kraft zurück. Ursache: Kunststoff reibt auf Kunststoff im Stellmotor drin. Dadurch tritt übermäßiger Verschleiß des Elektromotors auf und dieser zieht irgendwann keinen Strom mehr. Diesen Stellmotor für
Ford gibt es nicht einzeln. Ich habe mir auf ebay einen Stellmotor Heckklappe für VW gekauft (12,99). Dieser schaut fast gleich wie der
Originale aus. Der Hebel des VW-Motors, der das Schloss betätigt, passt aber nicht. Mann muss nun den Ford-Stellmotor und den
VW-Stellmotor öffnen. Die Meckanik des Ford-Stellmotors (nur der Hebel der sich bewegt) passt exakt in das Gehäuse des VW-Stellmotors. Die Gehäuse der Stellmotoren sind mit Messingbolzen
geschlossen, die man mit purer Schraubstock-Kraft herausdrücken muss. Verschließung erfolgt durch Schrauben. Das ganze ist sehr
zeitaufwendig und arbeitsintensiv, hat mir aber einen neuen Stellmotor für 12,99 gebracht anstatt einer kompletten Einheit mit
unnötigem neuen Schloss. Seit 2 Jahren keine Probleme mehr, egal welche Temperatur.

Problem 3: Man sperrt mit dem Schlüssel zu ( was übrigens einem mechanischen Zusperren gleichkommt) und nicht
alle Schlösser sperren zu oder auch anders rum: man sperrt auf und nicht alle Schlösser gehen auf. Ursache liegt hier jeweils beim
Schloss das nicht aufgeht oder zugeht. Falls sich das Schloss nicht schon ins "elektrische Aus" befördert hat (ja das ist
möglich, dann ist der Ofen aus ... aber es kann "wiederbelebt" werden) liegt es entweder an einer schlechten Verbindung zwischen
Elektromotor und Spannungsversorgung (die Motoren sind auf zwei Kontaktfahnen gesteckt) oder es liegt an einem zu hohen ohmschen
Widerstand in einem der Mikroschalter (das Fahrerschloss hat 4 Mikroschalter die anderen haben 2 Mikroschalter)
Auch wenn das jetzt für den einen oder anderen verrückt klingt, ich habe nachdem ich mir sicher war, dass auf die Steckverbindung zwischen
Elektromotor und Spannungsversorgung kein Verlass ist, dazwischen ein Kabel verlegt, und mit diesem Kabel die Steckverbindung überbrückt.
Jeweils Plus und Minus. Die Kontakte der Elektromotoren bestehen aus Kupfer und waren bei mir extrem oxidiert, da gab es einfach nichts
mehr zu retten. Konstruktionstechnisch ist das ne absolute Null-Nummer. Diese Überbrückung ist aber nichts zwangsweise
nötig. Man kann jedes Schloss im ausgebauten Zustand wunderbar und vollumfänglich testen, denn es braucht nur zwei Kontakte, Plus
und Minus, werden diese verpolt dreht der E-Motor in die Gegenrichtung. Dadurch entsteht auf und zu.
Alle anderen Kontakte haben nichts mit der Steuerung des Schlosses zu tun sondern sind für
eine Statusmeldung zuständig. Jeder der Mikroschalter hat 3 Kontakte die je nach Betätigungszustand innen verbunden sind
(Öffner, Schließer) , je nachdem zwischen welcher der Kontakte einen zu hohen Widerstand auftritt, besteht die Möglichkeit, dass
sich das Schloss ins elektrische Aus befördert, ich habe es nicht geglaubt, dass das möglich ist.
Das Schloss macht in diesem Zustand nie wieder ein Geräusch, denn die Spannungsversorgung ist
durch den defekten Mikroschalter für immer vom E-Motor getrennt. Mit Hilfe einer "Serviceleitung" die ich direkt an den Pluspol
des Motors gelötet habe konnte ich mein Schloss immer wieder "zurückholen" nur dadurch war es mir möglich das Schloss
weiter zu untersuchen und die eigentliche Ursache zu finden. Man muss also alle Mikroschalter ausbauen, diese sind nur gesteckt und mit
einem Ohm-Meter (Multimeter) den Widerstand messen, zwischen allen drei Kontakten je Mikroschalter. Diese sollten 0 Ohm haben, jedoch
wird der eine oder andere Kontakt 300 Ohm oder z.B 500 Ohm haben, einfach mal nachrechnen was das bei 12V und z.B 1A bedeutet; da
bleibt nix mehr übrig. Nun kann man mit einem sehr scharfen Messer die Gummikappen der Mikroschalter öffnen und Servisol Super
10 Kontakreiniger reinsprühen. Diese Info habe ich übrigens aus einem US-Board, dieses Board war der Anlass für meine kompletten
Untersuchungen. Das ganze einwirken lassen und Mikroschalter betätigen und siehe da, der Widerstand geht auf 0 Ohm: Perfekt. Die
geöffnete Gummikappe habe ich anschließend mit einem Teflon-Fett (greift Gummi nicht an) eingerieben um Feuchtigkeit draußen zu
halten. Hier möchte ich anmerken, dass die mechanische Einheit der Schlösser bei mir immer top geschmiert war und 100%
funktionstüchtig, ich bin nach wie vor der Meinung, kein Problem hat mit der mechanischen Einheit eines Schlosses zu tun.
Die Steck-Kontakte zwischen Mikroschalter und Schloss waren gut, auf die Stecker der Schlösser würde ich jedoch Kontaktreiniger
draufsprühen. Es ist einfach ein verdammtest Problem wenn man bei 12V auch nur einen kleinen Widerstand hat.
Von einem "fluten" oder einfach mal ne Ladung WD40 irgendwo blind reinhauen würde ich
absolut Abstand nehmen. Das macht wenn überhaupt mehr kaputt als es repariert. Mal davon abgesehen, dass es für elektrische Kontakte
nicht förderlich ist ...
Wenn alles wieder eingebaut ist und man sperrt nun mit dem Schlüssel mechanisch zu und alle Schlösser gehen
zu und beim Aufsperren wieder auf und die Handöffnung und Handschließung von innen geht leicht und perfekt kann man zum
letzten Problem übergehen.

Problem 4: Man sperrt mit der Fernbedienung zu, alle Schlösser gehen zu aber sofort gehen alle
Schlösser wieder auf. Seltsam oder? Mit dem Schlüssel bleiben alle Schlösser zu mit der FB nicht.
Das liegt daran, dass der Schlüssel seinen eigenen Mikroschalter hat und dieser zum Glück nie
die Ursache ist, der ist nämlich nicht zu öffnen und nicht demontierbar.
Man sperrrt also mit dem Schlüssel zu und der Mikroschalter "Schlüssel" sendet zur Steuerung "ich
bin zu bitte auch alle anderen Schlösser zumachen"
Die FB sendet direkt etwas an die Steuerung und die Steuerung gibt an alle Schlösser den Befehl "zusperren" und alle Schlösser
sperren zu, soweit gut, nun erwartet die Steuerung aber vom Fahrerschloss die Antwort "ich bin zu", die kommt aber
nicht denn der Mikroschalter der das machen soll hat z.B 500 Ohm, daraufhin sendet die Steuerung aus Sicherheitsgründen sofort wieder
"alle Schlösser auf". Da die Meldung "ich bin zu" der ZV scheinbar nur vom Fahrerschloss gesendet wird kann es
vorkommen, falls das Fahrerschloss ok ist aber ein anderes Schloss nicht, dass man mit der Fernbedienung zusperrt aber eine Tür einfach
offen ist.

Die Schlösser sind mit vier Händen zu öffnen, sie werden durch Kunsstoffschnapphaken, zwei Metallfahnen einer
Schraube? und einem Bolzen zusammengehalten. Der Bolzen dient zu gleich als Lager für das ganze Schloss und diesen Bolzen muss man
abbohren aber nur so weit, dass er nach wie vor als Lager dienen kann. Als Ersatz für den Bolzen kann man das Schloss mit einer
zusätzlichen Schraube ausstatten. Bohrung schon vorhanden. Die Funktionsweise der mechanischen Doppelschließ-Einheit in Kombination
mit dem Stellmotor konnte ich damals noch rekonstruieren jedoch habe ich das selbstversändlich nicht mehr im Kopf. Die innere
Verschaltung der Mikroschalter und die Funktionsweise der Hebel wird mir aber für immer ein Rätsel bleiben. Und wie gesagt, jedes
Schloss kann im Keller vollumfänglich auf seine Funktion getestet werden.
Leider habe ich damals nicht so viele Bilder gemacht.
Alle Angaben ohne Gewähr, die Rechte der Bilder liegen bei mir können jedoch für private Zwecke beliebig verwendet werden. Der Beitrag sollte als Orientierung dienen.


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Danke für diese ausführliche Beschreibung.
Als Höhepunkt wäre es toll, wenn Du den Text und die Bilder in ein *.pdf verpackst und in unsere Datenbank stellst - dort wird diese Anleitung schneller gefunden, als als Thread, der irgendwann hier untergehen wird.

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Alex
 
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