Da hat einer mal die richtige Quelle gefunden. Das Zitat stammt von einem User der sich Sterndocktor nennt (Sterndoktor war schon vergeben, deswegen mit ck) und Schmierstofftechniker bei einem großen Autohersteller ist, den wohl jeder hier erraten kann. Wäre es Ford, wäre er Pflaumendoktor

Trotzdem kennt er sich auch ausserhalb seiner Marke erstklassig aus und hat folgendes über die 5w30er Ölempfehlungen von Ford geschrieben:
"Bei den Ölnormen von VW (503 00, 506 00, 506 01) u. von Ford (WSS-M2C913-A) mit abgesenkter HTHS-Visko, ist es nicht so, dass diese in bestimmten Motoren ausschließlich freigegeben wären. Sondern anders herum, diese nur in bestimmten Motoren verwendet werden dürfen!
Dabei geht es auch weniger um die dynamische (0W, 5W, usw.) u. um die kinetische (30, 40, 50, 60) Visko, sondern eben darum, dass hier der sonst geforderte Mindestwert (von 3,5mPas) beim HTHS unterschritten wird.
Oder anders erklärt: Einem Motor, welcher für ein ÖL mit HTHS von nur 3,0 freigegeben ist, macht es nichts, wenn man eins mit einem höheren HTHS verwendet (ist im Gegenteil sogar besser für den Motor). Ein solches aber in einem Motor zu verwenden, für den nur Öle mit HTHS von min. 3,5mPas freigegeben sind, wäre dagegen keine gute Idee!
Und der einzige Grund warum man die HTHS-Visko absenkt, ist eine zu erwartende Spriteinsparung (auf Kosten der Lebensdauer)!
Die Bauteile im Motor haben außerdem während des Betriebes alle eine andere Temp. U. je nach Einsatz u. Last variieren diese auch noch ständig. Die Kolbentemp. z. B. variiert je nach Last, Drehzahl, u. Außentemp. während des Betriebes zwischen ca. 100 bis deutlich über 200 Grad!
Aber selbst bei einem 0W-40er verändert sich die kinetische Visko mit zunehmender Temp. sehr. Selbst zwischen lediglich plus 40 u. 100 Grad ist der Unterschied noch sehr hoch. Nämlich ca. 80 zu ca. 14 mm2/s. Oder anders gesagt. Selbst von plus 40 bis 100 Grad verringert sich die kin. Visko noch um den Faktor 6!. U. zwischen z. B. 0 u. 150 Grad ist der Unterschied natürlich noch viel gravierender . Wie wollte man also die Laufspiele auf eine ganz bestimmte kin. Visko einstellen?!
Außerdem sind die Bereiche 30, 40, 50, u. 60 keine fixen Werte, sondern eben nur Bereiche, welche nahtlos ineinander über gehen. So geht z. B. der 30er Bereich von 9,3 bis unter 12,5, der 40er von 12,5 bis unter 16,3, der 50er von 16,3 bis unter 21,9 u. der 60er von 21,9 bis unter 26,1 mm2/s (jeweils bei exakt 100 Grad)!
Und in der Praxis gibt es z. B. 40er mit 12,9, u. auch welche mit 15,5 mm2/s. Ein "5W-28" o. 5W-37" ist deshalb Unsinn, da es weder eine "28er", noch eine "37er" Visko gibt. Richtig war aber, dass die kin. Visko bei hohen Öltemp. sich mit zunehmender Gebrauchsdauer verringern kann. Ist aber heute bei einem Öl mit ACEA A3/B3-Profil kein Thema mehr. Selbst die besten mineralischen 15W-40er, sind schon sehr scherstabil (gilt aber nur für die wenigen mit ACEA A3/B3-Profil).
Noch etwas zum Öldruck im Motor: Die Gleitlager sind glücklicherweise nicht auf die wenigen bar angewiesen, welche die Öpumpe liefert. Wären sie dass, dann wären sie bereits nach wenigen km am Ende! Die drehenden Wellen erzeugen nämlich ihren eigenen Öldruck in den Lagern. Dieser ist sogar um ein vielfaches höher, als der den die Ölpumpe liefert! Nur so ist eine "hydrodynamische" (= berührungsfreie) Schmierung in den Gleitlagern überhaupt möglich! Die Ölpumpe muß lediglich ausreichend Ölnachschub zu den Gleitlagern liefern. Deshalb ist es auch gar nicht nötig, dass man immer mit 5 o. 6bar Öldruck unterwegs ist.
Alleine manche Hydrostößel u. manche hydraulischen Steller benötigen einen bestimmten Systemdruck. Der "restliche" Motor dagegen nicht!!
U. noch was generelles zum Visko-Bereich. 5W-40 ist für die meisten Motoren optimal. Und wer öfters längere Strecken mit hoher Last u. Drehzahl fährt, sollte ein 5W-50er nehmen. U. ein 5W- o. 0W-30er, gibt es nur wegen dem Spritspareffekt in den genormten Testsequenzen. In der Paxis bleibt davon aber meist nichts übrig. Was hier bleibt ist alleine der erhöhte Verschleiß bei hoher Last u. Drehzahl (letzteres gilt besonders für die 0W-30er u. 5W-30er mit ACEA A1/B1/A5/B5-Profil u. abgesenkem HTHS),! Bei den 0W- o. 5W-30ern mit ACEA A3/B3-Profil u. HTHS von min. 3,5 ist es dagegen nicht so dramatisch. Würde aber auch diesen ein hochwertiges 5W- o. 0W-40er vorziehen!
Der Visko-Bereich alleine (z. B. 5W-40) ist aber KEIN Qualitätsmerkmal! Sagt nichts über die Temperatur-, Druck-, Scher-, u. Alterungsstabilität eines Öls aus! U. auch nichts darüber, wie lange es den Motor vor schädlichen Ablagerungen u. Korrosion schützen kann!"
Außerdem hat er auch was zu dem Aberglauben, daß Motoren mit bestimmten Öle lecken würden:
" Selbst bei völlig verölten Motoren ist es meistens so, dass für den Ölverlust nur eine ganz bestimmte Dichtung verantwortlich ist. Meistens eine Radialwellen-Dichtung, also eine wo eine Welle durch geht.
Kann einfach nur daran liegen, dass sich inzwischen die Weichmacher alle verflüchtigt haben und diese deshalb verhärtet oder sogar versprödet (mit vielen kleinen Rissen) ist. Oder die Dichtlippe ist wegen schlechter Schmierung oder durch Fremdkörper beschädigt worden. Oder die Welle selbst hat einen leichten Schlag, oder ist (da wo die Dichtlippe anliegt) etwas eingelaufen. Dann reicht die Vorspannung der Dichtungsfeder für ein sauberes Abschließen auch nicht mehr aus.
Weitere Möglichkeit: Zu hoher Öldruck durch (wegen Verschmutzung) klemmendes Ölrückschlag- oder Öldruck-Regelventil, oder verstopfter Ölfilter ohne Überströmventil. Oder zu hoher Gas-Überdruck im Kurbelgehäuse, wegen erhöhtem Verschleiß an Koben, Ringen, oder Zylinderlaufflächen. Dadurch kann ein so hoher Überdruck entstehen, dass das Öl wirklich durch alle Dichtungen gedrückt wird. Bei mechanisch intakten Motoren kann ein zu hoher Innendruck auch durch einen Defekt an der Kurbelgehäuse-Entlüftung entstehen (z. B. geknickter, loser oder undichter Schlauch oder defektes Entlüftungs-Ventil).
Wie man sieht, ist das mit dem Ölverlust nicht ganz so einfach, dass man es einfach nur dem Öl in die Schuhe schieben könnte. Ob nun ein 0W-40er oder ein SAE 40-Einbereichsöl im Motor ist, spielt bei den genannten Gründen nämlich KEINE Rolle!"