Es gibt mit Sicherheit für beide Motorisierungen gute Argumente. Ich bin beide Varianten gefahren (zugegeben, den R4 nur ein paar Mal) und würde es wie folgt unterscheiden:
R4: verbraucht etwas weniger als der V6, hat jedoch merklich mit dem Gewicht des Cougar zu tun, der Motor ist konstant in seiner Leistungsabgabe, recht drehfreudig, aber auch recht rau im direkten Vergleich. Die Fahrleistungen liegen nur knapp hinter denen des V6 und dies macht sich vor allem in der fehlenden Elastizität bei Geschwindigkeiten ab etwa 80km/h aufwärts bemerkbar.
V6: die etwas besseren Fahrleistungen, die bessere Laufkultur und die verbesserte Elastizität jenseits von Stadtgeschwindigkeiten sind dem größeren Hub und den zusätzlichen 2 Töpfen zu verdanken. Dies führt zu dem leicht höherem Verbrauch, vor allem, wenn die Leistung häufig auch abgerufen wird. Insgesamt wirkt der Cougar mit V6 etwas agiler und man merkt das Gewicht von knapp 1,5 Tonnen nicht mehr so sehr.
Allerdings ist die Katze damit noch weit davon entfernt, als richtiger Sportwagen durchgehen zu können. Denn dafür ist das gesamte Setup des Wagens nicht tauglich. Die Bremsen sind nicht bissig genug, der Frontantrieb bietet nicht genug Traktion, die Gewichtsverteilung an den Achsen ist stark frontlastig (ca. 64% an der Vorderachse), die Federung zu komfortabel von Natur aus.
Wenn Ford dem Cougar wenigstens einen 3 Liter V6 mit (sagen wir `mal etwa) 240PS gegönnt hätte, so dass die 100km/h-Marke etwa nach 7secs fallen würde und die V-Max bei echten 235km/h enden würde...-ja, das wär etwas gewesen!
Aber was soll´s, für mich ist´s nach wie vor das am meisten unterschätzte Auto der letzten 10 Jahre und ich genieße auch nach 6 Jahren jeden Moment hinterm Steuer.
Und wegen der Optik allein ist es wohl auch völlig Wurscht, ob´s denn nun ein V6 sein muss, oder ob ein R4 es nicht auch tun würde. Wer den Euro mehr investieren will und kann, ist mit dem V6 ein ganz klein wenig zügiger und mit der kultivierteren Maschine unterwegs, aber das war´s denn auch schon.
Für den eigentlichen Spaß, nämlich dem Cruisen und der Show, den man mit einem derart alltagstauglichen Kfz auch über lange Strecken und weite Reisen erleben kann, spielt das letzten Endes so gut wie keine Rolle.
Und ob es dann z.B. Sinn machen würde, lieber das 3 bis 5-fache für einen Jaguar XK auszugeben, nur weil der bei 250km/h seinen Vortrieb enden lässt oder noch etwa 1,5 secs weniger bis 100km/h braucht oder weil er höherwertig verarbeitet ist, interessiert mich nicht die Bohne - denn es gibt immer noch einen der´s besser kann, das Ende bestimmt nur die eigene Brieftasche und den letzten Funken Vernunft, den man vielleicht noch hat, wenn man sich in ein Auto verliebt hat.