Motorspülung 1,6L bez. Hydros

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Jarvelin

Gast im Fordboard
Servus Leute

Ja, nun ist es soweit. Seid Grün-Donnerstag fahre ich meinen violetten Mondeo 97 !
1,6L 90PS Zetec-E Turnier 121tkm BJ 01/97

Also erstmal mein Eindruck: Sehr schönes Auto, fährt sich super, sehr nett.

Aber erstes Manko: Lenkrad steht schief, und zieht ganz leicht nach links.
Also ab zur Werkstatt meines Vertrauens: Spur einstellen!
Das Anfängliche Manko war eigentlich mein Glück. Es wurden die Querlenker und Pendelgedingse getauscht. Leider hat man darauf verzichtet die Spur einzustellen.
Mit 50€ war ich dabei, jetzt is alles super.

Najagut. Die Temperaturanzeige ist vollkommen Leblos. Da werde ich wohl ne neue reinsetzen. Kein Problem denk ich, soll ja net so teuer sein.

Das größte Problem ist allerdings ein wohl übliches 1,6L Problem.
Nach einigen hundert Metern geht der Motor spontan aus wenn man die Kupplung tritt. Nach einigen Sekunden georgel mit den Anlasser, der auffällig flott dreht, springt er wieder an und fährt fortan problemlos.

Angeblich soll die Ursache zwei verschiedene Gründe haben (welche wohl nicht Gleichzeitig auftreten)

1.Theorie:
Die Auslassventile. Dort soll sich soviel Ruß und Kohle an den Ventilschäften ablagern das diese sich verklemmen. Das Ventil wird schneller warm als der Zylinderkopf, kann durch die Russschicht auch die Wärme auch nicht schnell abgeben, und wird daher schneller warm. Dehnt sich mehr aus, und verklemmt in der Ventilführung. Resultierend ist eine nicht vorhandene Kompression. Nach ein wenig zeit hat sich der Zylinderkopf auch erwärmt, die Ventilführungen werden weiter, und das Ventil kann wieder arbeiten.

2. Theorie:
Hydrostößel. Wird ein Minderwertiges Öl gefahren können die Hydros verkleben. Ölschlamm und ein nicht so optimales Öldurchflutungskonzept soll dazu führen. Also is klar, wenn der Motor kalt ist ist die Pampe recht zäh, und der Hydro kann sich nicht ausfahren.

Wenn ich jetzt recht nachdenke, das tickern der Hydros bleibt recht lange. Wäre ja ein Indiz für das Problem.

Jetzt zu meinen Verständnissproblemen. Wenn bei Fall 2 die Hydros nicht ganz ausfahren ist das Ventilspiel sehr groß, die Ventile würden nicht weit genug öffnen. Das würde nicht das leichte drehen beim Anlassen erklären. Auch könnte ein Ventil ja nicht "von selber" offen stehen bleiben. Die Ventilfedern sollten diese ja geschlossen halten.
ODER: Ich bilde mir das leichte drehen nur ein. Das würde bedeuten das z.B. die Einlassventile nicht vollständig öffnen und somit kein zündfähiges Gemisch in die Brennkammer gelangt. Das würde auch erklären warum man erst recht spät beim "orgeln" hört wie der Motor versucht zu zünden.

So what?
Wenn die Ventilschäfte verkohlen hat man nicht viele Möglichkeiten. Es gibt wohl Austauschventile mit dünneren Schäften an den relevanten Stellen. Aber Austauschventile sind ja nicht grad erschwinglich.

Die Abhilfe?
Die oben genannten Austauschventile treffen auf Fall 1 zu. Ist sehr teuer und hab ich noch nicht viel gelesen drüber.

Zu Fall 2 ließt man ein paar Dinge im Netz. Dazu gibt es zwei Lösungsansätze. Zu einen erstmal eine Motorspülung durchführen. Das is wohl mit Vorsicht zu behandeln, eine zu lange einwirkende Motorspülung kann alle Dichtungen urinieren.
Alternativ kann ein dünnes 0W30 reingekippt werden, und das soll die trägen Hydros spülen und zu neuen Glanz verhelfen. Auch dies soll nicht ohne sein, das dünne Öl drückt sich durch alle Ritzen und Dichtungen. Außerdem sollen die Hydros dann im warmen oder heißen Betrieb recht laut werden weil das Öl zu dünn ist.

Was nun, was tun? Ich weiß nicht wie lange der Motor mit welchen Öl gefahren wurde. Also wäre eine Motorreinigung ja nicht schlecht. Doch soll man dazu ein Motorreiniger wie von Liqui Moly benutzen, oder eher ein dünnes Öl zum Spülen benutzen? Könnte mir vorstellen das ein Reinger effektiver wirkt.

Also was soll ich tun? Kann eine Motorspülung schaden? Oder soll ich es erstmal mit dünneren Öl probieren? Viele scheinen ja nach einer Motorreinigung bzw. dünneren Öl Erfolg zu haben.

Also ich hoffe das Ihr mir hier etwas helfen könnt. Vlt. gibts ja mittlerweile neue Erkenntnisse

Grüße aus Krefeld
Jarvelin
 

McBech

Lebende Legende
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Den klemmenden Ventilen läßt sich mit einer Ventilspülung abhelfen. Das Zeug wird mit einem Schlauch direkt in den Ansaugtrakt vor die Ventile gesprüht. Hab ich während meiner Lehre ein paar mal bei verschiedenen Zetecs gemacht.
Die Verwendung von vollsynthetischem Öl scheint gegen die übermäßige Verschmutzung der Ventile und anschließendes klemmen zu helfen. Wir hatten das Problem damals ausschließlich bei Motoren die mit 10W40 gefahren wurden. Standardmäßig wurde bei uns damals vollsynthetisches 5W30 verwendet und damit hatten wir bei keinem Motor Probleme.

Zum Thema Ölverlust und Hydroklackern bei dünnem Öl. Vor ein paar Jahren hab ich mal bei meinem Escort nen anderen CVH-Motor verbaut der ein Jahr lang gestanden ist. Damals hab ich einfach mit billigem Öl aufgefüllt und bin anschließend 15tkm damit gefahren. Beim nächsten Ölwechsel kam dann 0W30 rein. Damit haben weder die Hydrostössel geklackert noch hat er viel Öl verbraucht (1l auf 15tkm).
 

Fireblade

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Schau dir vorher eventuell einmal das Leerlaufregelventil genauer an. Das verdreckt auch des öfteren und dann stirbt er auf den ersten Metern auch mal ganz gern ab.
Ich habe das meines Mondeos mit Bremsenreiniger, Druckluft und Waffenöl gesäubert. Seit dem funktioniert es wieder.

mfg
Bernhard
 
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The Highlander

Gast im Fordboard
Ich habe ein ähnliches Problem (gehabt???).

Bin mir nicht sicher ob es nun mit einem Ölwechsel behoben ist, denn es war 10w40 drin und jetzt habe ich eine Motorspülung laufen lassen und danach einen neuen Ölfilter eingebaut und 5w30 reingefüllt.

Seitdem fährt er sich besser, aber es war nicht mehr so, dass er ausgegangen ist (früher), daher weiss ich nicht ob das Problem nun behoben ist.

Zu meiner Frage:

Wo befindet sich das Leerlaufregelventil und wie baue ich es aus?

MfG
 

teddy.774

Haudegen
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Für dieses Problem sind die Hydros bekannt. Bei dickerem Öl pumpen sich diese zu weit auf und die Ventile schließen nicht mehr richtig. Da hast du dann auch deinen leichter drehenden Anlasser.

Mach ne Spülung und dann nen 5W-xx Öl rein. Dann sollte es gut sein.
 
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Kingfocus

Gast im Fordboard
Original von The Highlander
Ich habe ein ähnliches Problem (gehabt???).



Zu meiner Frage:

Wo befindet sich das Leerlaufregelventil und wie baue ich es aus?

MfG


Der Leerlaufregelventil befindet sich direkt an der Ansaugbrücke.
Ist meistens mit zwei Schrauben versehen(Imbus oder auch Torx).Der LLRV hat zwei Adern.
 

Schrecki

Haudegen
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Die gleichen Symptome hatte ich auch am Mk1 mit 10W40, nach längereren Autobahnetappen (Urlaubsfahrt) war es dann wieder verschwunden.

Problem sind wie schon gesagt die Hydrostößel, durch Ablagerungen kann das Öl (grade wenn es eher dick ist wie 10W40) nicht schnell genug wieder herauslaufen und die Stößel bleiben aufgepumpt, die Ventile stehen ein Stück offen -> keine Kompression.
Als Folge können die heißen Abgase regelrechte Kerben in die Auslassventile schneiden.

Als erste Maßnahme sollte das Öl auf ein 5W30 oder 5W40 gewechselt werden (und das, obwohl in meiner Bedienungsanleitung als empfohlenes Öl 10W40 stand und er so auch lange Zeit gelaufen ist).
Weiterhin müssen ja die Ablagerungen auch weg, also ist irgendwie reinigen angesagt, einige sagen ja gutes Öl rein, 100km Autobahn Vollgas und dann nochmal Ölwechsel. Eine andere Möglichkeit scheint dann die Spülung zu sein.
 
T

The Highlander

Gast im Fordboard
Spülung ist ja durchgeführt....

Und original Ford 5 w 30 drin.

Aber da es im Moment nicht kalt ist, weiss ich nicht ob das Problem weg ist.

Laufen tut er in jedem Fall besser als vor der Spülung und dem Ölwechsel

@kingfocus: Danke, werde mal schauen ob ichs finde
 
J

Jarvelin

Gast im Fordboard
Hallo Gemeinde

Nach anfänglichen zögern hab ich letztendlich auch ne Motorspülung gemacht. Ne Pulle von Wynns Motorspülung, nach anleitung verfahren, und neues Öl rein 10W40.

Obs was geholfen hat weiß ich nicht, hatte kurz drauf nen Ventilschaden.

Ob der Vorfall im zusammenhang mit der Motorspülung steht kann ich nicht sagen, kommt mir eher wie nen Zufall vor.

Mal schauen. Ich hab den Händler eine Woche Zeit gegeben den Wagen nach der versauten Ventilreperatur den ganzen Motor zu tauschen. Morgen will ich ihn abholen, bin gespannt ob er wieder läuft.
 

Schrecki

Haudegen
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Sauerland
Nach anfänglichen zögern hab ich letztendlich auch ne Motorspülung gemacht. Ne Pulle von Wynns Motorspülung, nach anleitung verfahren, und neues Öl rein 10W40.
Ich glaub das ist nicht die Art Motorspülung, die hier gemeint ist. Würde mich nicht wundern, wenn dieses komische Additiv irgendwo was zugesetzt und deshalb da irgendwas geschossen hat.

10W40 ist auch nicht das richtige Öl für den Motor, wurde hier aber auch schon oft genug gesagt.
 
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