@speedfreak
Ich will deine Erfahrungen nicht schmälern - du scheinst einer zu sein, der durchaus weis, was er da schreibt. Insofern verstehe meinen folgenden Text bitte nicht falsch und schon gar nicht als Angriff
Ich habe mir vor einem Jahr den Escort gekauft und hin und wieder einige Probleme mit dem Auto gehabt.
Viel habe ich hier im Forum gelesen - auch zum Thema Öl. Nicht umsonst schrieb ich ja, dass ich mir auAnraten dieses Forums hier ein superteures 0W40 Vollsynth. geholt habe.
Ob der Probleme habe ich im Bekanntenkreis rumgefragt, ob mir wer helfen kann.
Unter den Befragten waren sicherlich auch die eine oder andere freie Werkstatt, nebst den zugehörigen Meistern. Einige, die privat viel an Autos schrauben, Autohändler und (wie geschrieben) sogar ein taxifahrer, der sämtliche Arbeiten an seinen Autos selbst macht (und ganz nebenbei daruf angewiesen ist, dass das Auto 100%ig fit ist).
Gefragt habe ich aber auch einen guten Freund, der vor 40 Jahren bei Ford seinen Meister gemacht hat und seit über 20 Jahren eine Fordwerkstatt betreibt.
Und nach eigenen Angaben hat er in dieser Zeit mehr als 1000 Motoren von Ford zerlegt und aufbereitet.
Er selbst ist entgegen der offiziellen Vorgabe von Ford, der Meinung, dass ein 10W40 vollkommen ausreichend ist und verarbeitet bessere Öle nur, wenn seine Kunden daruf bestehen (er weist sie darauf hin, dass Ford ein 5W30 vorschreibt).
Seine Begründung ist neben der technischen Erfahrung eine ganz simple: die Zetec-Motoren bilden einen technischen Entwicklungsstand vom Anfang der 80er Jahre ab. Die Qualität der Öle hat sich seit dieser Zeit stark verbessert. Viele Additive, die in handelsüblichen Ölen heute verarbeitet werden, gab es zu der Entwicklungszeit der Zetec-Motoren überhaupt noch nicht. Also war es zu der damaligen Zeit tatsächlich angebracht, ein solches Öl zu fordern. Heute aber nicht mehr. Und schon gar nicht für Motoren, die teilweise mehr als 200TKM gelaufen sind.
Die Fetigungstolleranzen von damals sind heute gar keine mehr, da auch ein Motor einem natürlichen Verschleiß unterliegt und er im Laufe seiner Tätigkeit immer wieder feststellen musste, dass die älteren Motoren (und von solchen reden wir hier) mit den neueren dünnen Ölen gar nicht mehr wirklich gut klar kommen. Im simpelsten Fall verlieren sie eben Öl.
Er ist aber auch der Meinung, dass man durchaus ein neues gutes Öl verwenden kann - keine Frage. Wenn denn die Rahmenbedingungen stimmen. Sprich: der Motor ansich in einem guten Zustand ist. Eingelaufene Lager und Wellen, ausgeschlagene Ventilsitze etc. werden aber nicht besser, wenn man ein neues Öl reinkippt.
Und genau das meinte ich mit "nicht zuviel Wunder dem Öl zuschreiben". Wenn der Motor mechanisch (oder elektrisch) ein problem hat, dann hilft ein neues Öl auch nicht viel weiter. Es kann kurzzeitig die Symptome lindern - aber wirklich helfen kann es nicht.
Ich habe im Februar 08 den kompletten Motor zerlegt, Ventile neu eingeschliffen, Kopf gemacht, etc. und musste seit dem nicht einen Tropfen Öl nachgießen.
Ich fahre zu 90% Kurzstrecke mit dem Wagen, habe regelmäßig große Lasten im Kofferraum liegen (da können schonmal 400kg Hundefutter hinten drin sein) und bin dennoch bei einem Durchschnittsverbrauch von knapp 8 Litern (im Moment nicht, weil der Krümmer Luft zieht - aber das ist auch nur noch eine Frage der Zeit) und das ganze mit einem 08/15 10W40 Baumarktöl.
Nicht das Öl ist also primär entscheidend, sondern der technische Zustand des Motors.