@C-MAXE
In manchen Dingen hast du eigenartige Auffassungen von unserem Rechtssystem.
Zum einen geht die Anzeige gegen unbekannt, das Kennzeichen ist nur ein Verdachtsmoment. Dem geht die Polizei nach. Das kostet gar nix bis dahin und deine Gegenanzeige kannste gleich stecken lassen. Die ist schneller bei den Akten, als die Tinte trocken ist. Solche Aktionen betrachtet die Staatsanwaltschaft zu Recht als reinen Racheakt, der nichts bringt. Üble Nachrede ist das ganze IMHO auch erst, wenn man an die Öffentlichkeit gehen würde. Die reine Anzeige mit dem Verdacht, dass es jene blaue Auto sein könnte, was da fotografiert wurde, erfüllt soweit ich das weiß, diesen Tatbestand nicht. Eben weil die Anzeige gegen Unbekannt geht und das blaue Auto nur im Kreis der möglichen Täter mit drin ist.
Nimm mal als Vergleich nur, wenn sie mal wieder einen Kinderficker suchen. Da nehmen sie pauschal eine Größe, eine Region und ein ungefähres Alter(=Anzeige gegen Unbekannt). Da gehörst du dann auch in den Kreis der Verdächtigen bis zum Erbringen des Gegenbeweises in Form eines Massenspeicheltests (=Überprüfung aller fraglichen blauen Autos). Da kommste mit einer Gegenanzeige auch nicht weiter. Passt deine DNA (=blaue Farbe), hat man dich, passt die DNA nicht (=keinerlei Kratzer am eigenen Auto dran oder du fährst gar ein grünes Auto), biste raus aus dem Raster.
Zum Letzten noch ein Beispiel aus eigenem Erleben. Vor vielen Jahren wurde mein Auto mal nachts angerempelt, aber richtig. Anwohner haben das Scherbeln zwar gehört und sogar ausm Fenster geschaut, auf die Idee, sofort die Polzei zu rufen kamen die in ihrer gnadenlos hohen Intelligenz aber nicht.

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So habe ich erst ca. 2h später die Sache entdeckt. Einzige Feststellung waren ein paar Splitter von Scheinwerfer und Blinker und Reste von weißer Farbe. Logisch, dass nach 3 Monaten der Standardbrief der Staatsanwaltschaft kam.
Hätten die Anwohner aber das Kennzeichen gesehen bzw. zumindest den Fahrzeugtyp, dann wäre die Suche im Landkreis wesentlich einfacher gewesen. Wenn es nämlich nicht unbedingt ein silbergrauer Mercedes mit Stuttgarter Kennzeichen war, dürfte die Suche überschaubar sein. Nehmen wir mal an, es wurde ein weißer BMW gesehen und die Nachfrage führt vielleicht noch zu einer bestimmten Baureihe an Hand von Bildvergleichen, dann kommen da im Landkreis hier in der Provinz vielleicht 20-50 Fahrzeuge in Betracht. Von meinem mangofarbenen C-MAX gibts beispielweise ganze 3 Stück im Landkreis. Das erleichtert die Suche enorm.
Und in einem solchen Fall ist es der Polizei auch zuzumuten, der Sache nachzugehen. Die Überprüfung eines Fahrzeuges ist eine Minutensache und im Landkreis Streife fahren tun die sowieso. Steht das Auto vielleicht noch auf der Straße, brauchts für die Überprüfung noch nicht einmal die Zustimmung des Halters. Da schauen die einfach einmal drumherum und gut ist es. Natürlich wird die Polizei sich jetzt nicht ausschließlich um diese eine Sache kümmern, die haben auch noch anderes zu tun. Aber sie werden im Rahmen des möglichen nebenher sich auch dieser Sache widmen, wenn die Suche grundsätzlich erfolgversprechend ist. Ein ermittelter Täter bessert ja auch die Bilanz auf.