G

Gejodeff

Gast im Fordboard
Hallo,

in den MK3-FAQ steht ja schon, dass der Bereich am hinteren Domlager wegen feuchtigkeitsziehender Dichtmasse gerne zu rosten anfängt. Kann man das Problem in den Griff bekommen oder bedeutet es zwangsläufig das baldige Ende?
?(

Zur Geschichte: Ich hatte viele Jahre einen MK3 gefahren. So nach 7-8 Jahren habe ich festgestellt, dass sich um das Domlager links/hinten Rost bildet. Irgendwann hab ich das von einer Werkstatt richten lassen, wobei mir gesagt wurde, dass man das nicht wirklich dauerhaft hinbekommt (was dann auch leider zutraf – mit ein Grund der verweigerten TÜV-Plakette).
Ich habe das Gerät, dann als Schlachtfahrzeug verkauft, mir aber wegen der ansonsten eigentlich sehr guten Erfahrungen wieder das gleiche zugelegt.
Sah beim Kauf auch topp aus…
Heute seh ich beim umklappen der Rückbank verdächtige Rostspuren (wieder links/hinten) - Ich zieh die Gummikappe vom Domlager ab und bekomme fast einen Herzinfakt: Überall ist die Farbe am abblättern – vor 10 Wochen war da noch gar nichts!
:aufsmaul:

Nach den Erfahrungen mit den Profis, will ich’s jetzt mal selber versuchen (viel schlechter kann ich’s auch nicht machen).
Was muss man beachten?
Gibt’s überhaupt Aussicht auf Erfolg?

Ich hoffe jemand hat damit Erfahrung und kann ein paar Tipps geben!
 

tobiasbecker

Lebende Legende
Teammitglied
Moderator
Registriert
5 August 2004
Beiträge
1.705
Alter
41
Ort
Hallenberg
Wegbekommen wirst du es nur durch komplettes Ersetzen der Blechpartien, da die Feuchtigkeit zwischen den Blechen sitzt.

Im Grunde hilft vorbeugend nur Kontrolle, also rostende Partien rauswerfen, neus Materiel einsetzen und schützen, sprich blank schleifen, Rostschutz, Grundierung, im Radhaus großzügig Unterbodenschutz auftragen gegen Steinschläge.

Den verarzteten Rostpickel im Kofferraum (aufgebort, drunter war alles OK, Krater durch schweißen aufgefüllt, lackiert) hatte ich bei der letzten HU dem Dekra Prüfer gezeigt der meinte nur so lange es nicht wiederkommt, wäre es kein Grund, die Plakette zu verweigern.
 
G

Gejodeff

Gast im Fordboard
Also schweißen kann ich selber nicht.
Dann werd ich mal zunächst alles abschleifen und schauen, wie groß der Schaden ist und, je nachdem, dann evtl doch noch mal eine Werkstatt bemühen.

Wo kommt denn die Feuchtigkeit her - der Radkasten ist eigentlich schon dick mit Unterbodenschutz versehen und ich kann auch keine Fehlstellen erkennen.
Es ist auch immer nur die linke Seite - hat das irgendwas mit dem Tankstutzen zu tun?
Mir ist jedenfalls ganz wichtig die Fehlerquelle zu beseitigen um nicht in einem halben Jahr wieder anfangen zu müssen...

Kann man die Schrauben vom Federbein einfach abmachen oder kommt einem das Teil dann entgegen??
 

tobiasbecker

Lebende Legende
Teammitglied
Moderator
Registriert
5 August 2004
Beiträge
1.705
Alter
41
Ort
Hallenberg
Die beiden kleinen Muttern vor und hinter dem Dom (und nur die!)kannst du für Arbeiten am Dom bedenkenlos herausdrehen, solange der Wagen auf den Rädern steht und nicht bewegt wird.

Die fixieren den oberen Federteller (diese schwarze Glocke) im Dom und verhindern sozusagen, dass das Federbein beim entlasten aus dem Dom nach unten abhaut.

Nur von der dicken Schraube im Federteller würde ich die Finger von lassen. Die verbindet die Kolbenstange des Stoßdämpfers mit dem Federteller.

Die Feuchtigkeit kommt zwangsläufig bei jedem europäischem Ford, der in den 90ern gebaut wurde.
Die beim Bau der Karosserie verwendete Dichtmasse wird mit den Jahren porös und durch die Risse kriecht Wasser hinein.
Aus dem Grund blühen bei vielen Fiesta, Escort, Sierra, Mondeo, Scorpio, etc. die hinteren Radläufe wie nichts gutes und an weitere Stellen, wo mehrere Bleche aneinanderstoßen bzw. überlappen, wie es am Dom der Fall ist.
 
G

Gejodeff

Gast im Fordboard
Gut, danke!

Das mit der porös werdenden und dann Feuchtigkeit ziehenden Dichtmasse hab ich auch schon gelesen.
Trotzdem noch einmal konkret die Frage: an welcher Stelle dringt die Feuchtigkeit in die Dichtmasse? Ist es jetzt ausreichend die Radläufen mit Unterbodenschutz nachzubearbeiten oder dringt Feuchtigkeit auch noch von anderer Stelle ein?
 

tobiasbecker

Lebende Legende
Teammitglied
Moderator
Registriert
5 August 2004
Beiträge
1.705
Alter
41
Ort
Hallenberg
Die Feuchtigkeit dringt eigentlich von überall ein, wo diese Zwischenräume mit der Dichtmasse frei liegen, wenn du mal Räder wechselst oder den Dämpfer ausbauen solltest, siehst du oben im Dom schon die Stoßstellen der einzelnen Bleche.

Ist der Unterbodenschutz im Radhaus mal durch nen Stein im Bereich einer solchen Stoßstelle angemickt, kann das Spritzwasser dort in die Dichtmasse eindringen und arbeitet sich dann durch die sogenannte Kapillarwirkung zwischen den Blechen weiter. Eigentlich schade, denn die Fords aus der Epoche finde ich mit ihrem Aero Design immer noch am schönsten und dann faulen sie einem unterm Hintern weg, wenn sich der/die Besitzer nicht pingelig genug um Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung gekümmert hat... :(
 
G

Gejodeff

Gast im Fordboard
Original von tobiasbierwas..Eigentlich schade, denn die Fords aus der Epoche finde ich mit ihrem Aero Design immer noch am schönsten...
Jo, find ich auch - mit Mut zur Kante...
Vor allem sind sie auch noch einigermaßen "reparaturfreundlich". Ich hasse diese fahrenden Kleinrechner, die man wegen jedem Sch*** an ein Diagnosegerät hängen muss. :kotz:

Dann werd ich wohl zukünftig etwas mehr Wartungsarbeit invstieren und lieber öfter mal eine Kleinigkeit richten um nicht irgendwann wieder vor einem Problem zu stehen, dass ich dann selber nicht mehr hinkriege.
(will mein Schätzchen ja noch ne weile fahren...)

DANKE :happy:
 
Oben