Hallo.

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Ist ja nichts Neues, von dem hier die Rede ist.
Gab´s mal in den 80´ern von VW. Wurde wieder aus dem Programm genommen...
Gibt es im Moment u. a. beim BMW 1er und Citroen C2. Bekannt als Start-/Stop- Automatik.
Wobei die letztgenannten Fahrzeuge durch spezielle technische Vorrichtungen (insbesondere: kombinierten Anlasser/Lichtmaschine) extra "fit-" gemacht wurden.
Ansonsten gilt wie immer: Jeder Vorteil muss durch einen Nachteil erkauft werden.
Im vorliegenden Fall bedeutet dies:
Die zu erwartende Spritersparnis wird wie folgt erkauft:
- Anlasserverschleiss bei den Ampelstarts.
- Verschleiss im Motor (speziell im Ventiltrieb), da nach Ampelstart erst wieder Öldruck aufgebaut werden muss.
- Bei fortlaufendem Stop-and-Go- Betrieb wird die Batterie durch die Ampelstarts ausgelaugt und im Kurzstreckenbetrieb (insbesondere im Winter) nicht mehr genügend aufgeladen. Aber es gibt ja Starthilfekabel...
Von Experimenten am Zündschlüssel während Bergabfahrten rate ich dringend ab!
Gründe:
- Beim Fummeln am Schlüssel besteht die Gefahr, dass das Lenkradschloss einrastet. Würde gerne mal sehen, wie Du das Ergebnis davon deiner Versicherung verklickern willst (sofern Du dann noch in der Lage bist etwas zu verklickern)...
- Bei Fahrzeugen mit Vergaser wird weiterhin Kraftstoffgemisch in den Motor geleitet. Ergibt dann beim Start einen sehenswerten Flammenwerfereffekt am Auspuffrohr. Meist verbunden mit einem lauten Knall, einem sehr schnell gehimmelten ungeregelten Katalysator (falls vorhanden) und der Gefahr eines Vergaserbrandes.
- Bei einem Fahrzeug mit Einspritzung ergibt sich durch die Schubabschaltung keine Notwendigkeit zu solchen Experimenten. Oberhalb 2000 U/Min unterbleibt die Kraftstoffeinspritzung. Im Gegensatz zum abgeschalteten Motor wird die Drosselklappe nicht ganz geschlossen. Dies dient dazu eine rudimentäre Motorbelüftung aufrecht zu erhalten. Zum Einen, um zu verhindern, dass der Motor wieder Abgase zurücksaugt, zum Anderen um die Motorkühlung aufrechtzuerhalten.
Beim Abschalten des Motors fällt die Drosselklappe ganz zu und kann verklemmen. (Danach ist Motor nicht mehr zu starten). Ohne Motorinnenkühlung überhitzt der Motorblock. Kopf kann sich verziehen, es kann zu Spannungsrissen kommen.
Durch den schlagartig einsetzenden zu starken Unterdruck (annähernd Vakuum) können Dichtungen in Mitleidenschaft gezogen werden - der Motor fängt an "falsche Luft" zu ziehen.
Selbstverständlich kann man trotzdem den Wagen entsprechend elektrisch anpassen.
(Obwohl eine Ersparnis an Spritkosten locker durch Instandsetzung aufgefressen wird - so dürfte wohl auch keine positive Öko- Bilanz zu erzielen sein.)
Diese Anpassung übersteigt, vom Aufwand her bei weitem, die Manipulation an der Verdrahtung des Zündschlosses.
Ob der TÜV meckert?
Möglicherweise bemerkt der Prüfer die Manipulation bei der nächsten HU nicht einmal.
Denn es gibt ohnehin Fahrzeuge, bei denen das Abblendlicht auch bei ausgeschalteter Zündung funktioniert. (Z.B.: Opel).
Ebenso das Bremslicht (VW).
Tatsache bleibt aber, dass die allgemeine Betriebserlaubnis des Fahrzeugs mit den Manipulationen an der Elektrik erloschen ist.
Somit wäre eine Einzelabnahme und Eintragung der Änderungen erforderlich.
Somit hättest Du die Kosten für die Änderungen in der Zentralelektrik des Fahrzeuges (welche ich dir - entschuldige, wenn ich das so offen schreibe - als Eigenleistung nicht zutraue), die Kosten für die Einzelabnahme beim TÜV und die höheren Wartungskosten durch Verschleiß (Anlasser).
Um was und wieviel einzusparen?
(Außer natürlich, die eingesparte Zuverlässigkeit des Fahrzeugs. Stichwort: Leere Batterie.)
Persönlich sehe ich keinen Sinn darin.
Grüsse,
Hartmut