Benziner Treibstoffleitung und Teile

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schoview

Gast im Fordboard
Hallo Ihr Lieben,

kann mir jemand sagen, aus welchem Material beim MK3 2.5 V6 Bj.2001 der Tank und die Kraftstoffleitungen gefertigt sind?

Mich interessiert, ob es ein Kunstofftank/beschichteter Metalltank ist und ob die Leitung durchgehend aus einer PVC Leitung besteht oder ob bis zum Motorraum zwischendurch Metallröhrchen (Alu oder ähnliches) als Verbindungsstücke verbaut sind, die man so nicht sehen kann, wenn man drunterguckt.
Soweit ich das schon sehen konnte, sitzt eine Vorförderpumpe außerhalb des Tanks und schwimmt nicht im Tank oder irre ich mich da?

Hier in Düsseldorf hat eine Tankstelle seit neuestem E85 im Angebot.
Das ist ein günstiges Benzin-Ethanol Gemisch mit ca 110 Oktan. :applaus

Ich bin schon ne ganz Weile in amerikanischen E85 Foren unterwegs. Drüben in USA bauen die ganz selbstverständlich Autos mit minimalem Aufwand auf E85 um... Ich kenn also schon die ganzen kleinen Problemchen, die sich ergeben können. Nur kennt drüben keiner den Mondeo V6 und ich brauch halt ein paar nähere Infos zum Kraftstoffsystem.

Vielen Dank für eure Infos

Gruß Schoview :happy:
 

dridders

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Zu E85 gibts schon min. einen Thread hier. Ohne Anpassung der Kennfelder kannste das vergessen, da wirste allerhöchsten von der Motorkontrolle begrüßt. E85 is außerdem eher eine Sache der Schweden als der Amis.
Was die Frage angeht: ich bezweifel das es beim Mk3 anders als beim MK2 ist. Kraftstoffpumpe sitzt im Tank, eine Vorförderpumpe gibt es nicht, was du meinst ist vermutlich der Kraftstofffilter. Die Leitungen entlang des Unterbodens sind aus Kupferrohr, evtl. ummantelt. Mag auch ein anderes Metall sein, jedenfalls nicht Plastik.
Und zum E85 bedenke auch die 30% Mehrverbrauch... bei den meisten mir bekannten Tankstellen lohnts sich damit nicht mehr wirklich. Sowie natürlich den Verlust jeglicher Garantie/Gewährleistung sofern noch vorhanden auf die betroffenen Teile.
 
S

schoview

Gast im Fordboard
Erstmal danke für die schnellen Kommentare :)

E85 liegt im Literpreis bei ca 0,89€, hat ca 110Oktan aber einen geringeren Brennwert als Benzin, daher der Mehrverbrauch. 30% ist sehr großzügig geschätzt, effektiv sinds wohl 15%.
Was mich mehr stört, sind die Kupferleitungen und die In-Tank-Pumpe.
Hier zersetzt eine Art Elektrolyse die Leitungen. Geeignet sind eigentlich nur PVC Leitungen.
Ethanol funzt bei modernen Motoren, die bis Super Plus ausgelegt sind in der Regel ohne Probleme, man kann natürlich noch den Einspritzdruck oder die Düsen vergrößern. Natürlich gibt das kein Hersteller zu, schon wegen der Garantie, aber in Brasilien fahren seit 40 Jahren rund 4 Millionen Autos auf Ethanol. Man kann sich vom Gemisch her ja herantasten und E85 mit Benzin in sinkender Menge mischen. Ruckeln tut der Motor nicht, da höhere Oktanzahl, aber bei engen Toleranzwerten im Motormanagement geht die EngineCheck-Leuchte irgendwann an : dann ist das Gemisch zu mager und das Steuergerät kann nicht mehr selber nachjustieren.
In Ami-Land gibts eine sehr große Gemeinde von E85 Fahrern, die nur Minimale Umbauten an ihren Serienfahrzeugen vorgenommen haben und schon zig Meilen ohne Probleme fahren. Voraussetzung sind aber eben Ethanol-beständige Tanks und Leitungen.

Da mein Mondi aber wohl diese Kupferleitungen hat, wird es hier uninteressant, irgendwas umzubauen. Zu teuer. :wand

Im BMW 7er Forum fährt übrigens einer nen 750i 12 Zylinder mit E85 ohne Probleme und führt quasi einen Langzeit-Selbstversuch durch. :respekt


Gruß an alle

Schoview :happy:
 

dridders

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Wir sind nicht in Brasilien wo die Versorgung damit sichergestellt ist. Hier bist du immer wieder auf normales Super angewiesen. Wie du ja schon gemerkt hast gibt es 30% Unterschied im Brennwert, wenn du weniger Mehrverbrauch hast hat das nur einen Grund: die Maschine läuft zu mager weil sie an die Regelgrenze gestoßen ist. Das sowas über kurz oder lang den Motortod bedeutet dürfte klar sein. Änderungen am Kraftstoffdruck führen zwangsläufig dazu dass die Kiste auf Benzin zu fett läuft. Da bedankt sich dann nach kurzer Zeit dein Kat. Und einen Betrieb rein auf E85 kannste wohl net sicherstellen, da ersten die Frage ist wie gut die Tanke versorgt ist, und man mit dem Wagen ja auch mal weitere Strecken fährt für gewöhnlich.
Und bei einem Euro4 Fahrzeug ist nicht viel mit herantasten. Bevor du etwas mit schlechtem Lauf merkst (den merkste nämlich dann wenn die Regelung bereits weit außerhalb aller Grenzen liegt) ist längst deine Motorsteuerung im Fehlerlauf. Ruckeln hat null mit der Oktanzahl zu tun, die Oktanzahl sagt lediglich dass das Zeug Klopffest ist, hilft dir ohne Turbo überhaupt nichts. Ruckeln kommt von Fehlzündungen bei Gemischfehlern.
Mir wär mein Wagen dafür ohne Anpassungen jedenfalls zu schade, besonders da es praktisch keine Ersparnis bringt. Bei den derzeitigen Preisen wären das ja nichtmals 10ct je Liter gespart. Und nicht umsonst betreiben die Hersteller der Serienfahrzeuge den Aufwand einen Flexfuel-Sensor in die Steuerung zu integrieren. Würde es auch so gehen würden sie liebend gern den Kunden erzählen "klar könnt ihr das günstige Zeug tanken, könnt ihr mal sehen wie super unsere Autos sind". Denn einen Flexfueler bekommst du in D derzeit ja eigentlich nur dann verkauft wenn er null Mehrpreis für den Käufer hat... da er solange das Netz derart winzig ist es ja kaum nutzen kann. Die Mehrkosten für den Hersteller sind aber halt da.
Es gibt auch einige Leute die sich Biodiesel in ihre Trecker gekippt haben wo der Hersteller gesagt hat "ist nicht". Die erste Zeit haste da auch tolle Berichte gehört wie super das läuft und das es doch gar keine Probleme gab. Bis dann halt die Einspritzpumpe nur noch ein Klumpen Brei war und die Rechnung von 1600 Euro vor der Tür lag... und da wars dann recht schnurz ob du das Zeug 1000 oder 100.000km drin hattest... soviel Geld hatteste in der Zeit net gespart.
 
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