???Welchen Explorer kann man Kaufen???

[ronnst]

Hallo Leute. Ich hätte gern mal einen Rat von euch. Ich bin letztens mal mit einem Explorer gefahren. War wohl das ältere Modell mit den kleinen eckigen Scheinwerfern. Ich weiß ja nicht, was es da für Modelle gibt. Auf jeden Fall hatte der eine Lenkradschaltung (Automatik) und eine 4.0L Maschiene mit glaube 164PS. Ich finde das Teil einfach super und würde mir gern auch einen zulegen. Und jetzt zu meiner Frage. Welche Baureihe würdet Ihr mir empfehlen? Ich habe gelesen, das einige Explorer mit dem Getriebe Probleme haben.

Könnt Ihr mir da weiter helfen?

Danke schon mal im vorraus. Gruß von Ronny

 

[homerbundy]

Das Posting ist zwar schon etwas älter, aber hier meine Meinung zu deiner Frage:

In Deutschland wurden zwei Modelle des Explorer offiziell von Ford angeboten:

1993 - 1994 entsprach der ersten Generation (in den USA ab Modelljahr 1991 erhältlich). Für die Exportausführung nahm man ein paar äusserliche Details des originalen Limited (innen XLT) und als Motor gab's damals sowieso nur den 4.0 OHV V6. Als Getriebe gab's nur das A4LD Automatikgetriebe.

1995 - 2001 war dann die 2. Generation. Rahmen und ein Grossteil der Karosserie blieben gleich, aber die Frontpartie, die Vorderachse und speziell der Allradantrieb wurde geändert.
In Deutschland gab es von 95 - 96 nur den (leicht geänderten) 4.0L V6 OHV mit 4R44E Getriebe und von 97 - 01 dann den berüchtigten 4.0L V6 SOHC Motor mit 5R55E Getriebe.

Alle Getriebevarianten sind eigentlich recht standhaft. Was gerade in D zu verfrühtem Getriebetod führt ist die Tatsache, dass Ford D keine Getriebeölwechsel im Serviceplan angeführt hat (in den USA alle 30,000mls oder 48.000km) und dass einfach mit den Fahrzeugen zu schnell gefahren und zu hohe Lasten gezogen werden.

4.0L oHV und 4.0L SOHC Motor, sowie das A4LD, 4R44E und 5R55E Getriebe wurden in Köln gefertigt (auch für den US-Markt). Beim 4.0L SOHC Motor (ab 97) wurden minderwertige Steuerkettenspanner verbaut. Diese führ(t)en oft zu Problemen (ab etwa 100,000 bis 120,000km Laufleistung) und im schlimmsten Fall zum Motortod. Die OHV Motoren sind davon nicht betroffen und ein rechtzeitig mit einem verbesserten Steuerkettenspanner ausgerüsteter SOHC-Motor hält dann auch problemlos weit über 300,000km

Soweit einmal ein ganz kurzer Überblick. Bitte einfach fragen, wenn noch mehr infos gewünscht werden

 

[jurassman]

Mal ne andere Frage..

Mich würden eher die "neueren" Modelle interessieren und zwar Baujahr 2004/2005 finde den Explorer einfach nur Hammer!

Weiss jemand was über diese Baureihe?

 

[homerbundy]

Was möchtest du denn wissen?

 

[jurassman]

Hmm mich interessieren die Laufleistung des Motors.. und ob es halt sonst irgend welche immer wieder auftretende Probleme gibt oder wo die schwächen liegen..
was ein Service kostet würde mich auch wunder nehmen.. ist bestimmt recht teuer..

Weil letztens habe ich ein super Angebot für einen gesehn.. nur leider hab ich mir im selben Monat bereits ein Motorrad gekauft, daher gings finanziell nicht

 

[homerbundy]

Original von jurassman
Hmm mich interessieren die Laufleistung des Motors..

Für die Modelljahre 2004 und 2005 wurden 3 verschiedene Motorvarianten angeboten:

1.) 4.0L V6 SOHC (Kennbuchstabe "E")
2.) 4.0L V6 FLEX (Kennbuchstabe "K")
3.) 4.6L V8 SOHC (Kennbuchstabe "W")

Der 4.0L V6 SOHC "E" war bereits im Vorgänger ab Modelljahr 1997 erhältlich und ist wegen seines Konstruktionsfehlers bzgl. des vorderen Steuerkettenspanners (Primärantrieb) berüchtigt. Ab Modelljahr 2002 wurde ein verbesserter Steuerkettenspanner verbaut, wodurch das Problem weitestgehend eliminiert werden konnte. Für die früheren Modelljahre gab es eine gross angelegte Rückrufaktion. (der Motor stammte übrigens aus Köln)

Der 4.0L V6 "K" ist naehezu baugleich mit dem "E", allerdings für den Betrieb mit Ethanol (bis E85) ausgelegt. Bis E15 kommt man aber auch mit dem "E" und dem "K" aus.

Der 4.0L V8 "W" ist ein alter Bekannter aus der Ford-Motorenpalette und zBsp. auch im Crown Victoria, Expedition, Mustang, sowie diversen Lincoln und Mercury Modellen (oft mit anderen Motorkennbuchstaben) verbaut worden. Der Motor gilt als solide, zuverlässig und bietet trotz grösserm Hubraum, Drehmomenz und Leistung, kaum Mehrverbrauch gegenüber den 6-Zylindern.

Die Laufleistungen sind bei allen o.g. Motoren schon alleine wegen des maximalen Alters von rund 4-1/2 Jahren kein echtes Kriterium.

Original von jurassman...und ob es halt sonst irgend welche immer wieder auftretende Probleme gibt oder wo die schwächen liegen..

Gröbere allgemeine Mängel wie beim 4.0L V6 "E" vor 2002 sind eigentlich nicht auszumachen.

Aufpassen muss man wegen des Automatikgetriebes beim Modelljahr 2004 und frühen (bis 22. September 2004 gefertigten) 2005er Modellen. Für diese wurde eine Rückrufaktion (04B22) bzgl. der Hydraulikflüssigkeit durchgeführt. Diese Rückrufaktion lief bis Dezember 2005 und im Mai 2005 waren erst 63% der betroffenen Fahrzeuge erfasst. Es besteht daher die Möglichkeit, dass damals recht neue exportierte Fahrzeuge nicht einbezogen werden konnten. Das ist im Einzelfall aber zu erfragen.

Eine komplette Liste aller TSB's kann ich dir aber gerne auf Wunsch mailen.

Original von jurassman
was ein Service kostet würde mich auch wunder nehmen.. ist bestimmt recht teuer...

Eigentlich nicht. Der Explorer ist ein über 10,000,000 Mal verkauftes Modell. Daher sind Verschleissteile im Nachbau sehr billig und auch Originalteile erschwinglich. Für einen Satz Zündkerzen, ÖL- und Luftfilter, Zündkabel (V6) und Wischerblätter, kommt man sicher mit rund € 100,- durch.

Original von jurassman
Weil letztens habe ich ein super Angebot für einen gesehn..

Wie gut oder schlecht ein Angebot ist, hängt immer vom im Einzelfall angebotenen Fahrzeug ab. Viele der in D angebotenen Explorer ab 2002 stammen aus dem Besitz von Angehörigen der US-Streitkräfte oder auch direkt aus dem Bestand der US-Streitkräfte. Gerade bei Letzteren ist der Zustand oft eher beschaulich. Besonders wichtig zu beachten: Viele dieser Explorer haben keinen Allradantrieb - also ggf. genau schauen und am besten einen umfassenden Ankaufstest durchführen lassen.

Ich hoffe das hilft vorerst ein bisschen weiter.