Ein 5W30 nach FORD-Norm (entsprechend ACEA A1) hat zwar Leichtlaufeigenschaften bei normalen Bedingungen, aber bei Belastung verliert dies Öl schnell seine Eigenschaften. Dies tritt leider im Bereich der Kolben- & Zylinderwände, sowie im Bereich des Ventiltriebs auf.
Das Öl ist sehr hoch additiviert um seine Eigenschaften zu bekommen. Die Additive vermindern die Reibung im Motor, was unter Laborbedingungen den Spritverbrauch im Vergleich zu einem 15W40 senken soll.
Da wir aber tunlichst kein 15W40, sondern mindestens ein 5W40 A3/B4 fahren sollten, ist die Einsparung unter 1%!
Ein hoch additiviertes Öl birgt viele Schattenseiten. Ein Öl, das nur durch Additive seine Viskosität halten kann, ist dann ungeeignet, wenn es um Maschinen geht, die stärker Verdichten und zudem stark belastet werden. Der St200 ist ein hochgezüchteter 2.5/V6 mit ursprünglich 170PS! Das sollte man nicht vergessen. Sie unterscheiden sich in der Verdichtung!
Wenn jetzt das A1-Öl länger im Motor ist (ca. ab 5-10 tkm) dann verliert es seine Eigenschaften, wenn es unter Last gerät. Die Addtive, die hier entscheidend sind, werden unter Last verbraucht und zerstört. Die Viskosität sinkt. Es wird dünner!
Hier ist der HTHS-Wert entscheidend. Dieser ist bei ACEA-A1 (bzw. FORD-Norm) kleiner als ein A3/B4-Ölen. Die Stabilität unter hoher Temperatur- und Scherbelastung ist dadurch geringer.
Sind die Additive erstmal inaktiv, kann es im Bereich der kritischen Stellen (Kolben-/Zylinderwände/Ventiltrieb) zu einem Filmriss kommen. Ein erhöhter Verschleiß ist die Folge.
Das Gerücht das ein 5W50 wie Puddig ist ist totaler Quatsch! Ein 5W50 ist im betriebswarmen Zustand deutlich dünner als ein 5W30 es kalt ist. Daher kein Pudding! Öle dicken auch nicht mit steigender Temperatur ein.
Die Vorteile die ein 5W40 bzw. 5W50 nach ACEA A3/B4 bringen sind, bedingt durch die geringere Additivierung, ein geringerer Viskositätsverlust und höhere Schmiersicherheit auch mit zunehmender Belastung.
Der höhere HTHS-Wert sorgt hier auch für eine größere Stabilität im Bereich der kritischen Stellen.
Im normalem Autoleben ist ein 5W40 A3/B4 für Ottojedermann ausreichend. Wer aber einen St200 hat, wird sicher öfters den Wagen treten wollen. Da ist ein Öl, dass ohne Additive seine Stabilität erreicht, die beste Wahl. Ein 50er Öl kommt immer als Vollsynth., was bedeutet, das Grundöl ist so aufgebaut, dass die gewünschten Eigenschaften ohne Zugabe teurer Additive bereits bestmöglich erreicht wird. Es ist also ein wenig additiviertes Öl. Daher kann das Öl auch länger seine Eigenschaften halten, da es nicht auf instabile Additive angewiesen ist.
Zu beachten ist, dass ich nicht ausdrücken will, dass Vollsynth. Öle ohne Additive auskommen, aber es enthält im Gegensatz zum 5W30-A1 kaum VI-Verbesserer, die mit der Zeit flöten gehen. Daher driftet die Viskosität nicht so schnell ab, wie bei einem hoch additiviertem Öl.
Jedes Öl enthält neben den VI-Verbesserern und Reibungsminderern auch Additive die den Motor schützen/reinigen/pflegen. (Disper-/ Dentergentien, Korrosions- und Alterungsschutz, Entschäumer, EP-Additive)
Ein Öl nach FORD-Norm stellt mit die unterste Grenze da, die man seinem Motor antuen kann. Ich halte dies nicht für empfehlungswert und um dies zu untermauern: Mein MK.III hat noch Garantie! Dennoch habe ich kein FORD-Öl in meinem Motor, um mir diesen nicht nur bis Ende der Garantiezeit zu bewahren, sondern mindestens noch mehrer hunderttausende Kilometer!
Ich fahre ein vollsynthetisches 5W40 nach ACEA A3/B4/C3-Norm. (C3 ist auch DPF tauglich! Aber eigendlich für den Benziner egal!)
Fazit:
5W30-A1 ist die unterste Grenze (mindere Qualität)
0/5W40 A3 ist mit das Optimum, was Preis-/Leistungsmäßig unschlagbar ist. (5W30 ist teurer!), ausreichend für Motoren, die nur gelegendlich ordentlich Feuer bekommen.
5W50 ist für Maschinen, die häufig an der Belastungsgrenze gefahren werden, ratsam. Bei überwiegendem Stadtverkehr ist hier ein 0/5W40 doch besser, da es etwas "dünner" ist und der dadurch höher Leichtlauf, spart etwas Sprit. 5W50 ist oversize.
MfG