Mir gefallen die Bilder von diesem "Mondeo-Coupé" (als Mustang möchte ich ihn nicht bezeichnen) auch nicht mal schlecht, aber es ist einfach kein Mustang im herkömmlichen Sinne mehr. Warum hatte sogar hierzulande der Mustang ab 2005 solchen Erfolg, dass er sogar reihenweise importiert und "eingedeutscht" wurde? Weil er über einen genialen Retrostyle verfügte und den "American Way of Life" verkörperte. Ein Musclecar par Excellence ohne Kompromisse, dafür aber mit höherer Qualität als seinerzeit die Ur-Mustangs.
Ich kann schon seit geraumer Zeit nicht mehr die Ford-Strategie nachvollziehen. Auf der IAA zeigte man Tourneos (die auch noch abgeschlossen waren!!! Sogar bei Porsche konnte man in viele Autos einsteigen! Was soll das bitte, einen Kastenwagen abzuschließen??), die biedere Modellpalette und -wie immer- ein Concept-Car. Die Marke versprüht schon seit vielen Jahren keinen Charme mehr. Ich kann mich noch an die IAA 1999 erinnern, als ich in Puma und Cougar saß. Hier bot Ford noch reihenweise Nischenautos an.
Dass heutzutage sogar die Sportmodelle 5-Türer sind, ist einfach nur lachhaft.
Ford hat alles unternommen, um das bereits vorhandene Biedermann-Image nicht nur halten, sondern sogar aktiv auszubauen. Die jungen Semester träumen von sportlichen Kompakten der Konkurrenz, die Mittvierziger realisieren sich schon längst andere Träume. Ja, die älteren Semester und Familien-Daddys werden bei Ford mit den zahlreichen "Max-Modellen" fündig. Aber das war es dann auch. In der Business-Class wird sich nie ein Mondeo gegen Benz, Audi und Co. durchzusetzen vermögen, zumindest nicht auf breiter Front.
Zurück zum Mustang: Dessen raubeiniger Charakter, sein Alleinstellungsmerkmal als "unbändiges" Musclecar muss erhalten bleiben, sonst wird diese Ikone nur durch einen müden, allgemein gefälligen Coupé-Aufguss substituiert.
Das gezeigte "Mondeo-Coupé" wäre ein würdiger Cougar-Nachfolger und könnte durchaus mit einer sehr breiten Motorenpalette (ja, gern auch Ecoboost) angeboten werden, parallel zum Mustang.