cabriofahrer

Eroberer
Registriert
11 Juni 2011
Beiträge
82
Alter
45
Ort
56076, Koblenz
Hello Gemeinde,

ich nehme mir ein paar Minuten um mal wieder von meinem "Frosch" zu berichten. Grundsätzlich läuft er gut und viele eingekaufte Probleme sind (auch mit Eurer Hilfe) gelöst worden.
Allerdings nervt eine Sache bei den momentanen kalten Außentemperaturen - desto kälter es ist, umso nerviger wird es auch.

Der Wagen macht folgendes:
Beim Kaltstart (mehrere Stunden abgestellt) ist augenscheinlich alles normal.
- LL-Drehzahl für 15-20s auf ca. 1.500U/min.
- Danach fällt die LL-Drehzahl auf ca. 1.000U/min und der Motor ruckelt stark und brummt plötzlich.
- fühlt sich an, als wenn nicht alle Zylinder zünden.

Beim losfahren mit der Kupplung (ausparken) passiert dann dies:
- Drehzahl sinkt stark ab bzw. Motor geht aus (eher selten)
- Motor stottert und es fährt sich entsprechend schlecht, geht aber nicht aus.
- gasgeben hilft, aber wird nur zögerlich angenommen.
- alles über 1.500U/min ist ok und lässt sich gut fahren.
- nach ein bis zwei Kilometern ist der Zauber vorbei der Motor läuft mit 900U/min im Leerlauf ganz normal.

Wenn ich während des miesen Kaltstarts den Motor stoppe und wieder starte, ist alles wieder in Ordnung!
Ich muss den kalten Motor also starten, ausschalten und wieder starten damit das nicht passiert ...
Ihr habt beim Lesen dieser Zeilen hoffentlich Mitleid entwickelt und könnt mir eine Reparaturempfehlung geben?

Was beeinflusst den Kaltstart? Gibt's am Zetec einen Kaltstartregler?
Welche Werte werden ausgelesen (ich habe da dem IAT-Sensor in der Ansaugbrücke in Verdacht)?
Im Fehlerspeicher steht natürlich nichts drin, dass habe ich erfolglos checken lassen.
 
C

CLXer

Gast im Fordboard
Fehlerspeicher auslesen ist in etwa so zuverlässig bei dem Auto wie Kartenlegen :D Klar hat der Motor einen Kaltstartregler sonst würdest du auch keine Euro 2 haben.
Welches Öl hast du drinne?
Welche Marke von zündkerzen und Kabeln hast du drinne?
 

rst

Benzin im Blut
Teammitglied
Moderator
Registriert
20 Februar 2010
Beiträge
4.889
Ort
Köln-Lövenich
CLXer schrieb:
Fehlerspeicher auslesen ist in etwa so zuverlässig bei dem Auto wie Kartenlegen :D Klar hat der Motor einen Kaltstartregler sonst würdest du auch keine Euro 2 haben.
Welches Öl hast du drinne?
Welche Marke von zündkerzen und Kabeln hast du drinne?

und wo soll beim mk7 ein kaltstartregler verbaut sein
der motor hat ab werk Euro 2 wenn nicht sogar Euro 3

das STG begnügt sich mit den daten
vom ACT, ECT und MAF in bezug auf die TP Stellung
und berechnet die ansteurung der einspritzdüsen der zündverstellung und die öffnug des LLRV .
 
E

escort-driver

Gast im Fordboard
Und wie funktioniert das jetzt alles?
Will das auch mal verstehen.
 
C

CLXer

Gast im Fordboard
lso mit rst´s ABkürzungen kann ich auch nix anfangen. Ich kenn es nur so: Wenn Gas gibst verändert sich die Stellung der Drosselklappe. Das wiederrum misst das Drosselklappenpotentiometer. Dementsprechend geht auch mehr Luft in den Motor was wiederum der Luftmengenmesser misst. Das alles geht zum Steuergerät und das sagt wiederrum mehr Sprit. Dann ist da noch der Ansauglufttemperaturfühler der wie der Name schon sagt die Ansauglufttemperatur misst. Die Temperatur wird an das Steuergerät gesendet. Das sagt den Einspritzdüsen dann "mehr Sprit".
 
E

escort-driver

Gast im Fordboard
Hm, aber die Benzinpumpe läuft doch bei laufenden Motor immer. Die fördert doch immer die gleiche menge an Sprit.
Oder wird die durch eine art Podi gedrosselt oder schneller gestellt?
 
C

CLXer

Gast im Fordboard
ich mein natürlich nicht die Benzinpumpe sondern die Einspritzdüsen :D
 
E

escort-driver

Gast im Fordboard
ah ja, ok.
Kann es dann sein das beim TE der Motortemperatursensor defekt ist?
Also das der immer einen warmen Motor vorgaukelt?
Und wie funktioniert das mit dem Ansaugtemperaturfühler?
 
C

CLXer

Gast im Fordboard
Ja da ist gut möglich. Also mit der Ansauglufttemperatur ist das so: Ist es draussen sehr kalt und dementsprechend ist auch die Ansuagluft kalt, misst der Ansauglufttempfühler das. Diese Werte gehen dann ans Steuergerät.Das befiehlt den Einspitzdüsen mehr Benzin einzuspritzen. Deshalb auch dei erhöhte leerlaufdrehzahl. Das spelt der Motortemperetaurfühler auch eine Rolle bei. Misst der Motortempfühler eine höher Temperatur, wird automatisch weniger Benzin eingespritzt.
 
E

escort-driver

Gast im Fordboard
Das wiederspricht sich dann aber.
Wenn der Motor warm ist, meldet der Temperatursensor das und es wird weniger Sprit eingespritzt.
Aber der Ansaugtemp-fühler sagt bei -10° mehr Sprit obwohl der Motor warm ist?
 

rst

Benzin im Blut
Teammitglied
Moderator
Registriert
20 Februar 2010
Beiträge
4.889
Ort
Köln-Lövenich
man muß sich danz ganze etwas anders vorstellen .
das STG bekommt werte von :

ECT - Motortemperatur
ACT - Ansauglufttemperatur
MAF - Ansaugluftmenge
TP - Drosselklappenstellung
CKP - Kurbelwellenstellung
CMP - Nockenwellenstellung
Lambdasonde - Restsauerstoff im Abgas
MAP - Ansaugkrümmerabsolutdruck

und aus all diesen werten ( jenachdem welche sensoren verbaut sind ) errechnet das STG nach kennfeldern
den lastzustand des motors und die dafür nötigen
werte für die ansteurung aller aktoren ( einspritzventile , LLRV usw .)

und wenn einer dieser werte falsch ist berechnet das STG eben falsche werte zur motorregelung
oder er springt garnicht erst an oder geht aus .

der kraftstoffdruck wird über einen lastabhängigen druckregler reguliert
oder einen solldruckregler
kraftstoffpumpen haben immer einen höheren max. druck als benötigt und wedern auf den solldruck eingeregelt .
 

cabriofahrer

Eroberer
Registriert
11 Juni 2011
Beiträge
82
Alter
45
Ort
56076, Koblenz
Hello again,

Ihr seid klasse - habe mich durch die Infos gelesen.
Danke an Joshi (rst), wie immer sehr kompetent. Die Abkürzungen hast Du ja noch geliefert :)

Also dieser ECT-Sensor, sitzt der im Kühlkreislauf unter/neben der Zündspule?
Den MAF-Sensor, hat den nicht nur der 1,4l?
Jemand eine Idee, warum ich nach dem 2. Start weniger Probleme habe?

Getauscht wurde schon vieles, hatte aber nie Auswirkungen auf dieses Problem.
Der ACT-Sensor hat mich ziemlich lange genervt, aber wenn der falsche Werte liefert passiert erst mal etwas anderes.
Die Leerlaufdrehzahl bei warmen Motor spinnt dann nach dem Starten - tritt wie gesagt sehr zuverlässig auf, wenn der ACT-Sensor defekt ist. Ich habe den vorsorglich auch schon getauscht.

Ich kann es noch etwas eingrenzen, ich denke es betrifft nur den LL nach dem Kaltstart.
Fahren kann ich auch mit kaltem Motor ohne Probleme. Nur aus dem LL heraus anzufahren ist es sehr frustrierend.
Und Schiebebetrieb kurz vorm Anhalten auch.

Zündkerzen: Motorcraft (recht neu, ca. 10tkm + neue Zündkabel)
Motoröl: Meguin 5W40 (alle 15tkm gewechselt)
 

rst

Benzin im Blut
Teammitglied
Moderator
Registriert
20 Februar 2010
Beiträge
4.889
Ort
Köln-Lövenich
ECT sitz oben auf dem termostatgehäuse vor der zündspule
MAF bzw LMM sitz am luftilterkasten auch beim zetec-e motor
 

cabriofahrer

Eroberer
Registriert
11 Juni 2011
Beiträge
82
Alter
45
Ort
56076, Koblenz
Dann habe ich den ECT letztes Jahr gg. ein Neuteil bereits getauscht.
LMM habe ich einen anderen probiert (gebraucht), es gab aber keine Veränderung.
Die Lambda-Sonde hatte ich auch mal abgesteckt, ebenfalls nix.

Im Großen und Ganzen sehe ich da mittlerweile wenig Hexenwerk. Der Motor regelt zu schnell auf 900U/min bei den momentanen Außentemps herunter.
Da reicht der Kraftstoff nicht, ich denke der kondensiert und zündet nicht mehr richtig bis die Betriebstemperatur dann erreicht ist.
Im Sommer kann das auch passieren, wenn die Temperaturen nachts auf um die 10 Grad fallen.

Ich habe es heute mal gemessen.
- ca. 3 Grad Außentemp.
- Drehzahl erst auf 1.200U/min
- nach 10s fällt die DZ stufenweise auf 900U/min (dauert unter einer halben Minute)
- Motor ruckelt dann erst stark und nimmt kaum Gas an
- ab 1.200-1.400U/min LL-Drehzahl keine Probleme, Motor klingt normal.

Was meint Ihr, wo anfangen? Gibt es irgendwelche Unterdruckgeschichten, die die Kraftstoffmenge regeln?
 
Oben