Mich wundert, daß ihr alle die Nachbesserung der verrosteten Türen hinnehmt!?
Was heißt hier hinnehmt?? Natürlich würde jeder hier lieber neue Türen als eine Reparatur der alten haben, trotzdem kannst Du den Hersteller nicht zu Neuteilen zwingen, zumal Dein Auto älter als zwei Jahre ist und die gesetzliche Sachmängelhaftung damit sowieso nicht mehr greift. Während der Zeit der gesetzlichen Sachmängelhaftung mußt Du dem Verkäufer/Hersteller die Möglichkeit geben, den Mangel zu beheben. Wie das passiert, ob durch ein Neuteil oder eine Reparatur ist ihm überlassen.
Den Brief an Ford hättest Du Dir schenken können, der Vorbesitzer meines Autos hat sowas mit Hilfe eines Anwalts auch schon in die Wege zu leiten versucht. Antwort vom Anwalt: Es gibt definitiv KEINE Rechtsgrundlage, die den Hersteller verpflichten würde, Neuteile einzubauen.
Darüber hinaus ist alles, was zeitlich über der gesetzlichen Sachmängelhaftung liegt reine Kulanz des Herstellers. Wenn Ford 12 Jahre Garantie gegen Durchrostung gibt und es zu Rostschäden kommt, ist es Ford überlassen, wie der Schaden behoben wird.
Im übrigen bin ich der Meinung, das der Kantenrost zwar ärgerlich, aber bei weitem nicht der Weltuntergang ist. Ich habe alle Stempel im Serviceheft, von mir aus soll mein Ford-Spezi die Türen alle zwei Jahre lackieren lassen, bis die 12 Jahre um sind, habe ich das Auto aller Voraussicht nach nicht mehr. Bis auf einige Kleinigkeiten bin ich mit dem Mondi (wie mit meinen anderen Ford's zuvor auch) sehr zufrieden, vom Preis/Leistungsverhältnis ganz zu schweigen. Wer ernsthaft glaubt, mit einem Markenwechsel ein mängelfreies Auto zu erwerben, der muß schon an den Weihnachtsmann glauben. Bei einem rosten die Türen (siehe Ford), beim nächsten ist der Lack hauchdünn und ultra-empfindlich (siehe Skoda), beim nächsten gehen die Scheibenwischergestänge fest (siehe Audi), beim dritten gammeln diverse Karosserieteile (siehe Mazda) usw., usw., usw...
Ich könnte hier Beispiele erzählen, insbesondere von den sog. "Premium-Marken", da rollen sich einem die Fußnägel hoch, so wird dort mit den Kunden umgegangen, deren Fahrzeug älter als zwei Jahre ist.
Natürlich ist das alles ein Armutszeugnis für Ford, aber von Herstellerseite durchaus verständlich. Der Konzern steckt in einer tiefen Krise, insbesondere in Amerika tiefrote Zahlen und dann soll man noch freiwillig für -zig tausende Fahrzeuge neue Türen samt Lackierung und Einbau bezahlen, wo man es doch soviel einfacher (und vor allem billiger) haben kann??
Wegen des Leihwagens bin ich mir nicht so sicher. Ich bin der Meinung, er muss kostenfrei sein, denn es dürfen dem Kunden keine Kosten entstehen; siehe BGB § 439(2) Nacherfüllung:...
Wie bereits bemerkt, das BGB mit besagtem Paragrafen greift hier nicht mehr, da die dafür vorgesehene Frist bei Deinem Auto (wie bei den meisten anderen auch) lange vorüber ist. Zum anderen wäre dieser Punkt in der Gewährleistungszeit (also innerhalb der ersten zwei Jahre ab Neukauf) eine Frage der Auslegung. Denn die zum Zwecke der Nacherfüllung erforderlichen Aufwendungen werden ja sehr wohl vom Hersteller/Händler getragen, Du mußt den Wagen lediglich beim fFH abkippen und wieder holen, mit den erforderlichen Wege und/oder Transportkosten sind lediglich die Wege vom und zum Verkäufer gemeint, diesen Aufwand müßte Dir der Händler theoretisch ausgleichen, nicht aber den Nutzungsausfall während der Nachbesserung, also auch keinen Mietwagen für lau.
Wie dem auch sei, richtiggehend kulante Nachsorge auch älterer Fahrzeuge kenne ich eigentlich nur von echten Nobelmarken, denen es zudem wirtschaftlich auch richtig gut geht. Alle anderen Hersteller versuchen (insbesondere nach der Garantiezeit) in jedem Fall, den wirtschaftlichen Aufwand für sich selber so gering wie möglich zu halten. Insbesondere die ach so tollen Japaner halten von Kulanz reichlich wenig, das sind zumindest meine Erkenntnisse.
Ich kann eigentlich nur jedem raten, beim evtl. anstehenden Gebrauchtkauf eine Garantie zuzukaufen und diese anschließend nach Bedarf zu verlängern. Bei der Fülle von teuren Komfortbauteilen, die sich herstellerübergreifend regelmäßig von selber ins technische Nirwana befördern, halte ich es für überaus leichtfertig, zumindest aber für finanziell riskant, sich auf seine gesetzliche Gewährleistung zu verlassen.
MfG
Mick