Original von woody woodpecker
zu 0.:
Eine neue Kategorie würde bestimmt sinn machen "Steuern und Umwelt", "Umwelt und Klimaschutz" ist bestimmt Potenzial für gute Gespräche.
Zumindest sollte Chris mal dieses Thema umbenennen, da wir schon ganz schön off-topic sind.
zu 1.:
Ich denke, dass die Zeit der Verbrennungsmotoren einfach mal vorbei ist. Ein Konzept, wie bei Diesel-Elektrischen Lokomotiven oder eben Hybridfahrzeugen ist sehr effektiv, kann aber auch nur eine Übergangslösung sein um sich vom Öl zu trennen. Die Sprit-Lobby hatte bis jetzt (aus umwelttechnischer Sicht) einen viel zu großen Einfluss auf die Automobilhersteller. Mal sehen, wann Esso & co alle auf Wasserstoff umsteigen, wobei ich auch nicht weiß wie umweltfreundlich dieser hergestellt werden kann.
Deutsche Autos, insbesondere Benz, BMW, große Audis haben nun mal den Anspruch und den Ruf auf Qualität und Luxus, das lässt sich leider nicht mit Ökonomie vereinbaren. Wie soll es auch möglich sein einen 7'er (2 Tonnen) mit 3 Litern zu bewegen, von den Wagen lebt aber BMW.
Das Problem bei elektrischer Energie ist
erstens dass sie erzeugt werden muss (was nutzen am Beginn der Kette z.B. Braunkohlekraftwerke oder gar potentiell gefährliche Kernreaktoren?),
zweitens dass sie sich nicht effizient speichern lässt (man muss in einen heutigen, modernen Akkumulator immer wesentlich mehr Energie hineinstopfen als sich diesem wieder entnehmen lässt) und
drittens arbeitet auch kein Elektromotor vollkommen verlustfrei. Auch ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug ist also kein Perpetuum Mobile. Im Gegenteil.
Bei vermeintlich "
sauberen Antriebskonzepten" muss man daher auch immer sehr genau hinschauen
woher denn die Energie eigentlich kommen soll.
So lang also noch kein Physiker eine praxistaugliche
kalte Fusion - wird wohl auch noch ein wenig dauern - zustande bringt, sind fossile Brennstoffe (vorausgesetzt Du möchtest auf einen Kernreaktor in deinem Vorgarten verzichten) ziemlich alternativlos. Sofern man sich dessen bewusst ist, dass die Ressourcen dieses Planeten
endlich sind (der
homo oeconomicus mit seinem Dogma einer
unbegrenzt wachsenden Wirtschaft sieht ja exakt dies in der Regel
nicht), man folglich also sorgsam und umweltbewusst mit diesen Ressourcen umginge, so bliebe auch noch hinreichend Zeit zur Entwicklung alternativer Energieerzeugung.
Dein Beispiel bezüglich "Deutscher Autos" lasse ich hingegen nicht gelten. So lange wir keinen Reserveplaneten im Ärmel haben interessieren mich die weder die Geschäftsinteressen von DC, Opel, Ford , VW oder BMW. Auch das "Arbeitsplatzargument" ist bei genauer Betrachtung keines. Wer dieses Argument nämlich gelten lassen wolle der kann mit gleicher Argumentation z.B. auch Rüstungskonzerne bejubeln. So nach dem Motto: "
Landminen find' ich klasse, die sichern Arbeitsplätze.."
Den Planeten Erde argumentativ
ausgerechnet in komfortablen Luxusautos ökologisch buchstäblich vor die Wand fahren zu wollen stellt schon eine etwas verquere Logik dar. Höflich formuliert.
Original von woody woodpecker
zu 2.:
Wer Steuern bezahlen muss, ist prinzipiell dagegen. Harz 4'ler haben nix gegen Reichensteuer usw.
Wenn also euer Stinker 2000 Steuern pro Jahr kostet, stinkt er erstmal weiter, aber nicht mehr lange, da sich dann fast jeder eine preiswertere Alternative sucht. Ich fahre auch Scorpio, weil es viel Auto für recht wenig Geld ist. und wenn sich jmd. ein Auto nicht leisten kann, weil neu zu teuer und gebraucht zu hohe Steuer dann gibt's immer noch die Bahn und den Bus! Es hat zwar jeder das Recht auf ein Auto aber noch lange nicht den Anspruch!
Es mag schockierend auf einige Leser wirken, aber ich hab' gar nix gegen Steuern. Wenn deren Notwendigkeit mir plausibel ist, deren Verwendung transparent gestaltet und offengelegt wird, mir folglich die Sinnhaftigkeit der jeweiligen Steuer einleuchtet: Da bin ich absoluter Befürworter, da kriegt der Staat dann auch gern seine geforderten Steuern von mir.
Prinzipiell dagegen (das ist übrigens bei allen Dingen im Leben so) ist
nur, wer die Notwendigkeit nicht einsieht. Um diese Notwendigkeit nicht einzusehen, da kann man aber durchaus gute Gründe für haben. Entweder die Notwendigkeit wurde halt nicht richtig erklärt, oder nicht gegeben, oder der Uneinsichtige ist zu dumm. So einfach ist es mit dem "prinzipiell dagegen" also durchaus nicht.
Auch wenn zum Beispiel ein Hartz'ler nichts gegen Reichensteuer hat, so hat er dafür womöglich sehr gute Argumente. Ein solches wäre z.B. dass 358 "Superreiche" mehr Reichtum angehäuft haben als 2 Milliarden Menschen (während von dieser hälfte der Menschheit obendrein alle 5 Sekunden ein Kind verhungert). Auch dass es in Deutschland buchstäblich alle Dinge des Bedarfs gibt,
ohne dass es der Arbeits- bzw Produktivkraft von aktuell 6 mio. Menschen dazu überhaupt
bedürfte, wäre ein gutes Argument der Hartz'ler ein angemessenes Auskommen einzufordern.
Auch die Hartz'ler bilden also ein ziemlich untaugliches Beispiel.
Was Bahn und Bus angeht, so wäre dessen tauglichkeit als Alternative erst ein mal zu prüfen. Zu Zeiten wo man einerseits den Leuten in Sachen Arbeitsplatz höchste Flexibilität - die Zeiten eines Jobs "vor Ort", geschweige denn ehemaliger werksnaher Wohnungen sind wohl definitiv vorbei - predigt, müssen den Leuten überhaupt erst mal in Bezug auf öffentliche Verkehrsmittel geeignete und zumutbare Infrastrukturen angeboten werden. Sowohl in Sachen
Verbindungen als auch in Sachen
Preis sind öffentliche Verkehrsmittel heutzutage für den, der auf selbige angewiesen ist, keine
Alternative sondern
Strafe.
Original von woody woodpecker
zu 3.
Okay, Umweltschutz kostet Geld, aber es geht nicht nur das eine oder das andere. Allgemein gesagt, müssten wir so viel draufzahlen (Unwirtschaftlichkeit wegen Umweltschutz) das die Natur im "grünen"-Bereich bleibt, das wäre die billigste dauerhafte Lösung.
Desweiteren muss (sollte) man überall auf den Umweltschutz achten, nicht nur da, wo es sich am meisten lohnt. Die Priorität sollte also bei einem Optimum beider Interessen liegen.
Strafsteuern finde ich sogar sehr geeignet! Warum sollten nicht Wolfram Glühlampen mehr kosten als E-Spar Birnen? (die rentieren sich meist schon nach einem Jahr). Warum muss ein E-Gerät 10 Watt Stand-By verbrauchen?
Mit den Warenwegen bin ich ganz einer Meinung mit Werner, was so alles km-weit durch viele Länder gekarrt wird, ist echt irre. Es lohnt sich also doppelt, Güter aus der eigenen Region zu konsumieren!
Es
kann kein
Optimum beider Interessen geben. In Bezug auf diesen Planeten reden wir von
zwingenden Erfordernissen zu dessen Schutz. Da gibt es keinen
Verhandlungsspielraum, wie viel unsinnige Zerstörung z.B. durch SUV's noch
so gerade noch akzeptabel wäre oder wie viel an
Umsatzeinbußen derer Produzenten noch
zugemutet werden könnte.
Zu den Energiesparlampen / strafbesteuerten Glühlampen: Warum
muss denn eine Strafsteuer auf Glühlampen gelegt werden bzw. warum sollte es nicht möglich sein den Leuten die Energiesparlampen statt dessen zu subventionieren (zu verbilligen)? In Venezuela und Kuba wird das exakt so geschehen, und nach einer Karenzzeit werden Glühlampen dort schlicht verboten werden. Insbesondere bei Venezuela als Nr.5 auf der Liste erdölexportierender Länder finde ich das durchaus begrüßenswert.
Original von woody woodpecker
So, jetze erzählt ihr mal weiter...
Machen wir doch glatt..
Gruß,
Werner