superfast

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Moin liebe BOB-Fahrer!

seit einiger Zeit habe ich ein Verfahren ausprobiert, von dem ich im englischen Forum gelesen habe, das das bekannte Steuerkettenrasseln bei Kaltstart quasi verhindert. Getestet und für gut befunden, man braucht allerdings ein wenig Geduld.

Das Steuergerät spritzt nämlich kein Benzin ein, wenn mit Vollgas gestartet wird, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Man baut mit Anlasserdrehzahl Öldruck auf und legt dadurch die Steuerkettenspanner an. Dem restlichen Motor tut das auch gut, die Batterie sollte allerdings fit sein. Ich mache es immer so (bei kaltem Motor):

1. Zündung ein
2. 1 - 2 Sekunden warten
3. Gaspedal voll (!) durchtreten
4. Anlasser betätigen (Verbrauchsanzeige beobachten: sollte die ganze Zeit 0,0 l/h anzeigen!)
5. wahlweise bis 10 zählen oder mindestens warten, bis die Öldrucklampe ausgeht (der Motor springt dabei nicht an)
6. Anlasser wieder aus, Fuß vom Gaspedal
7. Zündung aus
8. Zündung wieder an und sofort starten
9. Resultat: Der Motor springt ohne Rasseln an!
10. Freuen!

Das Steuergerät erkennt anhand des Drosselklappenpotis die voll geöffnete Drosselklappe (wide open throttle, WOT) und in diesem Fall wird kein Benzin eingespritzt. Allerdings sollte man einige Dinge unbedingt beachten:

- Das Steuergerät braucht einen kleinen Moment, um sich und alle Sensorwerte zu kalibrieren. Dazu muss das Gaspedal in Ruhestellung sein, wenn die Zündung eingeschaltet wird. Niemals erst treten und dann starten, dann wird der kalte Motor mit Vollgas gestartet.

- Das Gaspedal muss wirklich ganz durchgetreten sein 3/4 zählen genausowenig wie 7/8! Wer irgendwelche artfremden Teppiche oder Burgerpapier, Bierdosen oder sonstwas im Fußraum liegen hat, sollte kontrollieren, ob die den Gaspedalweg irgendwie einschränken (sowieso Ehrensache!). Wie sagt doch gleich der Engländer: "Floor it!"

- Immer schön mit der Ruhe! Ich habe es zweimal erlebt, dass der Motor doch angesprungen ist, aber jedesmal war ich in Hektik. Die 1-2 Sekunden Wartezeit zu Beginn der Prozedur sind da schon sehr hilfreich, eben noch mal meditieren bevor man den Cossie anläßt... :)

- Für diese WOT-Geschichte gibt es wohl ein extra Relais. Wenn das defekt ist, soll der Motor angeblich doch anspringen. Daher sollte man das Procedere erstmal mit schön warmgelaufenem Motor testen, dann passiert wenigstens nix, wenn er wider Erwarten doch anspringt. Erst wenn man sicher ist, dass die Prozedur funktioniert, kann man es auch mit kaltem Motor ausprobieren.

In seltenen Fällen (auch zu hektisch???) passiert es, dass es ein Weilchen dauert, bis sich der Leerlauf stabilisiert hat, meistens springt er aber sofort an und läuft einwandfrei!

Bei mir funktioniert es bestens, ist natürlich klar, dass das jeder auf seine eigene Verantworung macht! Wie gesagt, erstmal mit warmem Motor testen!

Viel Erfolg & Grüße, Till
 

Barbecker

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Ähnliches hatte ich schon mal im alten Forum geschrieben. Dazu wollte ich aber einen anderen Stromkreis legen. Über Zeitrelais. Würde dann also auch erst nach einer gewissen Zeit anspringen. Meinetwegen 3 Sekunden nachdem die Ölkontrolle aus ist.

Das wollte aber keiner hören. Bei meinem Mitsubishi lief das ganz gut. Der sprang auch erst an, nachdem die Ölkontrolle aus war.

Es kommt alles wieder. :D
 

gruffti

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...grundsätzlich ist es kein Fehler, wenn der Öldruck zunächst aufgebaut wurde. Wichtig ist aber, dass kein Kraftstoff während dieser Zeit eingepritzt wurde, sonst erkauft man sich das mit einer besseren Spülung der Zylinder, die dann trocken laufen. Vom Kat wollen wir erst garnicht reden....
 

superfast

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Mit nem zeitverzögerten Relais ist das natürlich eleganter. Ich werd mir bei Gelegenhait mal die Schaltpläne ansehen.

Wenn man sich an die oben angegebene Prozedur hält, wird kein Benzin eingespritzt! Also wäscht man sich nicht den Ölfilm von den Zylinderwänden und den Kats kann auch nix passieren.

Grüße, Till
 

gruffti

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Original von superfast
...Immer schön mit der Ruhe! Ich habe es zweimal erlebt, dass der Motor doch angesprungen ist....

.....In seltenen Fällen (auch zu hektisch???) passiert es, dass es ein Weilchen dauert, bis sich der Leerlauf stabilisiert hat, meistens springt er aber sofort an und läuft einwandfrei!.....


...sorry Till, aber das konnte ich mir nicht vekneifen....
 

superfast

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OK, könnte man noch eindeutiger fomulieren. Aber ich denke, es ist klar, was gemeint ist!

Grüße, Till
 

cbarduck

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hi,
ich habe zwar keinen Cossie, dafür aber ein leichtes Verständnisproblem bei der empfohlenen Vorgehensweise.
Habe ich das richtig verstanden, daß wenn man bei voll durchgetretenem Pedal den Anlasser startet und ihn ca. 10 Sekunden lang durchdrehen lässt, der Motor in dieser Zeit nicht anspringen wird?
Kann ich mir gar nicht vorstellen.
Falls doch, geht das mit jedem Motor?
 

gruffti

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...wie schrieb Till: ...Versuch (mit warmen Motor) macht kluch....

Das wird wohl vom Steuergerät abhängig sein. Von der Sache her ist es sicher sinnvoll (für den Kat), dass der bei solch einem Manöver nicht einspritzt. Ob das aber auch jedes Steuergerät macht, keine Ahnung..... Versuch......
 

superfast

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Das hast du schon richtig verstanden. Ich weiß es nur vom Cosworth (BOB). Ob das mit den anderen Motoren auch geht - keine Ahnung. Die haben ja aber auch keine Steuerkettenprobleme, also braucht man das auch nicht unbedingt, es sei denn, man will aus bestimmten Gründen eine Panne vortäuschen ;-)

Grüße, Till
 
C

Cossie 29

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Ach ja, schöne Prozedur - ganz wie in der guten alten Zeit. Fehlt nur noch die Handkurbel zum Anlassen, die man durch den Kühlergrill steckt.....

Also ernsthaft: Bei meinen Youngtimern war es okay, nach längerer Standzeit erstmal Öldruck aufzubauen, so nach dem Winterschlaf z.B. Aber beim Cossie jetzt das Theater vor jeder Fahrt ? Muss ich nicht haben.
 

Barbecker

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Mit nem zeitverzögerten Relais ist das natürlich eleganter. Ich werd mir bei Gelegenhait mal die Schaltpläne ansehen.

Das ist schön. Wenn du da was finden solltest, klinke ich mich mit ein.
 

cbarduck

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Original von Cossie 29
Aber beim Cossie jetzt das Theater vor jeder Fahrt ? Muss ich nicht haben.
Vor allem freuen sich ganz sicher besonders die Nachbarn über das allmorgendliches Geleier... :aufsmaul:
 

gruffti

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...das wird zumindest beim Cossie nicht ganz einfach werden. Da gibt das Steuergerät vor, wann und wie lange eingespritzt werden soll. Wenn ich mich richtig erinnere geschieht das auch dann, wenn kein Arbeitstakt anliegt. In sofern halte ich es für nicht unbedingt empfehlenswert, irgendein Steuersignal abzuschalten, weil die Auswirkungen nicht bekannt sind. Ich kenne nach wie vor niemanden, der die Funktion des Steuergerätes auch nur annähernd beschreiben könnte. Als passable Möglichkeit würde ich es ansehen, den Einspritzdüsen ihr Signal wegzunehmen.
Aber dafür eine weitere Störquelle (Relais) einzubauen???.....
 

Barbecker

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Du brauchst doch nur die Spritpumpe über das Relais abschalten. Solange da nix gepumpt wird, dürften auch die Einspritzventile nix machen.
 
C

Cossie 29

Gast im Fordboard
Original von cbarduck
Vor allem freuen sich ganz sicher besonders die Nachbarn über das allmorgendliches Geleier... :aufsmaul:

Gut, das Problem habe ich zumindest nicht. Wohnen und arbeiten am selben Fleck ist praktisch und wenn ich aus den Federn komme, sind sowieso alle Nachbarn schon längst auf dem Weg zur Arbeit. Da hatten sie auch eher Grund zur Feude, wenn ich den 2.8Si am Sonntag Morgen für 'ne Ausfahrt angeworfen habe....

:applaus

Ich denke mal für BOB-Besitzer, die ihren Cossie nur gelegentlich mal als Liebhaberfahrzeug bewegen ist die Leiernummer auch okay. Für mich ist der Cossie noch Alltagsvehikel und wird entsprechend bewegt. Ich habe mich damit abgefunden das der letzte Cosworth von Ford eben wirklich der "Letzte" Cosworth von Ford ist. Wenn er trotz neuer Spanner und Schienen etc. irgendwann doch mal sein Innenleben auf die Strasse spucken sollte, dann war's das eben. Presse, aus, Nikolaus.
 

gruffti

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...nein Herbert, das stimmt nicht immer. Zumindest bis 10/96 bekam das Steuergerät überhaupt keine Rückmeldung, ob am Relais eine Spannung an lag oder nicht. Ab 10/96 gibt es zwei Eingänge am Steuergerät, die das merken sollten. Frage mich aber nicht, was das Steuergerät daraus macht.
Seitdem ich weiss, dass die Motorelektronik in USA fabriziert wurde, versuche ich aus Dearborn an Unterlagen zu kommen. Problem ähnlich wie hier, die Leute, die ich kenne, sind lange 'retired'......
 

superfast

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Also die Nachbarn sind mir egal. Bei jeder Fahrt muss man das ja auch nicht machen, wenn meiner einmal gelaufen ist, ists mit dem Rasseln auch erstmal vorbei, so schnell geht der Druck ja aus den Kettenspannern ja nicht heraus. Wenn man den Wagen täglich nutzt, dann reicht doch einmal am Tag.

Wenn man der Spritpumpe den Saft abdreht, dann wird er wohl nicht anspringen. Könnte dem Steuergerät doch auch schnurzpiep sein - wird es allerdings wohl nicht. Aus der Zeit mit dem defekten Benzindruckregler weiß ich, dass das Steuergerät die Fueltrims in weiten Bereichen verändert, bis der Motor anspringt. Das wird es natürlich auch tun, wenn man der Spritpumpe den Saft abstellt. Wenn dann das zusätzliche Relais wieder Saft auf die Pumpe gibt, können die Fueltrims sonstwo sein, mit dem Effekt dass er auch dann nicht anspringt, wenn man es eigentlich will. Dann werden natürlich die Kats usw. leiden.

Naja, mal sehen, was die Schaltpläne hergeben. Vielleicht kann man ja den "Unfallschalter" zweckentfremden, wenn der vom Steuergerät ausgewertet wird.

Grüße, Till
 

gruffti

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Original von superfast
...Naja, mal sehen, was die Schaltpläne hergeben. Vielleicht kann man ja den "Unfallschalter" zweckentfremden, wenn der vom Steuergerät ausgewertet wird.

Grüße, Till

...das ist ein rein mechanischer Schalter, was aber (zumindest ab 10/96) nicht heisst, dass das Steuergerät nicht merkt, wenn der aktiviert ist. Ich habe nie nachgemessen, ob das Steuergeräte noch eine Spannung bekommt, wenn der ausgelöst hat. Werde ich irgendwann nachholen....

Daher danke für den Hinweis....
 
J

Jürgen

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Mal dumm gefragt, was ist mit den mechanischen Bauteilen, Anlasser usw. die haben auch nee Freude über die 80% erhöhte Belastung. Meiner hat nun ca. 170 000 Km und ich warte nur drauf das ich meinen Ersatzanlasser einbauen darf, möchte also den Zeitpunkt des wechseln nicht unnötig nach vorne verschieben.
 

gruffti

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...die Frage darfst Du auch zu einigen anderen Bauteilen stellen. Es gibt halt keine Vorteile ohne Nachteile. Bei den heutigen Laufleistungen halte ich das Ganze auch für einen Schmarren.
Viel wichtiger wäre das sorgfältige Warmfahren (aber das machen wir ja alle, wer lässt ich mit kaltem Motor an der Ampel ärgern? :D ).....
 

superfast

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Naja, ich wechsle lieber irgendwann mal den Anlasser, als Steuerketten, -führungen, -spanner, Ventile, Ventilführungen, Zylinderkopfdichtung und diverse Kleinteile, wenns denn mal kracht.

Und zumindest bei meinem ist es so, dass der Motor erst rasseln will und ich ihn dann warmfahren kann...

Klar, ich kann den Wagen auch wegschmeißen und mir ein anderes Auto kaufen, aber wenn ich dem Motor mit geringem Aufwand ein längeres Leben bescheren kann, dann mache ich das auch.

Grüße, Till
 

gruffti

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ich möchte ja niemanden den Glauben an die Menschheit nehmen, aber was glaubst Du, wo Du die Lebensdauer eines Motors einordnen kannst und dazu die Abhängigkeit von Deiner Prozedur?


Ich kenne ca. 50 Scorpios, die verschrottet wurden. Da gab es welche, die hatten 150.000km gelaufen und einen Motorschaden, da gab es welche die hatten 80.000km drauf und ein Elektronikproblem, da gab es aber genau soviele die hatten über 300.000km auf der Uhr und wurden wegen eines Unfallschadens verschrottet.
Das die Erstaustattung mit den nicht so guten Spannern und Ketten problematisch war, ist unbestritten, ob denen Dein Prozedere hilft aber sehr wohl. Mit Anlasser dürfte der Motor auch so was um die 600 U/min drehen. Klar, dass Du bei dem Lärm nicht die Ketten hörst, aber flattern tun die auch.
Nochmal, ich will das niemanden ausreden, weil es hat gewisse Vorteile, nur überbewerten sollte man das halt auch nicht. Ich persönlich würde dafür keine weiter Störquelle (Relais, Schalter) einbauen....
 

superfast

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Die absolute Lebensdauer eines Motors kann wohl keiner genau einschätzen, die hängt von zu vielen Einzelfaktoren ab.

Wenn ich den Motor normal starte, dann geht die Drehzahl für einen kurzen Moment auf irgendwas bei 2000 hoch. Das ist gut das dreifache der genannten Anlasserdrehzahl. Geht man wohlwollend davon aus, dass die dafür notwendigen Kräfte proprotional dazu sind, dann wirken auf den Steuertrieb bereits nach dieser einfachen Überschlagsrechnung die dreifachen Kräfte.

Wenn ich jetzt mal das Anlasserdrehmoment mit dem eines anspringenden Sechszylinders vergleiche, dann kann man wohl annehmen, dass der Anlasser den gesamten Motor erheblich langsamer auf 600 Upm beschleunigt, als der anspringende Motor von 600 bis 2000 Upm. Dann geht leider die Zeit in die Gleichungen mit ein und das quadratisch. Nehme ich nur mal an, dass der Cossie im Moment des Anspringens das doppelte Drehmoment hat wie sein eigener Anlasser (was wohl eine sehr vorsichtige Annahme ist), sind die auftretenden Kräfte nicht mehr dreifach wie bei Anlasserdrehzahl, sondern neunfach so groß. Ich gehe allerdings eher davon aus, das der anspringende Motor wenigstens das zehnfache Drehmoment des Anlassers erzeugt. Was 10 zum Quadrat ist wissen wir ja...

Außerdem kommt noch hinzu, dass der Kraftverlauf beim Durchdrehen der Nockenwellen alles andere als linear ist. Wegen der Betätigung der Nocken kommt es beim Öffnen der Ventile zu Kraftspitzen, außerdem können durch die noch nicht gespannte Steuerkette beim Schließen der Ventile von den Ventilfedern zusätzliche Kraftspitzen auf die Nockenwellen und damit bis in die Kette zurückwirken. Das verschärft die Situation zusätzlich.

So. Und das bekommen die Führungsschienen zu spüren. Die brechen doch nicht deswegen auseinander, weil sie im Lauf der Zeit zu dünn geschliffen sind (das spielt zwar sicher auch eine Rolle) sondern weil sie durch die eben beschriebenen zwar nur sehr kurz einwirkenden aber enorm hohen Kräfte Risse bekommen. Und dann halten sie es irgendwann bei 210 auf der Bahn nicht mehr aus, mit den bekannten Folgen.

Für sämtliche anderen Lager, insbesondere Pleuel- und Kurbelwellenlager gilt: Nach der beschriebenen Prozedur bekommen sie einen gleichmäßigen Ölfilm bevor der erste Schlag des zündenden Zylinders kommt.

Ich halte es für eine gute Idee, den Öldruck vorher mit dem Anlasser aufzubauen. Aber es soll jeder selbst das tun, was er für richtig hält.

Grüße, Till
 

Sonic2000

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Wenn ich den Motor normal starte, dann geht die Drehzahl für einen kurzen Moment auf irgendwas bei 2000 hoch.

Also wenn Dein BOB beim Starten bis auf 2000 U/min hoch dreht würde ich mal schauen was da verkehrt läuft. Selbst bei Minus-Graden geht mein BOA bloss bis allerhöchstens 1500, allerdings ist das schon ein sehr seltener Spitzenwert...

Hab seit drei Jahren keinen BOB mehr gestartet (seit ich nicht mehr bei Ford bin um genau zu sein), aber kann mich nicht entsinnen, dass die so hoch drehen beim Anspringen.

Gruß

Sven

P.S.: Dass das Steuergerät nicht einspritzt wenn mit Vollgas gestartet wird ist eine gewollte Programmierung, falls das Fzg klassisch abgesoffen ist. Ist bei mehreren Ford so, z.B. Probe GT hatte diese Hilfe zum Lüften der Brennräume nach Absaufen des Motors. Dafür war diese Funkton eigentlich vorgesehen.
 

gruffti

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...also Til, ohne das jetzt zu zerpflücken, ein grosser Teil von Deinen Aussagen ist so nicht richtig (ich kann es Dir beweisen, weil ich bei unserem Lieblingshersteller für derartige Messtechnik zuständig war und sowas gemessen habe).

Die Geschichte mit dem Öldruck aufbauen hat eigentlich einen ganz anderen Ursprung.

In der Zeit, als die Motore noch mit Hand-Choke gestartet wurden (bei den Motorrädern zum Teil heute noch üblich), gab es etliche Motore, die entweder 4.000 U/min hochdrehten oder nicht liefen.
Auch bei 'scharfen' Nockenwellen hatte man das, dass die unter 2500 U/min ausgingen. Da hat sich das Öldruck-Aufbauen tatsächlich bewährt.
Aber heute?.........
 

superfast

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Die Hauptaussage bleibt: Solange die Kettenspanner nicht angelegt sind, wirken auf die Führungs- und Spannschienen durch die schlagenden Ketten Kräfte, für die sie nie ausgelegt wurden. Diese Kräfte sind beim mit höheren Drehzahlen anspringenden Motor deutlich größer als bei Anlasserdrehzahl. Das ist im übrigen reine Physik. Solltet ihr da zufällig festgestellt haben, dass die Kräfte unabhängig von Drehzahl und Beschleunigung gleich sind, dann würde ich dringend empfehlen, entweder die Messgeräte auszutauschen, oder das Ganze zum Perpetuum mobile weiter zu entwickeln.

Wie gesagt, soll jeder das machen, was er will. Ich halte die Geschichte aus den oben genannten Gründen für sinnvoll.

Grüße, Till
 

gruffti

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...P.S.: Dass das Steuergerät nicht einspritzt wenn mit Vollgas gestartet wird ist eine gewollte Programmierung, falls das Fzg klassisch abgesoffen ist. Ist bei mehreren Ford so, z.B. Probe GT hatte diese Hilfe zum Lüften der Brennräume nach Absaufen des Motors. Dafür war diese Funkton eigentlich vorgesehen....

...diese Aussage würde Sinn machen, da beide in USA entwickelt wurden. Sie könnten eventuell auch einen ganz neuen Aspekt für die Elektronikproblematik aufzeigen. Ich bin bislang nicht darauf gekommen, dass das Drosselklappenpoti, bzw. dessen Signal ein Problem sein könnte.
Weisst Du zufällig auch, wo das Steuergerät seine Refrenz hernimmt?
Wäre ja fatal, wenn der immer bei Vollgas ausginge.....
 

Sonic2000

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Ob der Motor läuft oder startet kann das Steuergerät problemlos über den KW-Sensor erkenne, Vollgas erkennt das Steuergerät über das DK-Poti. Ist für das SG eine einfache Logik: Nach einschalten der Zündung erst ein Vollast-Signal vom DK-Poti, erst danach ein Drehzahlsignal. Daraus ergibt sich für das SG die Vollgas-Starten-Situation. Um zu verhindern, dass der Motor schaden nimmt bzw. um die Zylinder zu lüften wird die Einspritzung unterbrochen.
Jedes moderne Steuergerät arbeitet mit einfachen Logik-Verknüpfungen: Es wird von jedem Sensor ein bestimmter Wert entsprechend der jeweiligen Motorsituation erwartet und mit den gespeicherten Soll-Werten verglichen. Entspricht der Wert einem abgelegtem Wert reagiert das Steuergerät mit der entsprechenden Funktion, wie in unserem Beispiel mit Abschalten der Einspritzung. Entspricht der Wert keinem Sollwert wird ein Fehler ausgeworfen und ein Notlaufprogramm gestartet. Hat man das Grundprinzip verstanden ist ein Steuergerät kein großes Geheimnis mehr und die Fehlersuche nicht mehr so kompliziert.
 

gruffti

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...da mag ich Dir nur bedingt zustimmen Sven, ich habe mir die Mühe gemacht eine Liste zu erstellen, in der beschrieben wird, welche Signale am Steuergerät anliegen (124 oder so, müsste ich nachschauen). Wenn erkennbar, auch ob Ein- oder Ausgang. Daraus eine nachvollziehbare Analogie des Steuergerätes herzustellen, habe ich nicht geschafft.
So sagte mir ein englischer Ingenieur, dass es möglich sei, das Steuergrät in eine Notlaufprogramm zu versetzen, dass aber flüchtig sei, weil beim nächsten Start wieder weg. Er behauptete, dass es mehr als eine halbe Stunde dauere, den Zustand herzustellen. Begründet wurde das mit der WFS....

Wer mir die Funktion des Steuergerätes vom MKII-Cossie eindeutig beschreiben kann, das ist mir eine Kiste Champagner wert....
 
J

Jürgen

Gast im Fordboard
So aus Neugierde hab ich es heute morgen mal versucht, funktioniert nur wenn ich das mehr als einmal mache bekomme ich von meinen Nachbarn eine Abmahnung, nee mal im ernst, kann mir vorstellen, dass es im Winter wenn das Auto bei Minustemperaturen lange im freien steht angebracht ist, aber bei normalem gebrauch bringt mir das nix.
 
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