Hast Du die Beschreibung nicht gelesen? Es werden
nicht die Original-Signale abgegriffen, sondern durch Ankleben von Magneten und durch Befestigen von Reed-Kontakten an selbst zu bastelnde Metallbügel ermittelt. Tut mir leid, aber das ist alles andere als professionell. Wer einen Magneten an die Flachriemenscheibe klebt, sorgt absichtlich für Unwucht. Dann heißt es, man soll einen "guten" Kleber verwenden. Kein Wunder, denn die Riemenscheibe dreht sich mit Motordrehzahl, also bis zu 7500x in der Minute oder 125x in der Sekunde. Dazu können dort Temperaturen nahe an 100°C herrschen. Wehe, wenn da der Magnet einfach wegfliegt. Dann erkennt ihn der Reedkontakt nicht mehr und was macht er? Er schaltet den Motor kurzerhand aus.

Ein prickelndes Erlebnis bei hoher Drehzahl bzw. Geschwindigkeit.

Der Motor lässt sich zwar wieder starten, aber auch der Schutz vor einem weiteren Startversuch bei bereits laufender Maschine ist nicht mehr gegeben. Gute Nacht, Anlasserritzel....
Als nächstes sollen zu den Magneten Reed-Kontakte an selbst gefertigten Metallbügeln angebracht werden. An der Riemenscheibe mag das ja noch angeben, aber doch nicht an der Antriebswelle! Erstens bewegt sich diese Welle mit der Federung, und zweitens liegt sie frei unter dem Fahrzeug. Feuchtigkeit, Dreck und Fahrtwind haben da freies Spiel.
Nun zum Grundsätzlichen: Wie Gruffti schon sagte, sind Anlasser auf eine Mindest-Lebensdauer von 10 Jahren bei durchschnittlichen Betätigungen ausgelegt. "Durchschnittlich" ist hier 1 Startvorgang je Fahrt. Wenn Du bei jeder Ampel (wohlgemerkt manuell, automatisch startet da nix) den Anlasser betätigst, ist das vielleicht 20 mal mehr als üblich. Dementsprechend verkürzt sich die Lebensdauer vom Anlasser. Gleiches gilt natürlich für die Batterie.
Das Konzept, den Motor durch Unterbrechen von Steuersignalen zum Stillstand zu bringen, ist einfach "genial". Erstens sind heutige Motorsteuerungen da sehr empfindlich, wenn man ihnen einfach ein Signal klaut, zweitens produzieren sie Fehlermeldungen, drittens sorgt der ständig provozierte Ausfall ganz bestimmt nicht für besonders lange Lebensdauer von Motor und Nebenaggregaten.
Jeder Motorneustart initialisiert die gesamte Steuerung inkl. Selbsttest der Anlage. Beim MK3 wird zudem der CAN-Bus initialisiert und alle Bus-Komponenten abgefragt. Läuft der Motor dann an, erfolgt in den ersten Umdrehungen eine sehr schlechte Verbrennung, das ist ganz normal, aber in dieser Häufigkeit entgegen den Versprechungen auf der Page sicher auch schädlich für Kat und Umwelt. Und bis sich die Verbrennung wieder eingeregelt hat, verbraucht er außerdem ziemlich viel Sprit, was die "Ersparnis" vermutlich mindestens aufhebt.
Dann schlagen sie vor, mit einem Lastrelais gleich die gesamte Bordelektrik zu unterbrechen, wenn der Motor ausgeht. Viel Spaß! Da gehen laufend alle Lichter aus, Scheibenwischer, Kombiinstrument und was weiß ich nicht noch alles. Bitte macht das nicht.
Also, von diesem Teil halte ich - mit Verlaub - garnichts. Vorbild für solche semi-professionellen Nachrüst-Kästchen sind neueste Motorvarianten z.B. von BMW, die können das serienmäßig ab Werk. Aber da steckt eine völlig andere Technologie dahinter.
Grüße
Uli