Startronic (Start/Stop-System)

ritzelflitzer

Grünschnabel
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Hallo,

hat von euch jemand schonmal etwas von STARTRONIC gehört. Ich überlege mir so ein System in meinen neuen MK3 einzubauen. Auf der Internetseite ist alles gut beschrieben, nur wenn ich danach google, finde ich keine Menschenseele die darüber berichtet oder etwas von Erfahrung über den Einbau und Alltagstauglichkeit sagen kann.

Besonders für mich interessant, das bei Automatikgetriebe in der D-Stellung wieder gestartet werden kann. Hat das eigentlich Auswirkung auf das Getriebe oder den Wandler?

Ritzelflitzer
 
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Beast44

Gast im Fordboard
Warum willste dir sowas einbaun? kannst auch einfach ganz normal Motor aus und wieder an machen oder nich?
 

gruffti

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...die Frage ist, was Du erreichen willst?

Du sparst ja angeblich Benzin. Damit Geld und tust etwas für die Umwelt.

Aber....

das geht mindestens auf die Lebensdauer der Battrie und des Anlassers.

Beides kostet Geld und (in der Herstellung bis zum Verkauf) Energie.

Ich persönlich wage zu bezweifeln, dass da in der Praxis wirklich ein Vorteil für den Geldbeutel und die Umwelt übrig bleibt....
 

ritzelflitzer

Grünschnabel
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@beast44
Kann ich schon, nur geht das ganze automatisch aus und man muss nur einen Knopf drücken zum Wiederstarten. Reine Bequemlichkeit, das drehen des Zündschlüssels ist sooooo anstrengend ;)

EDIT:
@gruffti
Den Anlasser wirst du damit nicht kaputt bekommen, es sei denn ich fahre 40.000km/Jahr in der Stadt und die Batterie geht so oder so nach 5-7 Jahren kaputt.
 
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Beast44

Gast im Fordboard
Mhm...also ob sich das so wirklich lohnt... Wie gruffti schon geschrieben hat, geht auf den Anlasser, Batterie, un Sprit sparste doch auch nich, wenn du den Motor ständig für 45sek. aus machst, um dann wieder neu zu starten. Macht dem bestimmt grad im kalten Zustand besonders viel spaß...
 

gruffti

Foren Gott
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Original von ritzelflitzer
..., es sei denn ich fahre 40.000km/Jahr in der Stadt und die Batterie geht so oder so nach 5-7 Jahren kaputt.

...die Lebensdauer des Anlasser hat wenig mit der gefahrenen Kilometerzahl zu tun, sondern ist eher davon abhängig, wie oft er benutzt wird.
Bei Lebensdauertest (werden bei Zulieferer durchgeführt) geht man von einer Zahl x mal 10 Jahre aus. Man darf also getrost davon ausgehen, dass die Lebensdauer um die Anzahl der vermehrten Starts gemindert wird.
Ob das Auto überhaupt 10 Jahre alt wir, ist ein anderes Thema....
 

Metalhorse

Triple Ass
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Ich wäre da Vorsichtig mit dem Motor an und aus an der Ampel.
Mag ja Sprit sparen auf Dauer und auch alles Gut sein, doch denkt man mal darüber nach, wie es dem Motor geht dabei 500m fahren 45sek. aus usw.
Bei jeden abstellen wird der Ölfilm/druck der sich aufgebaut hat wieder für 45sek unterbrochen und muss bei jedem Neustart wiederhergestellt werden.
Ich vermute, der Motor und die Teile die ständig mit Öl versorgt werden wollen werden nicht so gut darauf reagieren ???? :idee
Ist ungefähr zuvergleichen, wie ein Kaltstart im Winter.

Gruß
Torsten
 

ritzelflitzer

Grünschnabel
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Ich hab meinen alten MK2 auch öfter an und aus gemacht im Stadtverkehr und in seinen knapp 10 Jahren Lebenszeit hatte er keinen Anlasserschaden und nur eine Batterie verbraucht. Die heutigen Motoren, Anlasser und Motoren können das ab, da sehe ich die wenigsten Probleme, außerdem steht in der Beschreibung, dass das System erst arbeitet, wenn der Motor warm ist, also wird es mit Schmierung und so auch keine Probleme geben.

Gibt es denn keinen hier, der das System kennt?
Oder besser noch, weiß einer wo am MK3 die Signale für Motordrehzahl und Geschwindigkeit abgegriffen werden kann?

Ritzelflitzer
 
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MucCowboy

Gast im Fordboard
Hast Du die Beschreibung nicht gelesen? Es werden nicht die Original-Signale abgegriffen, sondern durch Ankleben von Magneten und durch Befestigen von Reed-Kontakten an selbst zu bastelnde Metallbügel ermittelt. Tut mir leid, aber das ist alles andere als professionell. Wer einen Magneten an die Flachriemenscheibe klebt, sorgt absichtlich für Unwucht. Dann heißt es, man soll einen "guten" Kleber verwenden. Kein Wunder, denn die Riemenscheibe dreht sich mit Motordrehzahl, also bis zu 7500x in der Minute oder 125x in der Sekunde. Dazu können dort Temperaturen nahe an 100°C herrschen. Wehe, wenn da der Magnet einfach wegfliegt. Dann erkennt ihn der Reedkontakt nicht mehr und was macht er? Er schaltet den Motor kurzerhand aus. :wow Ein prickelndes Erlebnis bei hoher Drehzahl bzw. Geschwindigkeit. :rolleyes: Der Motor lässt sich zwar wieder starten, aber auch der Schutz vor einem weiteren Startversuch bei bereits laufender Maschine ist nicht mehr gegeben. Gute Nacht, Anlasserritzel....

Als nächstes sollen zu den Magneten Reed-Kontakte an selbst gefertigten Metallbügeln angebracht werden. An der Riemenscheibe mag das ja noch angeben, aber doch nicht an der Antriebswelle! Erstens bewegt sich diese Welle mit der Federung, und zweitens liegt sie frei unter dem Fahrzeug. Feuchtigkeit, Dreck und Fahrtwind haben da freies Spiel.

Nun zum Grundsätzlichen: Wie Gruffti schon sagte, sind Anlasser auf eine Mindest-Lebensdauer von 10 Jahren bei durchschnittlichen Betätigungen ausgelegt. "Durchschnittlich" ist hier 1 Startvorgang je Fahrt. Wenn Du bei jeder Ampel (wohlgemerkt manuell, automatisch startet da nix) den Anlasser betätigst, ist das vielleicht 20 mal mehr als üblich. Dementsprechend verkürzt sich die Lebensdauer vom Anlasser. Gleiches gilt natürlich für die Batterie.

Das Konzept, den Motor durch Unterbrechen von Steuersignalen zum Stillstand zu bringen, ist einfach "genial". Erstens sind heutige Motorsteuerungen da sehr empfindlich, wenn man ihnen einfach ein Signal klaut, zweitens produzieren sie Fehlermeldungen, drittens sorgt der ständig provozierte Ausfall ganz bestimmt nicht für besonders lange Lebensdauer von Motor und Nebenaggregaten.

Jeder Motorneustart initialisiert die gesamte Steuerung inkl. Selbsttest der Anlage. Beim MK3 wird zudem der CAN-Bus initialisiert und alle Bus-Komponenten abgefragt. Läuft der Motor dann an, erfolgt in den ersten Umdrehungen eine sehr schlechte Verbrennung, das ist ganz normal, aber in dieser Häufigkeit entgegen den Versprechungen auf der Page sicher auch schädlich für Kat und Umwelt. Und bis sich die Verbrennung wieder eingeregelt hat, verbraucht er außerdem ziemlich viel Sprit, was die "Ersparnis" vermutlich mindestens aufhebt.

Dann schlagen sie vor, mit einem Lastrelais gleich die gesamte Bordelektrik zu unterbrechen, wenn der Motor ausgeht. Viel Spaß! Da gehen laufend alle Lichter aus, Scheibenwischer, Kombiinstrument und was weiß ich nicht noch alles. Bitte macht das nicht.

Also, von diesem Teil halte ich - mit Verlaub - garnichts. Vorbild für solche semi-professionellen Nachrüst-Kästchen sind neueste Motorvarianten z.B. von BMW, die können das serienmäßig ab Werk. Aber da steckt eine völlig andere Technologie dahinter.

Grüße
Uli
 

ritzelflitzer

Grünschnabel
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Hallo MucCowboy,,
wahrscheinlich hast du die Anleitung nicht genau gelesen, es gibt drei Varianten dieses Systems, eins mit dem (da gebe ich dir wollkommen Recht) sehr stümperhaften Selbstbau-Sensoren. Eine andere Version verwendet die Signale der Motorelektronik.

Deine Bedenken in Richtung Unterbrechung der Motorelektronik und was passiert beim Neustart, sehe ich auch eher als Problem, als der Verschleiss von Anlasser und Batterie. Weißt du, was beim Abschalten über den Zündschlüssel passiert? Kann man einen systemkonformen Abschaltvorgang auslösen? Früher war das alles einfacher....
 

Metalhorse

Triple Ass
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Auch wenn es ein System gibt was die Signale aus der Motorsteuerung ausliest, wäre da ein wenig mit Bedacht ranzugehen.
Was ist, wenn dadurch einen Motorschaden oder ähnliches hervorgerufen wird, bei Ford brauchst du dann aber nicht mehr nachfragen wegen Kulanz oder Garantie, die werden dich dann nett darauf Hinweisen, dass Sie durch sowas keine Haftung mehr durch Folgeschäden am Motor haften werden ( ich weiss allerdings nicht wann du dein Fahrzeug gekauft hast ).
Ich würde mal bei Ford nachfragen ob es sowas nicht zum nachrüsten gibt,beim 2000 Fiesta gab es damals schon sowas da wärst du wenigst auf der sicheren Seite was Haftung betrifft.
Klar der Preis wird etwas höher sein als dieser von der Seite :D. aber du könnest dir im Fall eines Schadens oder Reklamation eine Menge Ärger einhandeln.
Spritsparen kannst du auch anders und effektiver, so ein Start/Stop-System mag dazu beitragen aber naja iss wie geagt jedem sein eigenes Ding in diesen Sachen :D

Gruß :happy:
Torsten
 
M

MucCowboy

Gast im Fordboard
Original von ritzelflitzer
Weißt du, was beim Abschalten über den Zündschlüssel passiert?
Natürlich weiß ich das. Damit wird die gesamte Motorsteuerung und noch etliche andere Verbraucher (Beleuchtung etc.) knallhart abgeschaltet. Das ist nicht unbedingt zur Kurzzeit-Abschaltung gedacht, sondern "endgültig".
Original von ritzelflitzer
Kann man einen systemkonformen Abschaltvorgang auslösen?
Das Steuergerät selbst verwendet bereits die beste Methode: Die Schubabschaltung. Wenn Du länger als 3 Sekunden im Schiebebetrieb rollst (bei > 1800 U/min), schaltet es per elektronischem Programm die Einspritzung einfach ab. Die gesamte Regelung läuft aber weiter, vor allem das Steuergerät selbst auch. So oder so ähnlich stelle ich mir eine "systemkonforme" Abschaltung für Ampelstopps vor.
Original von ritzelflitzer
Früher war das alles einfacher....
Ja. :)

Grüße
Uli
 
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