Mein Mondeo Ghia Automatik - Fragen

[VictorF]

Guten Tag allerseits,

ich habe hier im Forum schon seit geraumer Zeit mitgelesen und moechte mich heute auch mal zu Wort melden.
Ich bin vor ca 2 Monaten eher zufaellig an meinen Mondeo geraten (2001 Modell Ghia, Automatik, 2.0L 145PS) als ich nach einem gebrauchten Auto suchte und nur ein paar Eckdaten im Kopf hatte. Das gute Stueck hatte erst 9000KM auf dem Buckel, gehoerte einem aelteren Herren, der kuerzlich verstorben ist und war recht guenstig zu erstehen (< 12000 EUR).
Etwas Opa-haft wirkt der wirklich mit seinen beheizbaren Sitzen, Rueckfahrhilfe und seiner Creme-farbenen Innenausstattung Aber man gewoehnt sich ja schnell an Luxus.
Allerdings habe ich bzgl. des Automatikgetriebes ein paar Fragen im Kopf herumschwirren, die mir keiner beantworten kann und ich selbst habe keine Erfahrung mit Automatikgetrieben (mein Erster mit...). Ich weiss, es gehoert sich nicht mit der Tuer ins Haus zu fallen und erstmal 1000 Fragen zu posten, aber vielleicht faellt jemanden spontan was dazu ein

1. Kann ich da ggf eine Anhaengerkupplung dranbauen und damit einen Wohnwagen ziehen? Ich meine, mal praktisch gesehen, geht das oder muss ich da Overdrive ausschalten und im 3. Gang mit 5000 U/min in den Urlaub droehnen?
2. So ein Wohnwagen drueckt ja auch ordentlich von hinten nach wenn's bergab geht (selbst mit Auflaufbremse), habe mich schon gefragt ob das nicht dem Getriebe schadet?
3. Ich habe mir angwoehnt, an Ampeln immer von D in N zu schalten, nur so aus Bequemlichkeit, um nicht Bremsen zu muessen. Foerdert das irgendwie den Verschleiss oder ist sowas egal?
4. Koennte ich in derselben Situation (Ampel) nicht auch einfach die Handbremse anziehen um den Mondeo zu bremsen? Oder lauern da auch versteckte Probleme?

Automatik ist ja ganz nett, aber konstant 9L auf 100KM und echter Durchzug erst bei 4000 U/min, ich bin nicht sicher ob der naechste nochmal Automatik haben muss Ich frage mich manchmal, wo da die 145PS eigentlich bleiben? Mein alter Mazda 626 2.0i (105PS)hatte da doch wesentlich mehr gefuehlten "Rumms" bei nicht mehr als 7L. Generell bin ich aber eher ein moderater (An-)Fahrer und lasse dem Mondeo wirklich Zeit beim Beschleunigen.

Viele Gruesse,
VictorF

 

[asus24v]

hallo!

dann mal herzlich willkommen im forum und glückwunsch zu deinem neuerwerb, möge er dir lasnge freude bereiten!

xxxIch weiss, es gehoert sich nicht mit der Tuer ins Haus zu fallen und erstmal 1000 Fragen zu posten, aber vielleicht faellt jemanden spontan was dazu einxxx

ich glaube, da musst du dir keine gedanken machen. dazu ist ein forum da. irgendwie muss man ja "anfangen".

zu deinen fragen:

1. Kann ich da ggf eine Anhaengerkupplung dranbauen und damit einen Wohnwagen ziehen? Ich meine, mal praktisch gesehen, geht das oder muss ich da Overdrive ausschalten und im 3. Gang mit 5000 U/min in den Urlaub droehnen?

- ja, eigentlich spricht nichts dagegen.

persönlich würde ich aber davon abraten. es ist o.k mal größere lasten zu bewegen, sofern du aber häufig mit dem wohnwagen oder generell großen lasten unterwegs bist (wie z.b. pferdeanhänger, autotransporter etc.) lautet die antwort nein es ist nicht empfehlenswert.

besonders wenn du den wagen länger fahren möchtest und dir nicht nach drei jahren einen anderen wagen kaufst, auch der nächste halter wird es dir unter umständen danken.

grundsätzlich ist die automatik eine schöne sache, sie mag aber auch entsprechend "zart" behandelt werden.

das häufige bewegen großer anhängelasten mag sie überhauptnicht und eine ständige "forsche gangart" ebenfalls nicht.

die overdrive-abschaltung (das abschalten des 4. gangs) ist nur dazu gedacht die vierte fahrstufe zu sperren, sobald man feststellt das die automatik, z.b. im gebirge, ständig zwischen dem dritten und vierten gang wechselt oder um die motorbremswirkung in den ersten drei gängen auszunutzen.

es bedeutet nicht, dass man sie bei anhängerbetrieb zwangsläufig ständig ein- bzw. abschalten muss. das kann unter umständen auch beim normalen betrieb notwendig werden (z.b. lange steigungen, gebrigsfahrten).

2. So ein Wohnwagen drueckt ja auch ordentlich von hinten nach wenn's bergab geht (selbst mit Auflaufbremse), habe mich schon gefragt ob das nicht dem Getriebe schadet?

- nein, dass schadet dem getriebe nicht. nur den bremsen!

im zugbetrieb sind für das getriebe vorallem die anfahrvorgänge bzw. generell die schaltvorgänge unter last. der verschleiß der kupplungen und bremsbänder ist wesentlich erhöht und auch die getriebeöltemperatur steigt deutlich an, besonders eben bei hohen lasten. einen wechsel des atf's (automatikgetriebeöl) solltest du dann wirklich alle 45tkm machen!

3. Ich habe mir angwoehnt, an Ampeln immer von D in N zu schalten, nur so aus Bequemlichkeit, um nicht Bremsen zu muessen. Foerdert das irgendwie den Verschleiss oder ist sowas egal?


- das ist nicht nur unnötig, sondern auch verschließfördernd für das getriebe. man macht den motor an, schaltet auf "D" und fährt. bis man anhält, um die fahrt zu beenden. (rückwärtsfahren ist natürlich erlaubt !)

vor allem geht das auf die belaglamellen der vorwärtsgangkupplung, der abrieb verschmutzt gleichzeitig in erhöhtem (unnötigem) maße das atf. außerdem ist's auch eine belastugn für die antriebswellen und deren gelenke, wobei das weniger entscheidend ist.

das solltest du dir wirklich abgewöhnen! es ist einfach absolut nicht notwendig und die erklärung, dass du zu faul bist auf der bremse zu bleiben, ist für mich ehrlich gesagt unverständlich.

4. Koennte ich in derselben Situation (Ampel) nicht auch einfach die Handbremse anziehen um den Mondeo zu bremsen? Oder lauern da auch versteckte Probleme?

- das könntest du z.b. anstatt auf "N" zu stellen machen ... wobei ich mich frage, warum du dann nicht eigentlich schon gleich auf "P" an der ampel stellst?! (was du natürlich nicht machen sollst)

das ist sogar eine gute idee, denn viele automatikfahrer vernachlässigen ihre handbremse oder benutzen sie sogar überhaupt nicht mehr! das ist nicht gut und führt unter umständen zu einer verminderten funktion des handbrems-mechanismus und geringerer handbremswirkung.

abschließend noch einen tipp: eine weitere unsitte - und nicht gut für die mechanik des getriebes und der antriebswellen - unter den automatikfahrern ist beim abstellen, den wählhebel auf "P" zu stellen, den motor abzuschalten udn dann so stehen bleiben ohne bei noch getretener bremse die handbremse anzuziehen, so dass der wagen in die parksperre des getriebes rollt und dann stehen bleibt.

der wagen "schaukelt" dann noch kurz - vor oder zurück, je nach neigung der parkfläche -, bis die sperrklinge an der abtriebswelle des getriebes eingerastet ist.

machnmal verklemmt sich der mechanismus dann auch, so dass der wählhebel nur unter kraftaufwand aus der position "P" zu bewegen ist, wenn man wieder fährt.

xxxAutomatik ist ja ganz nett, aber konstant 9L auf 100KM und echter Durchzug erst bei 4000 U/min, ich bin nicht sicher ob der naechste nochmal Automatik haben muss Ich frage mich manchmal, wo da die 145PS eigentlich bleiben?xxx

ich weiß, dass ist wirklich ärgerlich. liegt auch nicht am motor, sondern am getriebe. vielmehr ist der grund der drehmomentwandler, der einen viel zu großen wandlerschlupf aufweist. ist sehr schade, hätte man besser auslegen können ...

damit wirst du dich anfreunden müssen oder einen schaltwagen kaufen. aber man kann der automatik auch durchaus gute qualitäten abgewinnen, man muss sich erst eingewöhnen. manch einem fällts zunächst schwer, andere freunden sich gleich an und wieder andere die können dem absolut nichts abgewinnen - die müssen dann eben was anderes finden.


in diesem sinn,

gruß pit

 

[VictorF]

Hallo Pit,

danke fuer deine ausfuehrlichen Antworten! Dass mit dem "schalten" an den Ampeln bestaetigt meine Befuerchtungen, irgendwie hatte ich ein ungutes Gefuehl dabei. Bequemlichkeit allerdings nur, weil ich die Beinstellung quer rueber auf die Bremse auf Dauer nicht mag. Und wenn man mal 2 min an der Ampel steht, nervt mich das ziemlich und es ist zudem schmerzhaft im Ruecken, obwohl ich sonst keine Problem habe.
Dann will ich mal lieber die Handbremse benutzen, es stimmt auch dass die wirklich ein wenig zu kurz kommt in letzter Zeit.

Dass mit dem "ausrollen" lassen nach dem Parken stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen. Allerdings habe ich dem keine Bedeutung beigemessen, als Schaltwagenfahrer findet man ja nicht besonderes dabei. Ich werde drauf achten, ab jetzt erst die Handbremse anzuziehen! Vielen Dank fuer den Tip.

Leistung: wenn ich koennte, wuerde ich den Wagen sofort gegen denselben(!) mit Handschaltung tauschen (denn an sich moechte ich das Auto nicht missen, der Komfort und die Fahrleistungen sind wirklich toll), aber es ist mir doch zu umstaendlich

Victor

 

[mondeo]

Original von VictorF
Und wenn man mal 2 min an der Ampel steht, nervt mich das ziemlich und es ist zudem schmerzhaft im Ruecken, obwohl ich sonst keine Problem habe.

Dann sitzt du aber definitiv falsch, evtl zu weit von den Pedalen weg?
Bremsen soll doch nicht wehtun
Probier mal eine bessere Sitzeinstellung zu finden.

 

[VictorF]

Das alte Problem mit dem zu-weit-wegsitzen: entweder sitze ich bequem und schrammel nicht mit den Beinen am Lenkrad rum aber dann muss man die Beine zum Bremsen strecken, oder man sitzt nah, bremst bequem aber kommt sich vor wie eingeklemmt.
Und dabei bin ich normal proportioniert Fuer mich einfach nur die Wahl des kleineren Uebels, und in der Vor-Automatik Zeit war's auch nie ein Problem.

Danke,
Victor

 

[mondeo]

Wie groß bist du denn?
Ich meine der Mondeo ist ja kein Kleinwagen, das Lenkrad ist verstellbar, also eingeklemmt komm ich mir nun wirklich nicht vor (gut, bin mit 1,80 auch kein Riese).

 

[VictorF]

Ich bin 1.86 gross und breit gebaut. Eine bequeme Sitzposition ist ja auch eine subjektive Sache, ich behaupte also nicht die RICHTIGE sondern die BEQUEME Position fuer mich gefunden zu haben. Das Lenkrad habe ich auch richtig fuer mich eingestellt. Wie gesagt, nur laenger auf der Bremse stehen, das ist extrem unangenehm.

Gruesse,
Victor

 

[Mondeoman95]

musste mal ein zwischending finden...