So, hier bin ich!!!!! Und nun zähle ich mich zum erlesenen Kreis all jener, die in ihrem Leben mal einen Cougar V6 fahren durften.
Ich mache es garnicht so spannend, sondern starte gleich mit meinem Erfahrungsbericht:
Der Cougar stand mir ca. 1 Stunde zur Verfügung, was eigentlich reichen sollte, um sich ein klares Bild über das Fahrzeug machen zu können, doch angesichts der Tatsache, dass die A6, auf die ich auffuhr z.Zt. in beide Richtung übelst mit Baustellen bestückt ist, stellte sich heraus, dass es ruhig eine Stunde mehr hätte sein dürfen.
Ok, ich nahm Platz in den schönen Ledersitzen, startete den Motor und genoss erst einmal den wunderbaren V6-Sound (kannte ich bereits vom Mondeo eines Freundes, aber ist immer wieder schön). Prinzipiell empfand ich den Sound eigentlich nicht mal sehr viel leiser als den I4-Sound in meinem Cougar, doch er hörte sich auf eine gewisse Weise angenehm und "edel" an. Irgendwie ein subjektives, nicht definierbares Gefühl, das mich das ganze Zeit über begleitete.
Nach der obligatorischen Warmlaufphase (welcher Katzenfreund würde je einen Coug quälen?

), startete ich dann richtig durch und drückte das Gaspedal gen Bodenblech, womit sich mein Traum erfüllte. Und was soll ich sagen? Super Beschleunigung, begleitet von einem kernigen Sound. Definitiv merkt man einen Unterschied zum I4 - da muss man sich nicht in die Tasche lügen. Dabei ist es nicht mal so sehr das Ansprechverhalten beim Treten des Pedals (der I4 spricht nicht schlechter an), sondern eher die Beschleunigung ansich, bei der man den Druck des Fahrersitzes doch ein bißchen besser registriert als beim Hochziehen des 2-Liter-Modells.
Ja, das Beschleunigen über das Drehzahlspektrum hinweg bereitete Freude, obgleich "obenrum" nicht so viel kam, wie ich es erwartet hätte. Warum auch immer: Ich brachte es in der Ebene bei durchgetretenem Pedal einfach nicht über 205 km/h auf dem Tacho hinaus. Woran das gelegen hat, kann ich nicht sagen. Lange steht der Cougar noch nicht beim Händler, so dass man es nicht auf die Standzeit zurückführen kann. Also, ab 180 km/h konnte ich keine spürbaren Unterschiede mehr zu meinem Vierzylinder feststellen.
Leider konnte ich auch nicht mehr weiter testen, ob mehr als 205 möglich gewesen wären, weil dann schon wieder die nächste Baustelle auf dem Programm stand.

: Welcher ?%$§** veranlasst, dass momentan jedes Stückchen Autobahn aufgerissen wird???? :wand
Doch weiter zum Erfahrungsbericht: Ich testete Elastizität und Durchzug und drückte im 5. bei 100 km/h aufs Pedal. Der Coug sprach schön an.
Nein, definitiv ist der Cougar V6 nicht so durchzugsschwach, wie ihn einst ein Teil der Fachpresse darstellte. Ich bin schon Mercedes C220 CDI (150 PS), Mercedes C270 CDI (170 PS) und BMW 325i (E30er Bauform mit 170 PS) gefahren und kann durchaus Vergleiche ziehen. Teilweise wurde der Cougar in Fachzeitschriften (zum Glück nicht in allen!) als träge und untermotorisiert dargestellt - doch das ist definitiv übertrieben. Von "Untermotorisierung" im Generellen kann nicht gesprochen werden. Mir gingen instinktiv Begriffe wie "agil", "durchzugsstark" und "gutes Ansprechverhalten" durch den Kopf während ich fuhr - so als würde ich alles im Kopf mitloggen, um den Bericht für ein etabliertes Automagazin zu verfassen.

Man könnte es höchstens so formulieren in einem Bericht zum Cougar V6: "Bei dem schönen Sound und dem sportlichen Aussehen, hätte der Cougar noch ein paar PS mehr verdient". So könnte man es stehen lassen. blah
Nun ja, ich wurde auch wieder unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Als ich aus der Baustelle herausfuhr, hatte ich den 3. Gang eingelegt und trat das Pedal voll durch, so dass der Cougar wieder schön zog, doch konnte ich einen mich verfolgenden 3er BMW nicht abschütteln. Nein, während ich noch beschleunigte und der Drehzahlmesser sich der 6000er Marke näherte, zog der BMW an mir vorbei. :wand No chance! Sicher hatte der BMW ein Reihensechszylinderaggregat à la 330i unter der Haube. Von daher konnte man mit dem V6 des Cougars keinen Stich machen. Ob es ein ST200 besser gemacht hätte, wage ich zu bezweifeln, da der auf dem Papier ja auch nicht sooo viel besser geht als der Standard-V6.
So, nun ging meine Probefahrt dem Ende entgegen. Ich machte noch einmal einen Beschleunigungstest von 0 auf 100. Nicht übel!
Dann musste ich die schön warm gefahrene Katze wieder zurückbringen. *HEUL*
Ich hätte den Cougar wirklich sehr, sehr gerne. 5.000,-- EUR sind nicht viel. Aber ich kämpfe da momentan gegen Windmühlen, denn meine Frau mag zwar den Cougar, möchte aber nicht, dass die Katzenfamilie Zuwachs erhält.... Der Händler ist sehr freundlich und würde sicher was den Preis angeht nochmal mit sich reden lassen. Aber die Unterhaltskosten für einen 2. Cougar darf man eben nicht außer Acht lassen.