rAm schrieb:
40000 V halte ich da jetzt mal bißchen übertrieben.
Im Brennraum herrschen ganz andere Verhäntnisse als in der Atmosphäre, die Luft ist angereichert mit Kohlenwasserstoffen (Benzinnebel) und das ganze ist unter hohem Druck und hohen Temperaturen. Logisch, dass Deine 1000 V = 1 mm-Faustregel hier nicht greift, weil die Leitfähigkeit dieser Gase ganz anders ist. Zweitens: die genannte Voltzahl kommt schon hin. Es kommt auf den Energiegehalt des Impulses und die Steilheit des Spannungsanstieges an, damit der Funken EXAKT zu dem berechneten Zeitpunkt auch überspringt. Deshalb sind die Spannungen sehr viel höher wie für den ersten zaghaften Funken nötig wäre.
Damit der Zündfunke exakt so abläuft, wie es von den Motorenentwicklern vorgesehen wurde, kommt es auf die Abstimmung zwischen Zündspule, Zündkabeln und Zündkerzen an, und zwar in allen deren Eigenschaften. Wird ein Element verändert (z.B: Zündkabel in Querschnitt oder Länge oder Beschaffenheit von Leitungsseele oder Graphit-Ummantelung), dann weicht das Ergebnis vom Soll ab. Folge: irgendwas zwischen hohem Kerzenverschleiß, schlechterer Verbrennung bis hin zu Fehlzündungen. Diese "Tuning-Kabel" sind für unsere Serien-Fords einfach nur zur Show.
rAm schrieb:
Wenn ich mir jetzt da mal stink normale Boxenkabel vorstelle und wieviel Strom da schon ohne Probleme drüber geht...
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Querschnittsvorgaben zur verlustarmen Leitung von Hochspannungsimpulsen haben mit Querschnittsvorgaben zur rauscharmen Leitung von schwachstromigen Niederfrequenzsignalen so gut wie garnichts zu tun.
Grüße
Uli