was kann man machen um auf 200PS zu kommen? Bei der serienmäßigen Maschine?
Also sofern es ein Saugmotor bleiben soll (davon gehe ich jetzt mal aus):
Block:
- Motor ausbauen und zerlegen (komplett)
- Block aufbohren und hohnen, Übermaßkolben anfertigen lassen. Serie ist die Bohrung 80.0mm, 84.0mm sind gut drin. (Suhe geht sogar noch weiter, aber so bist Du auf der sicheren Seite weil Suhe die Verdichtung ja gleichzeitig runternimmt, was wir NICHT tun)
- Damit hast Du einen neues Hub/Bohrungsverhältnis von 83.5/84.0mm, das heißt Du hast nun einen Kurzhuber, der bringt eh mehr Drehzahl. Neuer Hubraum: 1851ccm.
- Die neuen Kolben in Alusil-Ausführung sollten ein kürzeres Kolbenhemd haben und deachsiert sein, das macht sie leichter (höhere Drehzahl möglich) und gleichzeitig kippstabil.
Kolbenboden sollte dicker sein, Ventiltaschen einfräsen um den geänderten Ventilen Spielraum zu geben, doch dazu später.
- Neue Pleuel: Leichter ausgeführt, Länge entsprechend der originalen.
- Kurbelwelle: Abdrehen und feinwuchten. Eine neue ist nicht nötig, der originale Hub kann erhalten bleiben.
- Lager: Hochleistungs-Sputterlager einsetzen.
Kopf:
- Ventile und Nockenwellen raus.
- Kopf planen. Die Verdichtung ist serienmäßig bei 10,3:1. Diese erhöhen wir auf 11:1. Dafür müssen wir den Kopf um 0.63mm planen. Der Serienkopf bietet uns so viel Spielraum. In Zukunft nur noch Super Plus tanken sonst klopft der Motor!
- Dank in der Höhe "kürzerem" Kopf verstellbare Nockenwellenräder verbauen, sonst stimmen die Steuerzeiten nicht mehr da der Zahnriemen ja der gleiche bleibt und somit eigentlich zu lang ist. Somit muß er auch härter nachgespannt werden, um die verbleibende Länge auszugleichen. Das Ventilverstellungssystem fliegt natürlich durch die einstellbaren Nockenwellenräder raus, brauchen wir aber auch nicht mehr. Der Ventiltrieb wird fest auf extrem hohe Drehzahlen abgestimmt, unrunder Leerlauf und schlechtere Abgaswerte durch Spülverluste interessieren nicht. (der Kat fliegt ohnehin raus)
- Neue Ventile einsetzen wäre attraktiv, aber leider bietet uns der Kopf dank knapp kalkuliertem Platz für Kühlkanäle kaum Möglichkeit die Ventile zu vergrößern. Trotzdem ersetzen wir die Auslaßventile gegen gleichdimensionierte, aber großvolumig natriumgefüllte zur besseren Kühiung. Um trotz gleichgroßer Ventile schneller Frischgas in die Brennräume zu packen, vergrößern wir den Ventilhub: Dieser beträgt Serie beim Einlaßventil 7.8 und beim Auslaßventil 6.65mm. Deswegen ersetzen wir die Nockenwellen gegen welche mit größerem Ventilhub: EV 8.1mm, AV 7.0mm.
- Des weiteren sollte uns die Nockenwelle eine um 5-6° größere Überschneidung als die serienmäßige bieten, dann ist zwar der Leerlauf scheiße und viel Frischgas wandert gleich mit in den Aupuff aber in hohen Drehzahlen ist der Gaswechsel unvergleichbar besser. Die Auflauf- und Ablaufflächen der Nocken formen wir steiler, die Ventile werden länger weit offen gehalten ("Scharfe Nockenwelle").
- Das Design der Nockenwelle wäre fertig, aber damit uns die Ventile bei hohen Drehzahlen nicht zu flattern anfangen verbauen wir härtere Ventilfedern (Titan).
- Damit uns die weit öffnenden Ventile nicht gegen den Kolben krachen, fräsen wir Ventiltaschen in den Kolbenboden in den die Ventile "eintauchen" können wenn der Kolben im Bereich des Oberen Totpunktes steht.
Ansaugsystem:
- Die Ansaugkanäle werden erweitert und poliert, zusätzlich werden Einspritzventile mit größerem Öffnungshub verbaut - diese brauchen weniger Zeit um die gleiche Menge Benzin einzuspritzen, schaffen also höhere Drehzahlen als die serienmäßigen.
- Die Drosselklappe wird durch eine größere ersetzt (z.B. Mondeo 2.0), der Ansaugtrakt wird komplett erweitert (+1.5 bis 2cm mehr Durchmesser), neuer Luftmassenmesser mit größerem Gehäuse.
- Der Luftfilter wird NICHT einfach offen gemacht. Sonst saugt er warme Luft aus dem Motorraum an. Statt dessen wird über einen (z.B.) K&N Pilz ein Plexiglasrohr gesteckt, darauf ein Schlauch der direkt durch dier Stoßstangenöffnung unten in den Fahrtwind öffnet.
Abgassystem:
- Der Kopf wird mit dem Handfräser soweit bearbeitet daß die Abgaskanäle jeweils ca. 3mm mehr Durchmesser haben.
- Fächerkrümmer von einem qualitativen Hersteller verbauen, dieser ist so geformt daß sich die Abgase der einzelnen Zylinder gegenseitig durch Unterdruck aus dem Kopf und dem Brennraum ziehen. Die Abgastemperatur MUSS berücksichtigt sein!
- Vom Fächerkrümmer geht es direkt in ein 65 oder 70mm Rohr. Kat raus, (wenn überhaupt) Schalldämpfer nur durchgehende die auf Temperaturaufnahmeprinzip arbeiten (kann man durchsehen, keine Verlangsamung des Abgasstroms). Keinen Blödsinn wie querliegendem Rechts-Links-Endschalldämpfer, sondern auf möglichst geradem Weg ins Freie!
- Lambdasonde durch eine Breitbandlambdasonde mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit ersetzen.
Peripherie und Elektronik:
- Klimaanlage, Servopumpe raus. Kostet nur Kraft.
- Benzindruckregler rausschmeißen und durch einen elektronisch einstellbaren ersetzen.
- Zündkerzen: Höheren Wärmewert verbauen (um einen Punkt reicht), ab nun fahren wir höhere Drehzahlen, also mehr Hitze. Zündkabel: Dickere Silikonkabel verbauen. Zündspannung muß nicht erhöht werden (durch Wickungsänderung), da haben die serienmäßigen Zündspulen genug Reserve um das höher verdichtete Gemisch noch gut Ionisieren zu können.
- Ölkühler hinter die Stoßstange in den Fahrtwind hängen, mit Thermostatventil damit der Motor anfangs schnell warm wird aber daß Öl die neue höhere Hitze schneller abgeben kann.
Steuergerät:
komplett neu abstimmen, der Motor hat nun nichts mehr mit dem serienmäßigen gemeinsam. Erst grobe Prüfstandsabstimmung, dann während der Fahrt mit dem Laptop Feinabstimmung. Kennfelder müssen alle angepasst werden, beispielsweise höhere Drehzahlen, Zündzeitpunkt, Einspritzdauer, schnellere Reaktionsgeschwindigkeit der Lambdasonde, ASR rausschmeißen sowie Kennfelder für Klima etc etc etc......
Getriebe:
- Zerlegen, stärkere Lager einsetzen, feinwuchten. Evtl. Zähne neu öberflächenhärten lassen. Je nach Bedarf Übersetzungsverhältnis ändern, ob High Speed oder Beschleunigung gewünscht wird. Vom Cup- und Racing Puma gibts verschiedene Ritzel zur Auswahl, sowie von diveresen Fordmodellen die das IB5-Getriebe verbaut haben.
- Antriebswellen rausschmeißen und durch leichtere, stärkere ersetzen.
Bremsen:
- VA ersetzen durch Mondeo ST200 / Scorpio Cosworth /Cougar V6 mit 278mm oder auch die Zweikolbenbremse vom Racing Puma (ist aber kleiner).
- HA auf Scheiben aufrüsten, entweder Escort oder Focus-Teile, Focus-Teile harmonieren auch wunderbar mit dem ABS wenn man die Aufnahmen der Sensoren aufbohrt (die vom Puma sind größer, aber NICHT die vom Focus verbauen, die funzen nicht mit dem Puma-ABS-Steuergerät!)
Fahrwerk:
- unbedingt upgraden. Das Serienfahrwerk packt die Motorpower und die entsprechende Fahrweise wohl nicht wirklich.
So, das sollte für gut 200-220PS problemlos genügen. Ich hoffe, ich hab nix vergessen. (die meisten werden eh nicht alles durchgelesen haben haha

) Insgesamt würde ich angesichts dem Aufwand fast einen größeren Motor verbauen, dann hat man aber wieder Probleme mit dem Anpassen und der Eintragung. Ein wie oben aufgebauter Pumamotor sieht (bis auf die Abgasanlage und den Luftfilter) quasi serienmäßig aus, das sollte keinem TÜV oder Grünen auffallen. Wenn man dann noch jemand hat der einem die Abgasuntersuchung faked ist es eigentlich die idealste Lösung

wenn auch nicht die billigste.
Alternativ kann man natürlich einen Turbolader verbauen, wenn man es vernünftig machen will kommt man aber auf den gleichen Aufwand wie oben (Verdichtung senken statt erhöhen, Nockenwellendesign wieder anders, Einlaß- und Auslaßkanäle sollten trotzdem geweitet werden, überall stärkere Lager verbauen, stärkere und hitzebeständigere Übermaßkolben etc etc).
Im Prinzip würde der Aufwand sogar größer werden, da man ja deutlich mehr und teuere Teile braucht (Lader, Sammelrohr, Intercooler, Blow-Off,...). Wer "einfach nur" einen Turbo verbaut ohne den Motor zu öffnen und zu verstärken pfuscht eigentlich nur. Klar hat man erstmal die gleiche Leistung - aber für wie lang? Dann wird aus dem Puma schnell eine Eintagsfliege
Also nix gegen Turboumbauten, aber die sollten genauso gut aufgebaut und vorbereitet werden um dauerhaft zu funktionieren

und dann wirds erst richtig teuer.
Naja, soweit fürs erste

danke fürs Lesen (oder überfliegen *ggg*)
Lg P_P