Scorpio geht aus

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jackle67

Gast im Fordboard
hallo leute,

ne frage vom newbe, (hoffentlich mache ich das hier mit dem Board so richtig..)

ich hab einen Scorpio von 03/96 mit 2l DOHC 100kW- Motor

hab schon endloses googlen und board-sichtungen hinter mir.

Das Problem ist: Er geht inzwischen nach dem (einwandfreien) Starten nach 2 bis 10 Minuten einfach aus: starkes stottern, sehr schwer und nur mit hohen Drehzahlen am Laufen zu halten. Geht dann aber doch aus und springt nicht wieder an. Beim Orgeln kommt er dann für einige Umrehungen und ist dann wieder weg. Kaum Reaktionen aufs Gaspedal. Schlußendlich tut sich dann gar nicht mehr. Dann brauchts sehr, sehr lange, bis er wieder anspringt (an besten über Nacht). Dann wieder siehe oben.

Dieses Prob "schlich" sich langsam ein. Anfangs ging er nur mal so aus (während der Fahrt) und konnte wieder ohne Probs gestartet werden und weiterfahren. Mit der Zeit kamen die Aussetzer immer häufiger bis zum jetzigen Prob. Das ganze ging so etwa über 3-4 Monate.

Das er ausgeht, liegt definitiv daran, das die Einspritzventile nicht mehr angesteuert werden! Zündfunken kommen bei jeder Umdrehung und auch regelmäßig.

Was bisher gemacht wurde (und nichts brachte):


- Fehlerspeicher auslesen lassen: kein Fehler gespeichert;

- Zündkerzen gewechselt;

- Motorkabelbaum instand gesetzt; (das, was noch da war ;-) Läuft, wenn er läuft; wieder seidenweich)

- Kurbelwellensensor gewechselt (von freier Werkstatt); lief erst besser, dann wieder wie immer;

- Abgasrückführungsventil (AGR/EGR) auf Dichtheit geprüft; ist dicht

- das grüne Relais (RLY Engine Control) für Benzinpumpe nachgelötet (wegen evtl. kalter Lötstellen) Dioden auf der Platine scheinen auch i.O.

- Wegfahrsperre WGS - LED verhält sich wie immer: Schlüssel rein: LED an und nach einigen Sekunden wieder aus. Kein Blinken;

- Benzindruck lt. freier Werkstatt ausreichend vorhanden. Pumpe läuft an, geht aus bei Schlüsseldrehung ohne Anlassen - also normal und kein Notprogramm.

- Öl und Filter gewechselt, falls Hydros der Grund sind (hatte unser Mondeo mal - gewechselt und Problem weg)

- anderen Temperaturfühler (nicht eingebaut) angeschlossen, um dem Steuergerät dauernden Kaltlauf vorzutäuschen;


- Wenn das Problem auftritt, folgende Kabel/Schläuche/Stecker abgezogen.
-- Luftmassenmesser
-- Drosselklappenpoti
-- AGR-Ventil
-- Nockenwellensensor (beim Lauf dann etwas unruhiger)
-- Temperaturfühler (beide Stecker: für Anzeige und Steuergerät)
-- Differenzdrucksensor von AGR-System
-- Relais "Motorlauf" Nr. 19; neben dem grünen Benzinpumpenrelay
-- Lambdasonde

Witterung / Feuchtigkeit(Regen) etc. scheinen keine Auswirkungen zu haben.
Batterie abklemmen und Steuergerät löschen bringts auch nicht.


Nicht geprüft, weil keine Ahnung, wie:

-- Schubabschaltung;


Fakt (und messbar) ist, die Einspritzventile bekommen kein Taktsignal mehr.
Könnte es trotzdem noch der Kurbelwellensensor sein?

Vom Gefühl her ist es so, als ginge der Motor aus, wenn irgendwas warm wird. (Aber nach 2-3 Minuten bei -8° C zur Zeit ??????)


Mir gehen die Ideen aus......... was gibts noch alles zum Prüfen?



Bin für jede Idee dankbar
 

gruffti

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...ja, es könnte noch immer der Kurbelwellensensor sein (was ich aber wenn ausgetauscht für unwahrscheinlich halte).

Bliebe zunächst einmal das Motorsteuergerät.
Leider ist es mir nicht gelungen ein Flussdiagramm zur Motorsteuerung zu bekommen. Das gab es mal im Entwicklungszentrum, ist aber leider nicht mehr vorhanden.
Wäre schön, wenn man wüsste, wer es an sich genommen hat....
 
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jackle67

Gast im Fordboard
danke erst mal für die schnelle antwort :)

bevor ich mich ans steuergerät mache (.... nein, da will ich nich ran %-| )
werde ich eigenhändig nochmal den kurbelwellensensor wechseln....

hätt ich vielleicht gleich machen sollen *grübel*

mal sehen, was das bringt...... welche adern vom kurbelwellensensor gehen an welcher stelle in das steuergerät? (wenn der motorkabelbaum schon so marode war, könnte es doch sein, dass es an anderen kabelbäumen ähnliche macken gibt, oder)
 

gruffti

Foren Gott
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Wenn Du das wirklich wissen willst, schaue ich gerne nach. Das würde aber nicht daran ändern, dass Du das Motorsteuergerät ausbauen musst, weil Du sonst nicht an den Stecker kommst.

Ich habe mal nachgeschaut, es macht einen Unterschied ob der wirklich 03/96 ist (also nicht Tag der Erstzulassung) weil da die Motorelektronik geändert wurde.
Weiter ist es notwendig zu wissen ob Schalter oder Automatik.

Btw., es gibt auch noch einen Nockenwellenpositonssensor. Der könnte ggf. vom Ölschlamm 'blind' sein.
 
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jackle67

Gast im Fordboard
hmmm, erste Zulassung ist 03/96, ansonsten steht unter Punkt 6 (Datum der Typgenehmigung): 21.10.94.

woran könnte die Motorelektronik denn genau identifizieren? Ich hab ein Reparaturbuch für den Wagen "Jetzt helfe ich mir selbst" soll für den Zeitbereich 09/94-06/96 sein. DER Motorstromlaufplan stimmt definitiv mit dem Scorpio nicht überein!. Lt. Plan sollen je 2 Einspritzvenitle verbunden sein, so dass "nur" 2 Leitungen vom Steuergerät kommen. Bei meinem Motor sind aber alle Ventile getrennt am Steuergerät (= 4 Leitungen)! Von der gemeinsamen Masse mal abgesehen. Könnte an sich ja schon ein Hinweis sein, oder?



Ist ein Schaltwagen.

hab eben mal den Kurbelwellensensor rausgenommen. sieht relativ neu aus. Gemessener Spulenwiderstand liegt bei 388 Ohm. Hab eine Vergleichmessung mit einem alten Sensor vom Mondeo gemacht: 394 Ohm. Der Unterschied ist also minimalst. Schade trotzdem, das die Bauformen nicht identisch sind.

Wenns nix hilft, muss ich wohl ans Steuergerät :-( Stimmt es, dass man die Schlüssel (wie auch immer) bei einem anderen Steuergerät neu anlernen muss???

Den Nockenwellensensor were ich auch gleich inspizieren.

Vielen Dank soweit schonmal.
 

gruffti

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Das Modul für die Schliessanlage liegt über dem Motorsteuergerät und hat damit nichts zu tun. Dieses Modul ist auch nur geclipst.
Für das Steuergerät müssen Nieten ausgebohrt werden.

Das Baujahr kann man an Hand der Fahrgestellnummer verifizieren.

Vor 03/93 ging der Sensor direkt aufs Steuergerät, nach 03/96 endet er im Dis-Modul.

(So steht es zumindest im Handbuch, wenn ein Dis-Modul vorhanden ist, kommt der Sensor auf Pin 5 (braun/rot) Pin 6 (weiss/rot) an)
 
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jackle67

Gast im Fordboard
Also rausgefunden habe ich, das nach den 2 letzten Buchstaben der Fahrgestellnummer das Baujahr wohl 12/94 sein muss.

Das EDIS scheint er zu haben. Das müßte die kleine Box vor dem rechten Scheinwerfer sein und hat einen würfelförmigen Stecker.

Den habe ich abgezogen; sieht sauber aus.

Der Nockenwellensensor sieht auch sauber aus. Spulenwiderstand beträgt so etwa 480 Ohm.
Ob angeschlossen oder nicht: das Problem tritt so oder so auf :-(

Das EDIS ist ja logischerweise hauptsächlich für Zündung zuständig; insofern würde ich hier eher keinen Defekt vermuten, weil ja die Einspritzventile irgendwann kein Signal mehr bekommen; die Zündspulen jedoch bis zum Ende regelmäßig.
Dennoch steht das EDIS mit dem Steuergerät in Kontakt.
Kann man hier trotzdem was prüfen?

Noch was: Hab den Wagen ab Start höher drehen lassen (nicht zu hoch, ist ja kalt der Motor): Der Ausfall tritt deshalb nicht früher ein. Immerhin erreicht er laut Anzeige so eben Betriebstemperatur.

Außerdem kann man ihn dann mit Mühen bei 5000 Touren halten. Hat immer wieder Ausfälle aber die Drehzahl reicht soweit, dass die Einspritzventile doch noch wieder angesteuert werden.

Welche Systeme (außer Schubabschaltung: wie kann man die testen/vorübergehend deaktivieren?) haben noch Einfluß auf die Abschaltung der Einspritzung?.
 

mirod

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Cossi Bj 10/94. Ich hatee gleiches Problem, allerdings erst nach der Auto (nicht Motorraum)waesche in der Waschanlage (viel Fuechtigkeit). Im Sommer lief der Wagen am naechsten Tag wieder. Dann irgendwann kam ich wieder auf die bloede Idee den Wagen in der Wasschtrasse zu waschen. Und dann war es wirklich Ende. Den Wagen aus der Wasschstrasse rausgeschleppt, an der Tankstelle 1 Tag stehen lassen und nix, Null. Den wagen konnte ich mit Muehe anlassen, musste jedoch mit ca 3500 U hochdrehen, nachdem Gasabnehmen stotterte und ging aus. Was war? Interessant: in der Werkstatt alles geprueft, Wegfahrsperre, alle Geber, Module usw. Allerdings das Beste war:nachdem ich das Relais fuer Motorventilator herausgenommen habe, lief der Ventilator selbstaendig ein, und de Zuendschloss war OHNE Schluessel!. Daa war ich schon fast sicher: Kabelbaum entlang des Laengstreaeger vorne rechts im Motorraum. Also Kabelbaum ab PCM bis zu den Stecker C110/113 raus, habe dann angeschaut und habe mich gewundert, warum der Wagen bis jetzt lnoch lief. Dann etliche Kabel ersetzt und jetzt koennt Ihr mich auf Mars und zurueckschicken lassen :)
Das Problem betrifft AUCH (mir persoenlich sind die Faelle bekannt) den 2,0 L Motoren, auch 2,3 L Motoren. Mein Tipp: ohne Kabelbauminspektion kommst Du nicht weg :(
Trotzdem viele Gruesse Michael
 

yves

Haudegen
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Hi,

ich hatte mal mit dem Herrn Eickenberg drüber gesprochen. Das ist der Mensch der die Perfekten Motorkabelbäume baut. Üblicher Weise werden die immer von den beiden Steckern im Motorraum bis zum Motor bzw zum Getriebe erneuert. Der Teil vom Innenraum (PCM) bis zu beiden Steckern im Motorraum wird üblicher Weise nicht erneuert.

ABER:

Es kam mal folgende Vermutung - in wie weit das realistisch ist oder nicht weiss ich nicht, aber wenn es technisch möglich ist könnte das ja ein Hinweis sein:
Im Bereich der Batterie kann es aus irgendwelchen Gründen angeblich zu einer Übersäuerung oder so kommen, auf jeden Fall soll irgendwie Säure im Bereich der Batterie austreten, und wenn es regnet, wird dieses Regen-Säuregemisch wohl irgendwie auf die Kabel gespült die vom PCM in den Motorraum laufen. Dadurch können im Laufe der Jahre auch diese Kabel angegriffen werden, wie im Motorbereich durch die Hitze.

Herr Eickenberg hatte mindestens 1 Cossy bei dem die Kabel an dieser Stelle zwischen Innen- und Motorraum "angeätzt" waren und nach dem erneuern dieser Kabel lief der Wagen wieder einwandfrei.

Hoffe das kann weiterhelfen....
 
J

jackle67

Gast im Fordboard
Dem werd ich morgen mal auf den Grund gehen.

Danke schonmal.
 
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