Quo Vadis, Ford Cougar, im Jahr 2018 ?

Cougarius

König
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Hallo liebe Cougar-Gemeinde,

nach vielen bewegten Jahren, melde ich mich mal wieder hier im Forum zu Wort. Leider hatte es ja auch im Jahr 2017 nicht mit meiner Teilnahme am Cougar-Treffen in Borken geklappt, was mich sehr betrübt hatte, schließlich ist die Cougar-Gemeinde einfach ein tolles Völkchen.

Vieles hat sich im Bereich der Automobile in den vergangenen Jahren getan, und es scheint, als befinden wir uns in einer Phase des großen Umbruchs. Neben der Stigmatisierung von Dieselfahrern ("Fahrer einer Dreckschleuder"), auch bei Fahrzeugen, die zu Zeiten der Abwrackprämie noch als sauber und umweltschonend bezeichnet wurden und den Plänen, auf Elektroautos zu setzen, hat sich in der Gesellschaft ein Sinneswandel vollzogen. Jugendliche wollen streckenweise mit 18, so auch jüngste Umfragen, keinen Führerschein und kein eigenes Auto mehr. Wichtiger ist ihnen das neuste Smartphone, um an den sozialen Netzwerken zu partizipieren.

Worauf ich, um zum Cougar zurückzukommen, hinaus möchte: Insgesamt vollzieht sich gegenwärtig ein riesiger Wandel. Wo stehen wir nun mit dem Cougar? Fakt ist, dass er im Straßenbild schon ziemlich verschwunden ist. Silkes (Redcougar) jährliche Statistik der noch verbliebenen Cougars belegt ja auch immer wieder auf's Neue, dass wir zu einer aussterbenden Spezies gehören. Ich bin kilometermäßig sehr viel unterwegs und achte auf alles, was vier Räder hat. Entweder komme ich gaaaaanz selten in den Genuss, einen hypergepflegten Cougar zu erspähen oder aber ich sehe (und das leider zum überwiegenden Teil) Cougars, die ihr Leben schon hinter sich haben: Eingedrückte Kotflügel, zerdellte Türen und stumpfer Lack deuten darauf hin, dass das Auto nur als reines Fortbewegungsmittel dient und spätestens bei der nächsten größeren Reparatur auf dem Schrott landet.

Nun schreiben wir das Jahr 2018. Der Cougar steckt in der Zwickmühle, dass er es noch lange nicht zum Oldtimer geschafft hat (da fehlen ihm leider noch zig Jahre, selbst wenn man von 98er Modellen ausgeht), aber auch keinen Youngtimer-Status errungen hat.

Die Teileversorgung ist in weiten Teilen vollends zusammengebrochen, sofern es sich um cougarspezifische Teile handelt. Wie man hier im Forum lesen kann, gibt es ja auch schon mit dem ein oder anderen Teil, das vom zeitgleich gebauten Mondeo stammt, erste Problemchen.

Wie werden nun unsere Autos überleben? Mein Cougar, toi toi toi, schnurrt noch wie am ersten Tag. Der TÜV war letztes Jahr angetan vom Gesamtzustand und meinte, dass der Wagen auch am Unterboden nahezu keine Rückschlüsse auf sein Alter ziehen lassen würde. Meine Katze hat gerade mal 33.ooo Km auf der Uhr und steht in einer gut belüfteten Garage. Dennoch habe ich, wenn ich ihn bewege, stets ein wenig Unbehagen. Was ist, wenn nicht mal ich schuld bin, mir aber jemand hinten reinzimmert an der Ampel? Nein, bitte nicht falsch verstehen, ich verfalle beim Fahren nicht in Paranoia und genieße auch weiterhin jeden Kilometer mit dem Traumauto, aber natürlich muss man sich auch damit auseinandersetzen, was denn wäre im Falle eines Unfalls oder größeren Defekts.

Zum Fahrgefühl ansich: Nach wie vor kann man sagen, dass der Cougar riesige Freude bereitet. Die Kurvenlage auf Landstraßen ist ein Gedicht. Und ja, man fällt mit dem Wagen auf.

Leider, so muss ich sagen, bemerkt man mehr denn je das massive Leistungsdefizit bei der Motorisierung. 131 Serien-PS (bei mir durch den Fächerkrümmer von Stoffler gemäß Prüfstand sind es ja 140 PS) tun sich schon schwer mit dem Dickschiff. Was fehlt, ist Drehmoment. So wundert es kaum, dass der Eco-Boost, TDI oder aufgeladene Kleinwagen an Autobahnsteigungen kaum einzuholen sind.

Was denkt Ihr so über die Zukunft des Cougars im Allgemeinen und was sind die weiteren Pläne mit den Euren? Schonen, konservieren, weiter tunen?

Euch allen noch ein gutes (Cougar-)Jahr 2018! Vielleicht sehen wir uns in Borken!
 

RedCougar

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Cougarius schrieb:
dass er es noch lange nicht zum Oldtimer geschafft hat (da fehlen ihm leider noch zig Jahre, selbst wenn man von 98er Modellen ausgeht), aber auch keinen Youngtimer-Status errungen hat.
Es sind nicht mehr zig Jahre, sondern genau 10 bis die ersten zum Oldtimer werden. Und den Youngtimer-Status erhalten die ersten auch dieses Jahr.

Wie du vielleicht bemerkt hast, ziehen die Preise für guterhaltene Cougar wieder gut an. Das lässt mich hoffen, dass die verblieben Exemplare wieder entsprechend wertgeschätzt werden und für "Suche-Billig-Auto"-Leute uninteressant werden. Eine zeitlang ist der Cougar ja zum Wegwerfmodell verkommen und selbst gute Exemplare haben teilweise für einen 3-stelligen Betrag den Besitzer gewechselt.

Stichwort Teileversorgung: Es gibt immer mehr Teile, die von pfiffigen Leuten nachgebaut werden. Das geht von Schwellerblechen, Servoölkühlern bis hin zum Tankeinfüllstutzen. Insgesamt sind nur die Regale bei Ford relativ leer, aber nicht in der Community. Die Cougargemeinde weiß sich halt zu helfen.

Ich werde meinen Cougar jedenfalls weiter behandeln, wie die letzten Jahre auch. Der Cougar will gefahren werden und sich nicht kaputtstehen. Er wird sicher geschont und nicht mehr als Daily verwendet, aber hin und wieder juckt es mich einfach. Da so einige bereits die 300.000 km und sogar 500.000 km ohne nennenswerte Probleme hinter sich gelassen haben, habe ich mit den 130.000 km, die meiner jetzt in ca. 17 Jahren runter hat, noch ein gutes Puffer für das H-Kennzeichen :D

Und ganz ehrlich: solange nichts kaputt ist ... scheiß auf die Leistung 8)
Das eine rund 30 Jahre alte Technik nicht mit der von heute mithalten kann, sollte allen klar sein. Ich liebe es trotzdem den Cougar zu fahren und mag meistens gar nicht mehr aussteigen.
 
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Gast im Fordboard
Meinereiner: just 237tkm und werktäglich kommen 100km dazu.
In 8 Jahren noch nie liegen geblieben ... und weitere 2 Jahre sollen noch min. dazukommen.

Ersatzteile kann man durchaus noch finden – nur fallen die einem meistens nicht in den Schoß, aber wer suchet, der findet ... in der Bucht ist jedefalls ein Überangebot an Schlachtteilen, da muss man sich derzeit keine Sorgen machen. Da empfiehlt es sich, das ein oder andere Schnäppchen auf Vorrat anzuschaffen.
 
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nseCF

Gast im Fordboard
Du sagst es. Das gilt besonders, wenn man den Cougar im Alltag bewegt. Besser haben und nicht brauchen, als brauchen, nicht sofort finden ... und Bus fahren!
 

Mercury

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Bez. der Leistung, für mich kein Problem die rechte Spur zu nutzen und alle schnelleren vorbei zu lassen. Ich habe ein Fahrzeug welches mir immer noch gut gefällt.
 
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Von fehlender Leistung hab ich noch nix bemerkt. Er wird auch artgerecht bewegt und dem Motor merkt man die 220 tkm nicht an. Allein die Karosserie zollt dem ganzjährigem ungeschütztem Parkplatz Tribut. Deshalb wir es wohl das letzte Jahr für meine geliebte Katze werden.
 
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