Oldtimerkorso durch München

mike67

Doppel Ass
Registriert
8 August 2004
Beiträge
136
Ort
NORDHESSEN bei Kassel
Website
www.busraser.de
München wehrt sich!

Wie mehrfach durch die Presse kommuniziert, sollen ab Oktober 2007 in München die Luftreinhaltepläne der Stadt greifen und somit der Bereich innerhalb des Mittleren Ringes zur Umweltzone ausgewiesen werden. Dies hat zur Folge, daß künftig alle Diesel-Fahrzeuge schlechter Euronorm 1 (im zweiten Schritt Euronorm 2) und alle Benziner ohne Katalysator diese Umweltzone nicht mehr befahren dürfen und somit ausgesperrt werden!

Eine Gruppe Münchner Oldtimerfreunde, unter Federführung von Frau Margit Römer, hat, in Kooperation mit der Initiative „Kulturgut Mobilität“, einen genehmigten Oldtimerkorso durch München organisiert.

Dieser findet statt am Sonntag, den 29.10.2006!

Treffpunkt ist um 12 Uhr in der Domagkstrasse. Es wird für die Oldtimer eine Parkzone geben, wo sie sich aufstellen können.

Um 13.30 Uhr fährt der Autokorso über die Ingolstädter Strasse – Leopoldstrasse – Ludwigstrasse zum Odeonsplatz. Von 14 Uhr bis 16 Uhr werden die Oldtimer anschliessend auf dem Odeonsplatz präsentiert.

Auf drei Infotischen wird Platz sein für Flugblätter, Infos, Unterschriftenlisten etc.

Unter der Initiative "Kulturgut Mobilität" liegt ein Flugblatt gegen die Fahrverbote zum Aushang in alle Fahrzeuge zum Herunterladen bereit!

www.kulturgut-mobilitaet.org/material/fahrverbot.pdf>Gegen Fahrverbote für Oldtimer

Um diese Aktion besser planen zu können, ist eine kurze Anmeldung unter Angabe der anreisenden Fahrzeuge und der teilnehmenden Personen
an Margit Römer
unter margit.roemer@bmw2002.de
oder telefonisch/per Fax unter 089/1573585 wünschenswert.

An die vorstehend genannten Kontaktdaten können selbstverständlich auch Anregungen und Vorschläge eingereicht werden.

Bitte helfen Sie alle mit, diese Aktion mit Leben zu füllen und in München massiv Präsenz zu zeigen – bei jeder Witterung!

Diese Aktion zeigt, daß die Oldtimerfahrer sich nicht länger durch die Politik gängeln lassen wollen. Gerade deshalb, um sich nicht laufend zur Wehr setzen zu müssen, ist es unabdingbar unsere Vision aufrecht zu erhalten und sich weiterhin für die Anerkennung des Oldtimers als besonders schützenswertes Kulturgut massiv einzusetzen.

Mit den besten Grüßen,
Mario De Rosa
 
W

wotschi

Gast im Fordboard
Diese "Verbotszonen" gibts nicht nur in München. Graz ist ab dem 1. November 2006 auch voll dabei. An bestimmten Tagen wirds Fahrverbote für Diesel ohne Partikelfilter geben usw. :kotz:
 

mike67

Doppel Ass
Registriert
8 August 2004
Beiträge
136
Ort
NORDHESSEN bei Kassel
Website
www.busraser.de
Na wer war dabei????

Hier ein Bericht:



München hat mobil gemacht!





An dieser Stelle zuerst ein großes Dankeschön an die Organisatoren der Oldtimerdemonstration in München am 29.10.2006, denen es hervorragend gelungen ist, hier ein deutliches Zeichen der Solidarität zu setzen.



Schon recht früh war den Organisatoren klar, dass es nicht bei den eigentlich geplanten 40 Fahrzeugen bleiben würde. Täglich gingen in den Tagen vor der Veranstaltung mehr und mehr Anmeldungen per E-Mail ein und täglich musste die Zahl der Teilnehmer gegenüber der Genehmigungsbehörde nach oben korrigiert werden. Am Vortag war man dann bei 220 angemeldeten Fahrzeugen, doch was sich am Treffpunkt in der Münchner Domagkstraße tat, sprengte jeden Rahmen. War ursprünglich nur eine Standspur zum Aufstellen der Fahrzeuge eingeplant, so musste bald auch die Standspur der Gegenfahrbahn in Anspruch genommen werden und als dies nicht mehr ausreichte, wurde auf ein nahegelegenes Kasernengelände ausgewichen. Bei Fahrzeug 386 hörte man auf, die Fahrzeuge durchzunummerieren. Der Polizei, die den Autokorso zum Odeonsplatz begleiten sollte, war schnell klar, dass mehr Einsatzkräfte als geplant benötigt würden, um den Korso vorschriftsgemäß auf den Odeonsplatz zu geleiten. Schnell wurden weitere Polizeikräfte nachgeordert, was aber den Start erst einmal um eine Stunde verschob.



Die Protestaufkleber der Münchner Organisatoren und der Initiative „Kulturgut Mobilität“ reichten schon lange nicht mehr aus und bei Margit Roemer, die das Haupt der Münchner Organisation darstellt, stellten sich Gefühle wie Stolz gemischt mit Bedenken, ob das wirklich alles gut gehen würde, ein. Die Polizei beschloss kurzfristig, den Korso doch über rote Ampeln zu leiten und – um die Fahrtzeit des Korsos mit seinen zwischenzeitlich fast 500 Fahrzeugen zu verkürzen – doch dreispurig über die Leopoldstraße durch Schwabing zu fahren.



Als erfolgreich kann man eine solche Veranstaltung dann bezeichnen, wenn sie – hoffentlich auch im Fall München – bei den entscheidenden Politikern etwas bewirkt. Dies müssen wir abwarten, aber einen Erfolg können sich die Münchner Organisatoren und die Initiative „Kulturgut Mobilität“ auf die Fahne schreiben: nämlich unter Beweis gestellt zu haben, dass es doch möglich ist, Oldtimerliebhaber aller Couleur für ihre Interessen zu solidarisieren. Hier standen Trabbi und Goggo einträchtig neben Bentley und Jaguar, um gemeinsam ihre Interessen zu vertreten. Auch der Münchner Bevölkerung gegenüber wurde eindrucksvoll das oft geltende Vorurteil demontiert, hier handele es sich um ein paar wohlhabende Freaks, die dafür eintreten, ohne Rücksicht auf Andere, ihrem Hobby frönen zu können. Viele interessierte Bürger kamen auf die Oldtimerbesitzer zu, mit dem Wunsch nach mehr und tiefergehenden Informationen und engagiert nahm sich jeder einzelne Oldtimerbesitzer die Zeit, die Hintergründe dieser Aktion zu erklären.


Was bleibt übrig: Nun, die Hoffnung, dass sich diese positive Stimmung auch in den Entscheidungen der Münchner Politiker niederschlägt. Gerade die vielen hundert Zuschauer und Besucher des Odeonsplatzes beweisen die These der Initiative „Kulturgut Mobilität“, nämlich dass das mehrdimensionale Kulturgut „Oldtimer“, das sich bewegt, das man hören und vielleicht auch ab und zu einmal riechen kann, auch von Zuschauern genauso erlebt werden will.



Drücken wir den Münchnern die Daumen und nochmals vielen Dank an alle, die bei der Vorbereitung oder auch nur als Teilnehmer mit dabei waren.
 
Oben