Hallo.

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@ Caprinegro
An den "Modernen LiMa´s " kann man nicht mehr Ungestraft an den Steckern ziehen
Jo, da stimme ich Dir im Grossen und Ganzen zu. Insbesondere, wenn es sich um den Anschluss B+ (das dicke Kabel zu Batterie) oder um den Masse-Anschluss des Generators handelt. Genauso "clever" wäre es, die Batterie bei laufendem Motor abzuklemmen...
Ist so, seitdem Drehstromlichtmaschinen eingeführt wurden.
Aber ich gebe hier keine Anleitungen zur Sabotage am eigenen Fahrzeug - wäre ja fast so, als würde ich Leuten raten ihren LMM mit Q-Tipps zu reinigen...
Doch nun mal zum vorliegendem Fall:
Es handelt sich um den Anschluss "D+".
Dieser ist bei ausgeschalteter Zündung - klar - stromlos.
Bei eingeschalteter Zündung wird dieser Anschluss über die Ladekontrolleuchte mit Strom versorgt und bildet die Erregerspannung für den Generator. (Weshalb ein Fahrzeug mit vollkommen leerer Batterie auch nicht durch anschieben startet - einziger Hoffnungsschimmer: Der Rotor weist noch Restmagnetismus auf.)
Es fliesst also Strom - eben in Richtung Generator.
Läuft der Motor, soll heissen, der Generator ist auf Drehzahl, dann liefert die Lichtmaschine die Ladespannung an "D+". Ebenso kommt die Ladespannung über den Umweg des Batteriepluspols zur Ladekontrollleuchte. An beiden Enden der Verbindung haben wir also Plus (und das noch ohne Potentialunterschied).
Es fliesst dann also kein Strom - eben deshalb erlischt die Ladekontrollleuchte ja.
Der Lichtmaschine ist es dabei vollkommen egal, ob kein Strom wegen mangelnden Potentialunterschiedes oder wegen unterbrochenem Stromkreises fliesst.
Das ist aber auch nur eine Frage des "was wäre wenn"?
Kann nirgendwo eine Aufforderung finden, daß er einen Stecker ziehen soll.
Im Gegentum - er soll nachsehen ob er er richtig sitzt!
Falls die Ursache ein Wackelkontakt/Kabelbruch ist, dann hat er ihn schon. Da macht das "Prüfwackeln" am Kabel den Kohl auch nicht mehr fett.
Ist dort alles OK, dann kann er ohnehin wackeln bis er schwarz wird, ohne daß etwas passiert...
Oder, was siehst Du anders?
Ich hatte das mal mit nem A Ascona.Da war auch der Kabelschuh von Klemme + ohne Kontakt zur Lima
Dürfte dann wohl der oben beschriebene Anschluss "B+", also der zur Batterie führende gewesen sein.
Wenn denen was daneben geht,geht´s auf´s Haus.
Du bist Optimist... Unterstelle es zwar durchaus nicht allen Werkstätten, aber:
Wenn ich nur die Hälfte der Beträge, welche innerhalb eines Jahres von Kunden mitbezahlt werden, obwohl die Schäden eigentlich durch den Handwerker verursacht wurden, auf meinem Konto vorfände - dann hätte ich wohl bis ans Lebensende ausgesorgt...
@ 5coop
So leid es mir tut... bei Dir befürchte ich in der Tat einen Defekt der Dioden.
Korrekte Spannung und zuwenig Generatorleistung sind typisch dafür.
In letzter Zeit mal die Batterie abgeklemmt und anschliessend die Pole nicht stramm genug angezogen (nur aufgesteckt)? Oder Starthilfe gegeben?
Wurde bei deinem Wagen mit eingeschleiftem Messgerät oder mit Zangenamperemeter gemessen?
Vollkommen sicher gibt der Tester Aufschluss:
Wenn Du da ein Oszillogramm wie auf dem ersten Bild siehst, dann ist die LiMa in Ordnung. Sieht es wie auf den zwei anderen Bildern aus, dann ist eine Diode hinüber...
(Quellangabe für die Bilder:
www.kfz-tech.de )
@ Allgemein
Wie weit man bei der Fehlersuche/Reparatur gehen will, ist ja jedermann selber überlassen.
Letztlich gilt, wie überall in der freien Wirtschaft, der Grundsatz: Selber machen oder dafür bezahlen.
Ausserdem muss man das Wissen, was man sich hier aneignet auch nicht unbedingt in die Tat umsetzen - Manchmal ist es ja auch schon ganz nützlich, wenn man in der Werkstatt den Eindruck eines völlig Ahnungslosen vermeiden kann.
Entschliesst man sich dazu, eine Werkstatt aufzusuchen, dann sollte man sich einen Moment lang überlegen, was für einen Schaden in welcher Art Werkstatt besser aufgehoben ist?
In diese Fall sieht es wohl so aus:
Ford-Werkstatt: In diesem Fall nicht optimal. Denn selbst, wenn ein Tausch des Lichtmaschinenreglers möglich und ausreichend wäre, ist es den Werkstätten von Ford vorgegeben nur Lichtmaschinen im Ganzen auszutauschen.
Freie Werkstätten / Ketten (ATU usw): Kommt auf den Fall an. Insbesondere, ob da ein Kfz- Elektriker rumläuft. Ansonsten ist wieder der Austausch der kompletten Lichtmaschine nach dem Giesskannenprinzip wahrscheinlich.
Kfz-Elektrik-Werkstatt: Dürfte wohl in diesem Fall das Angesagteste sein. Sind halt auf sowas spezialisiert. Haben auch eine ganz andere Übersicht über die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Das gilt zu weiten Teilen auch für den Bosch-Dienst - eben nur ausschliesslich mit Ersatzteilen von/für Bosch.
Das Heraussuchen eines Kfz-Elektrikers aus den Gelben Seiten dürfte sich in jedem Fall lohnen. Würde mir in jedem Fall ein Angebot, bzw. ggfs. eine zweite Meinung einholen.
Das Ranking bei den Kosten dürfte wohl so aussehen:
Ford- Werkstatt: um die 400,- €
freie Werkstatt : um die 300,- €
Austauschtgenerator: 230,- € (wie eben gelesen)
Überholung LiMa bei Kfz-Elektriker: 200 - 300,- € (je nach Aufwand Aus-/Einbau)
Nur Überholung bei Kfz-Elektriker: etwa 150,- €
Reparatur bei Kfz- Elektriker: Je nach Ersatzteil und Aufwand.
Alles in Eigenleistung: Ersatzteil, also 1,50 € für Diode, 10,- € für Schleifkohlen, 30,- € für kompletten Regler usw. (sofern verfügbar... - am Besten dafür natürlich: Bosch- LiMa)
Für Generatoren mit hoher Laufleistung (über 200.000 Km) würde ich die Überholung vorschlagen, darunter reicht m. E. die Reparatur.
Die Überholung umfasst, neben der evtl. Reparatur der Diodenplatte, den Wechsel des Reglers, der beiden Kugellager und das Abdrehen der Schleifringe des Rotors.
Mit den Austausch-Generatoren, die in den Werkstätten eingebaut werden, wurde nichts anderes gemacht.
Bis auf das Abdrehen (wer hat schon eine Drehbank zuhause...) kann man den Rest aber auch selber erledigen.
Neben der üblichen Werkzeugausrüstung wären dann noch empfehlenswert:
Ein Abzieher mit möglichst drei Klauen.
Ein Gummihammer.
Stabiler Schraubstock.
Ein Edding...
Aber ich glaube, das wäre dann schon ein anderer Thread.
Deshalb belasse ich es hier erstmal bei der Fehlersuche.
Grüsse,
Hartmut