H
Hilmar
Gast im Fordboard
Am Kühlergrill ein Kleinod
Selten klang ein Satz so beruhigend: "Taunus geht nicht kaputt", hatte mir der Mechaniker der kleinen Landwerkstatt versichert, zu der ich mich und mein weißes `77 Taunus Coupe gerettet hatte: Im Winter, bei Regen, am Freitag, um 17.55 Uhr. Ein anderes Auto hätte mir sicher ein unfreiwilliges Wochenende auf dem Land beschert.
Der Taunus war – nach wenigen Minuten in der Hand des Mechanikers - wieder fahrbereit. Taunus geht nicht kaputt. Der Ford Taunus war die europäische Version des amerikanischen Traums: lange Schnauze, zwei riesige Türen, ein Coupe aus dem Bilderbuch. Großzügig geplant und weich gebaut.
Aber unter der Haube kraftvoll und antriebsstark. Der 98 PS-Motor verbrauchte gute 13,2 Liter Super, ermittelten 1976 die ADAC-Tester. Im prima gedämmten Innenraum war dann auch nur das Blubbern der Tanks zu hören. Sanft und doch dynamisch beschleunigte der Wagen auf der Autobahn, wie in einem Wohnzimmer sitzend schwamm ich über die Landstraßen: "Der Taunus läßt sich viel besser dirigieren als früher. Man wird nicht mehr gefahren, sondern fährt selber," urteilten die Tester. Schönheitoperationen waren damals schon in: "Der Chrom-Erker, auch Knudsen-Nase genannt, wurde wegoperiert, das Blech geglättet, das Lametta abgehängt. Am Kühlergrill prangt nach 40 Jahren wieder das alte Ford-Oval: blau-silbern, massiv, ein bißchen Antik – wie aus dem Juwelierladen." Mein Kleinod.
Und er ging wirklich nicht kaputt (naja, der Kühler hatte mal eine Handvoll Löcher). Die Vernunft nahm mir die Zündschlüssel aus der Hand, der Taunus wich dem sparsamen Uno meiner Freundin.
Erst später wurde mir klar, dass ich durch den Kauf und durch die Liebe zu diesem Wagen zu den Taunusfreunden zählte. Diese Gruppe ist groß: Schließlich lief der erste Taunus 1939 vom Band. 34 PS brachten damals stolze 105 km/h. 1952 bis 1968 hießen gar alle Ford-Modelle Taunus, die mit Nummern und dem "M" (für Meistertsück) in Serien geteilt wurden. Die längst ausgefeilten und hochgerüsteten Modelle 17M, 20M und 26M wurden 1972 vom Consul und Granada abgelöst. Aber erst 1982 endete die Taunus-Saga in den Kölner Werken.
Noch zeugen zahllose Anzeigen in den Gebrauchtwagenmärkten von der Legende, auf den Straßen sieht man sie nur noch selten. Auf zahllosen Webseiten haben Besitzer und Liebhaber ihren Wagen Denkmäler gesetzt. Mein Taunus lebt in der Erinnerung.
Selten klang ein Satz so beruhigend: "Taunus geht nicht kaputt", hatte mir der Mechaniker der kleinen Landwerkstatt versichert, zu der ich mich und mein weißes `77 Taunus Coupe gerettet hatte: Im Winter, bei Regen, am Freitag, um 17.55 Uhr. Ein anderes Auto hätte mir sicher ein unfreiwilliges Wochenende auf dem Land beschert.
Der Taunus war – nach wenigen Minuten in der Hand des Mechanikers - wieder fahrbereit. Taunus geht nicht kaputt. Der Ford Taunus war die europäische Version des amerikanischen Traums: lange Schnauze, zwei riesige Türen, ein Coupe aus dem Bilderbuch. Großzügig geplant und weich gebaut.
Aber unter der Haube kraftvoll und antriebsstark. Der 98 PS-Motor verbrauchte gute 13,2 Liter Super, ermittelten 1976 die ADAC-Tester. Im prima gedämmten Innenraum war dann auch nur das Blubbern der Tanks zu hören. Sanft und doch dynamisch beschleunigte der Wagen auf der Autobahn, wie in einem Wohnzimmer sitzend schwamm ich über die Landstraßen: "Der Taunus läßt sich viel besser dirigieren als früher. Man wird nicht mehr gefahren, sondern fährt selber," urteilten die Tester. Schönheitoperationen waren damals schon in: "Der Chrom-Erker, auch Knudsen-Nase genannt, wurde wegoperiert, das Blech geglättet, das Lametta abgehängt. Am Kühlergrill prangt nach 40 Jahren wieder das alte Ford-Oval: blau-silbern, massiv, ein bißchen Antik – wie aus dem Juwelierladen." Mein Kleinod.
Und er ging wirklich nicht kaputt (naja, der Kühler hatte mal eine Handvoll Löcher). Die Vernunft nahm mir die Zündschlüssel aus der Hand, der Taunus wich dem sparsamen Uno meiner Freundin.
Erst später wurde mir klar, dass ich durch den Kauf und durch die Liebe zu diesem Wagen zu den Taunusfreunden zählte. Diese Gruppe ist groß: Schließlich lief der erste Taunus 1939 vom Band. 34 PS brachten damals stolze 105 km/h. 1952 bis 1968 hießen gar alle Ford-Modelle Taunus, die mit Nummern und dem "M" (für Meistertsück) in Serien geteilt wurden. Die längst ausgefeilten und hochgerüsteten Modelle 17M, 20M und 26M wurden 1972 vom Consul und Granada abgelöst. Aber erst 1982 endete die Taunus-Saga in den Kölner Werken.
Noch zeugen zahllose Anzeigen in den Gebrauchtwagenmärkten von der Legende, auf den Straßen sieht man sie nur noch selten. Auf zahllosen Webseiten haben Besitzer und Liebhaber ihren Wagen Denkmäler gesetzt. Mein Taunus lebt in der Erinnerung.