Auszug einer Leidensgeschichte

deceptionthomas

Triple Ass
Registriert
29 September 2005
Beiträge
257
Alter
41
Servus Ford-Board Gemeinde,

nach langer Zeit (und weil ich jetzt gerade Zeit habe) wollte ich euch von meinem MK3 erzählen, aber immer der Reihe nach...


Wir schreiben das Jahr 2004 - nach 3Monaten ohne Endtopf am Fiesta GFJ [er war leiser nach dem das Ding ab war, der war nämlich leer ;-) ] und einer kleinen Inspektion war klar - was neues musste her. Zum FFH meines Vertrauen und fast nen Hellblauen Focus gekauft.....puhhh noch mal Glück gehabt.

Es wurde eine Mondeo BWY, BJ2002, 130PS Diesel, 1.Hand, 35TKM gelaufen mit der Trend Ausstattung in Phanterschwarz Metallic -> Preis: 16.500Euro

Abgeholt und ab nach Hamburg (ca 350km) - auf der A24 musst ich mal kurz rausfahren - beim zurückkommen zum Auto - SCHOCK, weißer Qualm aus dem Kühler - Haube auf, nichts zu sehen - FFH angerufen.

"Ja, der Azubi hat den noch mit Marderschutz so und so eingesprüht, war wohl etwas viel. Das verflüchtigt sich noch..."

Ok, dachte ich mir - wird wohl so sein. Als ich nach 4000 gefahren km und einer Reichweite von nur 600km pro Füllung, viel mir auf einem neuen Parkplatz ein Fleck auf - definitv von meinem Mondeo - zum Händler. Plastik runter - Diagnose = Dieselzuleitung vom 4 Zylinder leck. Schön, das mir die Karre auch hätte abbrennen können, mag mich mein Mondeo etwa nicht??

Da noch viele weiterer solcher Geschichten folgen würden, bis zum Oberhammer nur die Kurzform in Stichpunkten:


  • - Dieselzuleitung leck - war wohl nicht fest
    - Himmel hinten runter gefallen, Gurtstraffen Fahrerseite defekt
    - Stoßdämpfer hinten völlig ohne Funktion - getauscht
    - Kupplung defekt, neue Kupplung
    - Stabistangen hinten, beide Seiten, defekt - getauscht
    - Keilriemenspanner kaputt - getauscht
    - Motorsteuerung im Arsch, neue Software eingespielt
    - usw....mir fällt gar nicht mehr alles ein, wenn mir noch was einfällt, ergänze ich....

So, und jetzt zum Oberhammer. Ab und zu hab ich in einer Kurve immer ein komisches "Klacken" vorne rechts gehabt - aber nur in einer zügig gefahren Kurve. Und nur in der Kurve, in keiner Anderen. Na, um ehrlich zu sein, nichts bei gedacht - beim Werkstattmann vorbei gefahren - Fehlerbild beschrieben. Der meinte, das kann nichts gravierendes sein - vielleicht was am Domlager - er guckt und ölt. Alles klar. Auto abgeholt - er meinte es wäre nichts auffälliges gewesen.

Glücklich mit meinem Mondeo rumgekurvt, doch dann musste ich feststellen, das "Klacken" ist doch nicht weg. Da ich Urlaub hatte, meine Mondeo nochmal lang gebracht. Das klacken ist noch nicht weg, Ihr habt eine Woche Zeit. Der Werkstattmann meinte, es könnten die Stabis sein - obwohl eigentilch doof, weil so was ja gar nicht kaputt gehen kann/sollte/darf - auf jeden Fall bei dem neuen Baujahr unwahrscheinlich.

Nach dem dann Räder, alle Plastekappen, Vekledungsteile abwahren, und sich der Mechaniker den Weg zum Stabi bahnte - fällt sein Blick auf das: [siehe Bilder]

Für alle die nicht wissen was es ist - das ist der Aggregatträger vorne - also das Teil wo der Motor draufliegt, das Teil woran die Aufhängung und die Bremen montiert sind. Und eben dieser Aggregatträger wird mit 4 !!! Schrauben am Rahmen befestigt - 2 vorne + 2 hinten. Nun ja, vorne rechts die hat gefehlt, und links die war noch mit 4Gewindegängen drin.


Das muss man erstmal sacken lassen. Noch ein paar km mehr, und mich und meinen Mondeo hätte es nicht mehr gegeben. Der Motor hing regelrecht schief vorne drin - die Spur war verstellt - und die Stabis somit auch im Arsch.

Frage an die Fachleute: WIE kann so was passieren???

Ich kann es mir nicht erklären, der FFH nicht und bis jetzt noch kein anderer. Ich bin eigentlich nur froh das ich es überlebt hab, und der Motor wieder fest angeschraubt ist.

Mal sehen was sich mein Mondeo als nächstes ausdenkt...
 

ThK

Triple Ass
Registriert
14 Juli 2005
Beiträge
200
Herzliches Beileid. Ich hatte das im alten Renault mal .. aber der war fast 15 Jahre alt und da war der Motor u.a. auf dicken Gummiblöcken gelagert, die dann irgendwie an einer Stelle locker wurden. Mehr aber nicht. Wie gesagt, bald 15 Jahre und 170tkm. Was mir bei Deiner Erzählung auffällt, hast Du mal mit dem Vorbesitzer telefoniert? Weil ein Diesel mit 35tkm in zwei Jahren und dann so schnell wieder verkauft, vll hatte der Vorbesitzer schon Spaß mit Deinem? Leasing-Runde sind doch üblicherweise 3 Jahre und normalerweise wird doch gerade ein Diesel nicht so schnell abgestoßen, oder seh ich das falsch?
 

deceptionthomas

Triple Ass
Registriert
29 September 2005
Beiträge
257
Alter
41
Nein, mit dem Vorbesitzer hab ich nicht gesprochen - es war wohl ein Rückläufer von der Ford-Bank. Das Teil lief in einer Firma als Chefwagen und die Firma ist Konkurs gegangen - deshalb so wenig km.
Die Ford Inspektionen wurden aber alle gemacht...was ja auch nicht wirklich was zu heißen hat.
 

ranger

König
Registriert
5 Mai 2006
Beiträge
920
Alter
56
Ort
Lünen
ich würde sagen das hat sich losgerappelt, weil das Teil nicht richtig fest geschraubt war. Das habe ich in meiner Zeit bei Ford öffter gehabt :wand
 

deceptionthomas

Triple Ass
Registriert
29 September 2005
Beiträge
257
Alter
41
Na ja...

..das einzige mal, als da unten einer dran war, sollte beim Kupplungswechsel gewesen sein.
Und der ist ca. 40TKM -> 1,5 Jahre her....meinst nicht das sich das eher losgerappelt hätte???
 
R

Ron

Gast im Fordboard
RE: Na ja...

Storker Tobak! :rolleyes:

Schwierige Sache, nach den Jahren auf den ursächlichen Verursacher rückschließen zu können.
Ich würde es mehr als befremdend finden, wenn im Rahmen von Servicearbeiten an solchen Schrauben herumgegurkt wird, zumal wenn nicht dringend notwendig. Warum sollte ein Mechaniker an diesen Schrauben absichtlich herumdrehen?
Bzw. finde ich es verwunderlich: wird auf diese Elemente nicht im Rahmen der Service/Wartungen zumindest eine Sichtkontrolle vorgenommen? Dann müsste sowas doch auffallen, oder?!?
 
F

Frank Drebin

Gast im Fordboard
RE: Na ja...

Original von Ron
Bzw. finde ich es verwunderlich: wird auf diese Elemente nicht im Rahmen der Service/Wartungen zumindest eine Sichtkontrolle vorgenommen? Dann müsste sowas doch auffallen, oder?!?

Ford-Wartungspläne:

http://www.etis.ford.com/fordservice/serviceScheduleForm.do

Es wäre IMHO der Punkt:

Lenkung, Aufhängung, Kugelgelenke, Antriebswellengelenke, Manschetten, Gleichlaufgelenke:

Prüfen auf Beschädigung, Befestigung und Verschleiß (soweit einsehbar)

Und zumindest, wenn Probleme (Knacken) berichtet werden, dann sollte die Werkstatt solche wichtigen Punkte kontrollieren.

Frank

PS: eigentlich wollte ich die Wartungspläne für den TDCI gleich mit dranhängen, aber leider darf ich keine PDF anfügen :comp1:
 
W

wotschi

Gast im Fordboard
Das ist schon voll der Hammer! In dem Fall darf sich niemand wundern, wenn über "Ford" gemeckert wird oder Aussagen, wie "nie wieder Ford" kommen.
:wand
 
C

chris1

Gast im Fordboard
Bist du sicher, dass der Kilometerstand stimmt?
Sabotage des Vorbesitzers, dass der Nachfolger nicht wirklich glücklich wird mit dem Auto?
Einfach ein schlampiger Mechaniker (also ein ganz NORMALER)?
....................
 

ThK

Triple Ass
Registriert
14 Juli 2005
Beiträge
200
vll tatsächlich mal vorsichtig und freundlich an ford schreiben :))
 

deceptionthomas

Triple Ass
Registriert
29 September 2005
Beiträge
257
Alter
41
RE: Na ja...

@ RON

eigentlich sollte es eine Sichtkontrolle geben, aber neben der Radhausverschalung sitzt noch einen extra Plastekappe vor eben dieser Schraube - selbst beim Bremscheibenwechsel bzw. auch beim einbau des Fahrwerks wurde der Fehler nicht gesehen - obwohl er da definitiv schon bestand. Und von Unten bedarf es einiges an erfahrung um es zu sehen....fest steht aber, passieren darf so was eigentlich nicht...

@chris1 Bin mir ziemlich sicher das der KM stand stimmt - ist ja anhand der Wartungen belegbar und auch sonst ist der Wagen Technisch ja einwandfrei..

@ThK - nun ja, an FORD schreiben, ich weiß nicht - vielleicht ringe ich mich dazu durch, aber ich bin keiner der unbedingt Stunk machen will (Und Ärger hatte ich wegen dem Ding schon mehr als genug)


Was mir gerade noch einfällt - im Zeitraum des "Klackens" hat ich den Mondeo auch beim TÜV - ist ohne Mängel durchgekommen :wow
Tja auch die Jungs haben es nicht gesehen...ist wahrscheinlich kein Alltägliches Ding - und der Werkstattmann meinte auch, das es eigentilch Technisch Unmöglich ist, das die sich von selbst lockern....
 

ThK

Triple Ass
Registriert
14 Juli 2005
Beiträge
200
Wenn schon schreiben, dann vorsichtig. Stunk bringt da nichts. Aber vll gibt es nen Gutschein für die nächste Durchsicht oder sowas in der Art. :))
 

kaiwin

Haudegen
Registriert
27 April 2006
Beiträge
606
Alter
54
...das kann man vergessen, ich habe mal einen 5-Sitigen (!) Brief an das Ford Kundenzentrum geschrieben, weil ich sehr verärgert über das Benehmen einiger Ford Werkstätten hier im Rheinland war - bezüglich des Services mit meinem zugegeben alten Scorpio aber auch bezüglich der Neukaufberatung für einen Mondeo.

Ich bekam darauf hin wenigstens einen Telefonanruf, in dem man mir mitteilte, dass einem das alles sehr leid tue und man sehr gut verstehen könne, warum ich nun nicht Mondeo sondern BMW gekauft hätte, aber ändern können man nichts... Ich hatte den eindeutigen Eindruck, dass der Kundensupport die Marke "Ford" bereits aufgegeben hatte - ich habe da Statements gehört, die waren der Hammer...
 
J

Joerg

Gast im Fordboard
Demkt ihr etwa solcher Pfusch kommt nur bei Ford vor?

Meine Tante hatte beim Audi TT einen Riss im hinteren Fahrwerksschemel, wurde dann nach drei Jahren beim ersten TüV mit dem Taxi heimgeschickt. Vorher hat sie ca. 20 mal beim Händler vorgesprochen, dass das Auto in Kurven komisch knarzt. Dann wurde sogar noch im Werk ESP nachgerüstet und nichts bemerkt ...

Bei einem Bekannten von mir war das komplette Fahrwerk der Hinterachse bei seinem 3er BMW nicht mit der Karosse verschraubt, hat sich nur durch das Eigengewicht gehalten. Wurde erst nach 5 Jahren beim 2. TüV gemerkt. Zuvor war der Wagen 13 mal in Werkstätten wurde sogar in einem BMW-Werksniederlassung transportiert, nachdem sich mein Bekannter über das merkwürdige Fahrverhalten des Wagens in holperigen Kurven beschwert hatte ...

Egal welches Auto man heutzutage kauft, das A&O ist eine gute Werksttatt und dass man selbst ein wenig Gespür für den Wagen hat und alles im Auge behält.

Grüße

Jörg
 

kaiwin

Haudegen
Registriert
27 April 2006
Beiträge
606
Alter
54
Ja Probleme und Pfusch gibt es bei allen Marken, es ist nur die Frage, wie der Hersteller (und seine Service Organisation) damit umgeht... Ford hat ein ernsthaftes Problem mit dem Image, das lässt sich aber nur durch eine faszinierene Modellstartegie, und perfektem Service lösen - bei beidem versagt Ford zur Zeit auf ganzer Linie... Hoffentlich wird das bald wieder besser...
 
J

joe_he

Gast im Fordboard
Original von Joerg
Egal welches Auto man heutzutage kauft, das A&O ist eine gute Werksttatt und dass man selbst ein wenig Gespür für den Wagen hat und alles im Auge behält.

...absolut richtig, anders geht es kaum!
 
Oben