Vermessung des Fahrzeuges

T

Taurus90

Gast im Fordboard
Hallo!

Wir haben zum Kauf unseres Fahrzeuges ein Vermessungsprotokoll erhalten und dazu hätte ich zwei Fragen, die von neutraler Seite (Ja! Genau! Ihr alle seid gefragt :) ) beantwortet werden sollten:

1. Was muß alles so in einem solchen Vermessungsprotokoll aufgeführt sein? Auf unserem z.B. sind aufgeführt:

Hinterachse:
- Sturz links, rechts, quer
- Spur links, rechts, gesamt
- Fahrachswinkel
(alle mit Eingangs- und Ausgangswerten, aber nur der Sturz quer und der Fahrachswinkel mit Sollwerten)

Vorderachse:
- Sturz links, rechts, quer
- Nachlauf links, rechts, quer
- Spur links, rechts, gesamt

Auf dem Protokoll sind zwar eigentlich noch die Punkte

Vorderachse: Spreizung, Spurdifferenzwinkel, Radversatz und Maximaler Einschlagwinkel aufgeführt, es gibt aber keinerlei eingetragene Werte, außer bei Spreizung und Radversatz die Sollwerte von 0°00'

Die Vermessung wurde wg. Unfallschaden vorgenommen und wir fragen uns, ob das alles reicht. Wir haben nämlich den (durch mind. einen Anhaltspunkt begründeten) Verdacht, daß das ganze Auto nicht mehr wirklich grade ist ... Ist eben die Frage, ob da irgendwelcher Schmu abgelaufen sein könnte.

2. Im Vermessungsprotokoll sind diese Werte auffällig:
VA Nachlauf links Sollwert 4°58' (+0°51' -0°23') > Istwert 4°00'
VA Nachlauf rechts Sollwert 4°58' (+0°51' -0°23') > Istwert 4°13'

Man sagte uns, daß diese Werte zwar außer Toleranz wären, man sich aber keinerlei Sorgen machen sollte, da die Sollwerte nur geringst außer Toleranz wären. Einstellen ließe sich da sowieso nichts und fast alle Autos hätten solche Abweichungen. Wirklich kein Grund zur Sorge?

Wäre sehr erfreut, wenn jemand Genaueres sagen könnte.

Gruß
 
R

rs2000mk6

Gast im Fordboard
Also die Abweichung aus der Toleranz ist meiner Meinung zu vernachlässigen, wobei ich das eher kenne das bei der Hinterachse relativ hohe Differenzen auftreten. Bei dem was du hier geschrieben hast wird es wohl ein Achsvermessungsprotokoll sein, oder? Was genau lässt dich vermuten das da was nicht stimmt? So weit ich weiß sind Achsvermessungsprotokolle recht zuverlässig, ganz genau und tausendprozentig weißt du das aber soweit ich weiß nur wenn das Fahrzeug auf einer Richtbank montiert wird und die Karosserie selbst vermessen wird ohne den direkten Bezug von den Achsen. Soviel zu deinen Fragen, jetzt meine :D

-Fährt das Fahrzeug gerade oder zieht es zur Seite?
-Nutzen die Reifen gleimäßig ab oder sind untypische Abnutzungserscheinungen zu erkennen?
-Übers Dach peilen, sind dort Dellen zu erkennen? (Keine Hagel-Dellen oder sowas) Am besten mit UV-Lampe gucken ob das Dach vom Verlauf glatt, also sich das Licht nicht bricht/Wellen macht.
-Was war beim Unfall kaputt bzw. wurde instandgesetzt?
-Wer hat instandgesetzt, privat, Freie Werkstatt, Karosseriebude oder oder...
-Unfall von vorne, Seite oder hinten?
-Gibt es Bilder vom Unfallwagen?

MfG Eric
 

gruffti

Foren Gott
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Diese Art von Vermessungsprotokollen hilft nicht wirklich weiter, da die Daten in einem statischen Zustand eingestellt und vermessen sind.

Eine Richtbank hilft da natürlich, dazu müssen aber die Achsteile demontiert sein, weil sonst die Punkte nicht mit hinreichender Genautigkeit vermessen werden können.

Eine gängige Alternative ist die dynamische Vermessung. Hierbei werden die o.a. gegebenen Werte über den gesamten Federweg ermittelt. Da sieht man sofort was mit dem Fahrzeug los ist.
Ist zeitaufwendig und nicht ganz billig.
Eine durchaus sinnvolle Alternative wäre, eine Fach- oder Hochschule, die den Fachbereich Fahrzeugtechnik hat, anzusprechen und das Fahrzeug im Rahmen einer Praktikumsarbeit für eine solche Messung zur Verfügung zu stellen. Ist auch nicht kostenlos, aber deutlich preiswerter.

Im Gegensatz zu Eric würde ich nie ein Fahrwerk tolerieren, dass ausserhalb der Toleranzen liegt. Nach einer Einstellung müssen die Werte nahe der Mitte liegen, da die heutigen Aufhängungen so weich sind, dass sie im Fahrbetrieb immer an den Toleranzgrenzen kratzen.
 
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Taurus90

Gast im Fordboard
@rs2000mk6

Zum Verdacht, daß das alles wohl doch nicht so toll ist, kamen wir erst jetzt: Wir haben den Wagen seit ca. 1 1/2 Monaten - es sollte aber zur Übergabe schon ein Vermessungsprotokoll gegeben haben. Nach dieser langen Zeit nun haben wir uns das Protokoll dann selbst abholen müssen von der Werkstatt, die die Vermessung vorgenommen hatte, der Verkäufer wollte es uns anscheinend nicht überreichen. Verhalten des Verkäufers besteht im Moment nur noch aus Türzumachen und Telefonhöhrerauflegen ...
Genau wegen diesem Hickhack habe ich mir gestern zum ersten Male mal genauer die "Position" der Vorderräder in Ihren Radhäusern angeschaut - das linke war uns sowieso schon aufgefallen, da es nicht "mittig" im Radhaus sitzt, sondern m.E. zu weit vorne. Bis gestern bin ich nie auf die Idee gekommen, auch mal rechts zu schauen, um einen Vergleich zu haben. Was soll ich sagen, das rechte Rad sitzt "mittig".
Da ich das Auto fast nie fahre, muß ich mich auf die Aussage meiner Frau berufen, die meinte, daß der Wagen, schlag mich jetzt tot, nach rechts ziehe. Dies tat er Ihrer Meinung auch schon bei der seinerzeitigen Probefahrt, der Verkäufer meinte, daß das nur an den Reifendrücken liegen könne. Haben wir ihm erst einmal, und auch im Vertrauen darauf, daß es ein vernünftiges Vermessungsprotokoll beim dann tatsächlich stattfindenden Kauf/der Übergabe geben solle. Ich glaube nun fast, daß der V. tatsächlich so dreist war, daß Zueinerseiteziehen durch eine Korrektur des Luftdruckes ausgeglichen hatte, denn eigentlich meckert meine Frau erst wieder über das Seitwärtsziehen, seitdem andere Felgen mit neuen Reifen (mit korrektem Luftdruck) drauf sind.
Ich möchte betonen, daß es uns bewußt war, daß wir einen Unfallwagen erwerben würden, doch der sollte "nur" Blechschäden aufweisen (Kotflügel vorne links, Motorhaube, Grill) - somit konnten wir m.E. nicht damit rechnen, daß doch etwas im argeren läge ... Bilder hatte man uns von den Schäden auch gezeigt - mit den Worten "Airbags haben nicht ausgelöst, dann kann es ja nicht viel sein".
Die Reparaturen hat eine Karosseriewerkstatt gemacht - die gleiche, die uns die Mühle auch verkauft hat.

@gruffti
Wollen jetzt nochmals eine Vermessung machen lassen, auch wenn's Deiner meinung nach nicht wirklich aussgekräftig wäre. Aber vielleicht kann mir die Werkstatt dann Tips zum weiteren Vorgehen geben. FH o.ä. käme wohl eher nicht infrage, da sich das wohl ein wenig hinziehen würde ...
 

gruffti

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...das ist nicht meine Meinung, das ist Fakt. Ich habe genügend krumme Fahrzeuge begutachtet. Die Vermessung im Stand sagt absolut nichts! wenn er dann nicht so krumm ist, dass schon mit dem Zollstock die Referenzpunkte aufffallen...

Im übrigen schaue Dir die Holme an. Die kann man nie mehr hinkriegen. Nach einm Unfall der die Geometrie nachdrücklich beeinflusst, wirst Du immer an irgendeiner Stelle Falten sehen, die da nicht hingehören. Die lassen sich nie mehr rausziehen. Wenn er clever war, hat er das glatt gespachtelt. Das merkst Du aber mit einem Magneten. Der fällt an solchen Stellen eigentlich runter...
 
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rs2000mk6

Gast im Fordboard
Schaden vorne links und Rad steht vorne links ungewöhnlich im Radkasten... Ein Schelm ist wer böses denkt... Bist du ADAC-Mitglied? Oder rechtschutzversichert inkl. Käuferschutz? So wie gruffti schon sagte natürlich die Holme kontrollieren, speziell vorne links natürlich, Farbtonabweichungen, Dichtmassem-Auftrag optisch identisch oder wurde da schon mal nachgearbeitet..
 
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Taurus90

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Hallo!
Vielen Dank schon mal für Eure Mithilfe!
Holme? Wo? Wie? Was? Dr. Watson, bitte genauere Angaben.
Können die Jungs vom TÜV mir genaueres sagen? (Ich meine, bei der Abnahme der Felgen ist denen auch nichts aufgefallen, aber es wurde ja auch nicht danach gesucht.) Wird dann wohl sicher 'n bißchen kosten, aber na ja ... Oder gibt es jemanden anders? Bin da echt ein wenig unbedarft ...
Gruß
 
R

rs2000mk6

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Na im Motorraum sind doch die Längsträger, die sind gemeint. Und wenn die eine deformierung haben zeigt sich das, so wie gruffti sagte, daran das z.B. Knicke drin sind oder welliges Blech oder derartiges, spätestens wenn da nachlackiert wurde bzw. neue Karosseriedichtmasse gezogen wurde oder sowas in der Art, dann kannst du davon ausgehen das da etwas nicht so gaaanz koscher ist. Wurde die Frontscheibe ausgetauscht oder ist die heil geblieben?
 
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Taurus90

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Na, dann muß ich, oder jemand anderes, mal schauen, ob man was findet - denke mal, es muß etwas zu finden sein, denn die 2cm die das eine Rad vor dem anderen läuft, können ja nicht normal sein.
U.W. wurde die Frontscheibe nicht ausgetauscht.
 
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Taurus90

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War heute beim TÜV - habe dort deren "Vertrauenscheck" machen lassen. Herausgekommen ist dabei, daß wohl doch nichts verzogen ist, sondern "nur" die Gummibuchsen beider Querlenker vollkommen hin sind - der linke noch mehr als der rechte. Der TÜVler erklärt sich damit die "Fehlstellung" des linken VR. Ansonsten haben die Jungs sich da echt viel Mühe gegeben, hatten wohl auch ein bißchen Langeweile, denn sie waren zu zweit an unserem Wagen - die Komplettbesatzung unserer TÜV-Station :respekt
Werde dann die Buchsen machen lassen und hier mitteilen, ob es das dann tatsächlich war.

Bei der Prüfung war der Wagen logischerweise auf der Bühne und ich konnte selbst in Augenschein nehmen, was der Verkäufer unter "Rost entfernen und Unterbodenschutz erneuern an beiden Schwellern und am Heckabschlußblech" versteht: Die S..... haben da einfach nur Unterbodenschutz (dieses olle klebrige Zeug) drüber geschmiert und nicht einen Fatzen Rost entfernt! Und dann noch teils die Ablauflöcher mit zugeschmiert! Auch sollte eigentlich eine Hohlraumkonservierung durchgeführt worden sein (von uns gelöhnt) - der TÜVler meinte, daß es nicht so aussähe, als ob das gemacht worden wäre!

Keine Ahnung, was ich jetzt mache, da wir mit dem Verkäufer sowieso schon auf Kriegsfuß stehen. Möchte eigentlich nichts mehr mit denen zu tun haben - und die vor allem auch nicht mehr ans Auto lassen, weil die dann wahrscheinlich nur noch mehr Mist bauen. Ich hasse die Typen!
 
T

Taurus90

Gast im Fordboard
Haben die Buchsen (die hinteren der beiden vorderen Querlenker) wechseln lassen. Leider steht m.E. das linke VR noch immer vor dem rechten. Kann es sein, daß das beim Scorpio immer so ist? Soll ja so etwas geben ...
Da das letzte Vermessen ja mit den morschen Buchsen gemacht worden ist, werde ich das jetzt wohl nochmals machen lassen - bei einer anderen Werkstatt. Vielleicht hülft's ...

Zur Reparatur an sich:
Zuerst hatte ich bei Ford am Ort angerufen - die wollten sage und schreibe €270 für den Wechsel der Buchsen haben - mit angekündigter Tendenz nach oben, weil "man ja nie wissen kann, wie fest das alles sitzt" (Ich selbst habe da gewisse Vorstellungen, wie dann die Zeiten für "das saß alles dermaßen fest" berechnet worden wären ...)
Also bei 'ner Tanke am Ort nachgefragt - der sagte mir, es würde 1h pro Seite gerechnet werden. Er hat es aber tatsächlich noch schneller hinbekommen, bezahlt habe ich €52 (incl. Bremsflüssigkeitswechsel!) plus die beiden von mir bei Ford (Nein, nicht der hier vor Ort!) erworbenen Buchsen für €62 - also nicht einmal die Hälfte der Kosten, die mir die Ford-Werkstatt avisiert hatte und dazu noch incl. dem Bremsflüssigkeitsservice. Frage mich wirklich, wo die bei Ford leben ...
 

gruffti

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Die Vermessung ist m.E. zwingend erforderlich. Alles ander ist schätzen.

Aber noch einmal, wenn Deine Aussage stimmt, ist eine Vermessung im Normzustand nicht wirklich aufschlussreich.
Der einzige Wert, der da Aufschluss geben kann ist der Sturz, da der nicht einstellbar ist (es sei dann, es wurde dran gepfuscht, aber das sollte man sehen). Der Vorspurmessung ist es egal, ob die Räder versetzt sind, hauptsache sie stehen parallel.
Wenn die Befestigungspunkte am Rahmen und der Rahmen selber o.k. sind, kann eigentlich nur der Querlenker verbogen sein (z.B. durch Bordsteinkontakt). Es ist aber unwahrscheinlich, dass der Rahmen da nichts abbekommt.

Folgende Daten sollten vermessen werden:

Spur (Einzel-und Gesamtspur, bezogen auf die geometrische Fahrachse)
Sturz (bei Fahrt geradeaus oder Spur Null),
Radversatz, bezogen auf das linke Vorderrad,
Nachlauf, Spreizung und Spurdifferenzwinkel (gemeinsam ermittelt in einer Einschlagroutine).

Diese Werte sollten bei einem n.i.O.-Fahrzeug (bis auf die Spur) ausserhalb der Toleranzen liegen....
 
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Taurus90

Gast im Fordboard
Habe mir das mal abgeschrieben - mal schauen, was die Werkstatt herausbekommt ...
 
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Taurus90

Gast im Fordboard
@gruffti
Mir fällt gerade auf: Du hast geschrieben, daß der Sturz nicht einstellbar sei - aber lt. Aussage der Werkstatt, die das (alte) Vermessungsprotokoll erstellte, ist der Nachlauf (der ja lt. Protokoll außerhalb der Toleranz liegt) nicht einstellbar. So wie ich das sehe, haben die den Sturz eingestellt (Werte Eingang/Aktuell unterschiedlich).
Hm, werde mal sehen, ob ich das Protokoll eingescannt und hier eingestellt bekomme ...
 

gruffti

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...nee, da haben die nichts eingestellt. Die Änderung wird wohl eher durch die Spuränderung hervorgerufen.
So stabil ist das Federbein beim Scorpio nicht.
Man muss das Fahrzeug sehen, um diese Werte einordnen zu können.
Ich selber habe noch nie einen Scorpio gesehen, der so weit ausserhalb der Toleranzen liegt. Wenn das von einem Unfallschaden herrührt und am Rahmen wirklich nichts zu sehen ist, könnte ich mir das nur erklären, wenn jeman in einer Kurve geradeaus auf den Bordstein gerumpelt ist.
Das wird man vermutlich bei Reifenverschleiss bemerken, wenn man über eine vollständige Vermessung verzichtet...


Achja, ich kenne nicht die Sollwerte, die müsste ich heute abend nachschauen.
Habe bei einer Werkstatt mal feststellen müssen, dass die das falsche Modell als Basis genommen haben.
 
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Taurus90

Gast im Fordboard
Hm, das Modell scheint das richtige gewesen zu sein, ein "Scorpio '95" und Turnier - wobei unser natürlich der GNR ist, der wohl erst ab 98 gebaut wurde. Aber ob Ford seinerzeit noch viel technisch geändert hatte ... Habe allerdings neulich mal in einem Online-Shop für Teile feststellen müssen, daß die tatsächlich noch eine Unterscheidung in zwei "KB-Nummern" machten - keine Ahnung, was das soll und v.a. auch nicht, woher diese Nummern nehmen.
Am Reifenverschleiß wird nüscht zu erkennen sein: Sommerreifen neu, Winterreifen so gut wie neu ... und dazu kommt noch, daß wir eine sehr, sehr geringe Laufleistung haben.
 

gruffti

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Der eigentliche Knackpunkt ist der Nachlauf.
Im Werkstatthandbuch gibt es keine Einstellwerte für den 2.3.

Für den 2.0 liegt der Sollwert bei 4°58' und von 4°22'-5°49' noch innerhalb der Toleranz. Damit liegt Dein Wagen deutlich ausserhalb der Toleranz.
Der Unterschied zwischen rechts und links gilt akzeptabel. Damit kann der Radmittenversatz durchaus ca. 2 cm betragen, begründet aber nicht den Versatz zwischen rechts und links, wenn dann Deine Referenz (Radausschnitt) stimmt, was ich zu bezweifeln wage.
Ich will Dir keine Angst einjagen, aber ich persönlich würde solch ein Auto nur fahren wollen, wenn ich wüsste, wie der sich über den gesamten Federweg verhält.
Der Nachlauf bestimmt hauptsächlich das Geradeaus-Fahrverhalten.

Frage mal hier einen Fordwerkstatt-Spezi, ob der 2.3-er das Fahrwerk des 2.0 oder das des 2.9 hat. Dann wäre der Unterschied noch heftiger.
 
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Taurus90

Gast im Fordboard
Original von gruffti
Der eigentliche Knackpunkt ist der Nachlauf.

Hatte ich schon erwähnt, daß der Mensch der Wekstatt, die die Vermessung vorgenommen hat, mir erklärt hat, daß die roten Zahlen beim Nachlauf rein gar nichts zu sagen hätten, weil die Abweichung so gering ist?

Original von gruffti
Im Werkstatthandbuch gibt es keine Einstellwerte für den 2.3.

Mit Werkstatt-Handbuch meinst Du eines von Ford? Aber wenn es da keine gibt, woher hat dann die Werkstatt die Sollwerte?

Original von gruffti
deutlich ausserhalb der Toleranz.

Siehe meine erste Anmerkung ...

Original von gruffti
wenn dann Deine Referenz (Radausschnitt) stimmt, was ich zu bezweifeln wage.

Was bezweifelst Du daran?
Etwa die Messung an sich? Hm, sicherlich habe ich nicht hundertprozentig gemessen, doch ich habe jetzt schon mehrmals gemessen und komme, auch auf verschiedene Art und Weisen, auf das gleiche Ergebnis - 2 cm (ungefähr) Unterschied ... Habe einmal von der vorderen Kante der Tür bis zur Radmitte gemessen und jetzt noch einmal jede Seite von Rad zu Rad. Bei letzterem merkwürdigerweise rechts der Abstand 1cm kürzer als der Radstand im Prospekt und auf der linken Seite 1cm länger ... Wie gesagt, alles sehr ungenau, doch daß ich bei der einen wie bei der anderen Messung einen Unterschied von 2cm bekomme, ist doch schon eher auffällig, oder?


Original von gruffti
Ich will Dir keine Angst einjagen,

Hast Du gerade getan - und wen ich das meiner Frau erzähle ...
In wie weit ist das alles, bis auf den evtl. ungenügenden Geradeauslauf, gefährlich?


Habe echt keine Ahnung mehr, was ich tun sollte. Sicher, ich kann jetzt nochmals zum Vermessen (und Einstellen) gehen/fahren, doch hat das wirklich irgendeinen Sinn? Der einzige Wert, der nicht stimmt(e) ist der Nachlauf der VA - und der läßt sich nicht einstellen. Können wir den Scorpio nun auf den Schrott geben? Schlimm daran ist eigentlich, daß ich ja auch zwischenzeitlich bei "Spezialisten" (TÜV) war und die haben so ja nichts feststellen können außer den verschlissenen Querlenkerbuchsen, die nun ausgetauscht sind.
Die Frage ist ja auch, ob die entstehenden Kosten nicht zu hoch werden - der Wagen war schon noch recht teuer, doch irgendwo muß ja auch mal Schluß sein. Würde eigentlich ein Gutachten, z.B. beim TÜV, helfen? (Nein nicht bei der Schadensbehebung, sondern bei der Feststellung ...) Befürchte nämlich so langsam, daß wir immer mehr prüfen und kontrollieren lassen, nicht heraus bekommen und dann viel Geld für nichts ausgegeben haben werden ...

Mir fällt übrigens auch gerade ein, warum mir dieser dämliche Versatz nicht schon viel früher aufgefallen sein wird: Da waren Stahlfelgen montiert mit den Winterreifen. Die Felgen sind schwarz, die Reifen sind schwarz, das Radhaus ist schwarz. Und nun, mit den LM-Felgen fällt das geradezu ins Auge ...
 

gruffti

Foren Gott
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Ich zweifele nicht die Messungen an, eher die Karrosserieausschnitte. Wenn das ein Unfallschaden war, kann es durchaus sein, dass eine Seite der verzogenen Karosserie angepasst wurde.
Aber noch einmal, dass sind wüste Spekulationen ohne das Auto zu sehen und die will ich jetzt mal beenden.

Wenn Du im ADAC bist, lasse Dir ein Gutachten in einem Prüfzentrum erstellen. Weise den Prüfer ruhig auf den Versatz hin (wenn Du nicht im ADAC wird es halt ein wenig teurer).

Das Problem ist nicht der Geradeauslauf an sich. Beim Ein- und Ausfedern gibt es gewollte Änderungen in Spur und Sturz.
Ist ein Auto krumm, kann es z.B. beim Überfahren einer Bodenwelle auf der Autobahn (was ja bei hohen Geschwindigkeiten zu starken Federbewegungen führen kann) durchaus ein Eigenlenkverhalten auftreten. Darauf reagiert dann der Fahrer erschreckt und macht genau das Falsche. Und genau das ist das Problem, nicht der geringere Nachlauf an sich.
So schaue Dir mal die Federbeindome an. Durch geschicktes Unterlegen kann man da auch einiges tricksen.
 
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Taurus90

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Hallo!

Verstehe ich jetzt nicht wirklich: Wenn die Karosserie angepaßt wurde, dann kann doch nicht auf einmal ein Rad 2cm weiter vorne stehen. Und wenn der Radstand "angepaßt" worden wäre, so würde das Rad doch wohl eher mittig im Radhaus stehen?

Daß Ferndiagnosen nicht das Gelbe vom Ei sind, ist mir schon klar, doch bin ich natürlich auch gewillt, möglichst viele neutrale Informationen einzuholen, bis ich weitere Schritte unternehme.

Bin durchaus im ADAC, doch die Prüfzentren sind reichlich weit weg - könnte höchstens auf einen derer Sachverständigen zurückgreifen. Das Problem dabei ist aber doch, daß der Wagen ja schon bei den Sachverständigen vom TÜV waren - die außer den Buchsen nüscht festgestellt haben ... Und ich bin mir natürlich nicht sicher, ob ein weiterer Sachverständige da mehr sieht. Habe die Befürchtung, daß da gar nichts bei herauskommen würde ...

Soweit ich weiß, läuft der Wagen geradeaus, doch frage ich mich natürlich jetzt auch, wenn das eine Rad nicht richtig steht im Radhaus, was bei, stärkerem, Einlenken passiert. Ich als Dummijan könnte mir jetzt vorstellen, daß dann mal der Reifen im Radhaus schlüren würde.

Es ist für mich wirklich alles sehr schwierig - wenn ich diese merkwürdige Stellung des Rades nicht bemerkt hätte, würden wir frisch, fromm, fröhlich und frei mit dem Auto fahren und gut wäre es ...

Gruß
 

gruffti

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Bei einer normalen Hauptuntersuchung kann so etwas durchgehen. Wie Du selbst sagst, hast Du auch länger gebraucht um das überhaupt zu bemerken.
Auch der TÜV macht Wertgutachten, wo da deutlich Stellung zu genommen werden muss. Insbesondere, wenn Du auf den Fehler hinweisst und das Messprotokoll vorlegst.
Ich fürchte allerdings für Dich, dass man Dir das Gleiche sagen wird wie ich es tue. Ohne eine komplette Vermessung der Achsgeometrie über den gesamten Federweg ist und bleibt das Spekulation.
 
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Taurus90

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Original von gruffti
Bei einer normalen Hauptuntersuchung kann so etwas durchgehen. Wie Du selbst sagst, hast Du auch länger gebraucht um das überhaupt zu bemerken.
Auch der TÜV macht Wertgutachten, wo da deutlich Stellung zu genommen werden muss. Insbesondere, wenn Du auf den Fehler hinweisst und das Messprotokoll vorlegst.

Ja, wie geaagt, beim TÜV ist ja dieses Gebrauchtwagen-Zertifikat erstellt worden mit o.a. Ergebnis - deshalb auch meine Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines neuen Gutachtens in dieser Richtung ...


Original von grufftiOhne eine komplette Vermessung der Achsgeometrie über den gesamten Federweg ist und bleibt das Spekulation.

Irgendeine, grobe, Idee, was so etwas kosten würde? In begrenztem Maße ist mir/uns Sicherheit natürlich etwas wert ... Und: Wer macht so eine Komplett-Vermessung? Jeder, der auch "normale" Vermessungen vornimmt?
 

gruffti

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...wenn solch ein Gutachten erstellt wurde, fahre mit dem Auto hin und frage, wie die sich diese Abweichungen erklären.
Ich bin recht sicher, dass man Dich nicht abweisen wird.

Theoretisch kann das jede Werkstatt mit Mess-Bühne. Das Problem ist der Sach- und Zeitaufwand.
Im simplen Fall wird das Fahrzeug mit Sandsäcken beladen bzw. mit einem Wagenheber schrittweise be- und entlastet. Dazu muss man an allen Rädern jemand sitzen haben, der die ermittelten Werte notiert, damit sie nachher auswertbar sind.

Ich habe seiner Zeit bei Ford einen Prüfstand entwickelt, wo das hydraulisch mit entsprechenden Sensoren geht. Das kann sich aber halt nur ein Werk leisten. Leider bin ich schon so lange weg von Ford, dass ich da kein Auto mehr zum vermessen rein kriege.
Deswegen mein Vorschlag mit der FH. Die sind froh, wenn sie für die Studenten eine Aufgabe haben.

Wenn Du mutig bist, fährst Du mal mit dem Auto über den Nürburgring.
Und zwar an Deinem Limit. Wenn der sich da überall für Dich vernüftig verhält, bist Du auf der sicheren Seite. Kann aber auch schnell in einer Leitplanke enden. Einer der Knackpunkte wäre z.B. das Schwedenkreuz oder das Karusellchen...
 
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Taurus90

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Original von gruffti
...wenn solch ein Gutachten erstellt wurde, fahre mit dem Auto hin und frage, wie die sich diese Abweichungen erklären.
Ich bin recht sicher, dass man Dich nicht abweisen wird.

Hm, glaube, das mit dem TÜV werde ich mal probieren.

Neue Vermessung habe ich einen Termin nächste Woche - aber ob durch dann evtl. anfallende Einstellarbeiten das eine Rad 2cm weiter nach hinten käme (oder beide 1cm nach vorn bzw. nach hinten)? Probieren sollte man es wohl.

Original von gruffti
Theoretisch kann das jede Werkstatt mit Mess-Bühne. Das Problem ist der Sach- und Zeitaufwand.
Im simplen Fall wird das Fahrzeug mit Sandsäcken beladen bzw. mit einem Wagenheber schrittweise be- und entlastet. Dazu muss man an allen Rädern jemand sitzen haben, der die ermittelten Werte notiert, damit sie nachher auswertbar sind.

Hört sich so an, als ob das wohl eher nicht jede Werkstatt machen würde ...

Original von gruffti
Wenn Du mutig bist

Nee, bin ich nicht! 120km/h ist so ca. meine absolute Höchstgeschwindigkeit - auf gerader Strecke. Bin halt mehr Ami-Fahrer :D
 

gruffti

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Nein keine Chance, der Abstand der Räder lässt sich nicht ändern, es sei dann, man pfuscht an den Federbeindomen.

Wenn 120 km/h wirklich Deine Spitzengeschwindigekeit ist, wirst Du vermutlich nie etwas Negatives bemerken.
Das merkt man bei hohen Geschwindigkeiten (> 170 km/h) und kräftigen Bodenwellen oder Kurven im zumindest unteren Grenzbereich.
Da bekommt dann ein Fahrzeug durch Federwege ein Eigenleben, wenn es dann nicht in Ordnung ist (ok., der Scorpio kriegt das in der Kurve auch wenn er in Ordnung ist :D ).
 
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Taurus90

Gast im Fordboard
Eine neuerliche Vermessung in einer anderen Werkstatt hat nichts wesentlich anderes erbracht. Der Mechaniker konnte auch sonst im und am Vorderwagen nichts besonderes feststellen. Somit gehen wir jetzt davon aus, daß alles in Ordnung ist und die Räder nur in Bezug auf die Karosserie (wg. Unfällen) nicht "im Lot" stehen.
 
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