Hallo.

:
Glaube nicht so recht an ein defektes Radlager.
Ein defektes Radlager fällt durch Rauschen (wie laute Winterreifen...) oder Brummen bei Kurvenfahrten auf.
(Meistens ist es dann das belastete, kurvenäussere Lager - aber auch nicht immer).
Nebenbei: Ein Radlager der Vorderachse zu wechseln ist nichts für Selberschrauber mit wenig Erfahrung, bzw. Ausrüstung. Das Lager wird üblicherweise hydraulisch eingepresst.
Befürchte bei dir etwas viel Gefährlicheres:
Einen ausgeschlagenen Spurstangenkopf! Ist das Verbindungsstück zwischen der, vom Lenkgetriebe kommenden, Lenkstange und dem Schwenklager des Vorderrads.
Ist normalerweise vollkommen spielfrei.
Kannst ja mal das Vorderrad einlenken und am Spurstangenkopf rütteln, ob Du dort Spiel feststellen kannst. Besser noch: Durch Helfer das Lenkrad hin- und herbewegen lassen und am Spurstangenkopf nachfühlen.
Auch noch möglich ist ein ausgeschlagener Querlenker.
Macht sich aber üblicherweise auch durch Geräusche beim Überfahren kurzer Fahrbahnunebenheiten und durch das Ziehen des Fahrzeugs in eine Richtung beim Abbremsen bemerkbar. Allgemein auch durch schlechten Geradeauslauf, geringe Lenkpräzision in der Mittelllage (Gefühl "schwammiger" Lenkung) und eventuell durch Lenkradflattern beim Bremsen.
Seltener als die Querlenker sind die Lenkkopflager defekt.
Diese sitzen im Federbeindom und bilden den oberen Anlenkpunkt für deine drehbaren Federbeine.
Mal die Motorhaube öffnen und vom Helfer das Lenkrad hin- und herdrehen lassen (ruhig auch mal von Anschlag zu Anschlag).
Dabei die Verschraubung der Kolbenstange in den Federbeindomen beobachten.
Eine andere, gar nicht so seltene, Ursache für Geräusche von der Vorderachse möchte ich jetzt mal vorsichtig ausschliessen:
Die Gelenkwelle (auch:"Antriebswelle").
Diese fällt üblicherweise durch Knackgeräusche beim Anfahren mit stark eingeschlagener Lenkung auf.
In jedem Fall empfehle ich dir den Besuch einer Werkstatt.
Zwar ist der Austausch eines Spurstangenkopfes oder eines Querlenkers nicht weiter schwierig - beim Ausbau des Federbeins wegen des Lenkkopflagers sieht das schon anders aus...
In allen drei Fällen ist aber ohnehin eine Fahrwerksvermessung ("Spureinstellung") obligatorisch.
Ausserdem würde ich dir raten, darüber nachzudenken, ob es nicht geschickter ist, das entsprechende Teil an der anderen Seite der Vorderachse gleich mitzuwechseln.
Einerseits hat es die gleiche Strecke gesehen (200.000 sind auch nicht gerade wenig), so daß ein Ausfall in nächster Zeit nicht unwahrscheinlich ist.
Andererseits ersparst Du dir damit die dann nochmals notwendige Fahrwerksvermessung.
Auf keinen Fall die ganze Sache auf die leichte Schulter nehmen!
Insbesondere in Hinsicht auf den Spurstangenkopf nicht!
Sehr unangenehm, wenn sich auf der Autobahn plötzlich ein Vorderrad in den rechten Winkel zur Fahrtrichtung stellt...
Grüsse,
Hartmut