29.06.09 - Neuer Anzug lässt Ingenieure um Jahre altern

Guido

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Ford setzt neue Standards in der Ergonomie-Entwicklung

KÖLN, 29. Juni 2009

Für seine Entwicklungsarbeit im Bereich Ergonomie setzt Ford ganz neue Standards. Ab sofort werden Altersanzüge der zweiten Generation, so genannte Third Age Suits, in der Konzeption neuer Fahrzeuge eingesetzt. Als Pionier auf diesem Gebiet setzte Ford bereits 1994 den ersten Altersanzug bei der Entwicklung des ersten Ford Focus ein, der 1998 auf den Markt kam.

Durch Anlegen dieses Anzugs können sich die Entwicklungs-Ingenieure in den Zu-stand von älteren, oder auch jüngeren, in der Mobilität eingeschränkten Menschen hineinversetzen. Das bedeutet, dass mit Hilfe des Anzugs Gelenke versteift sowie die Beweglichkeit im Nacken- und Hüftbereich erschwert werden. Im Fußbereich simulieren spezielle Orthesen, die normalerweise nach Unfällen oder Operationen in der Orthopädie verwendet werden, eine Fußheberschwäche.

Mittels spezieller Handschuhe wird der mit zunehmendem Alter eingeschränkte Tastsinn simuliert. Gründe hierfür können in einer Erkrankung des Nervensystems liegen, deren Ursache häufig mit einer Zuckerkrankheit in Zusammenhang steht. Darüber hinaus kommt es auch im Bereich der Hände zu einem spürbaren, altersbe-dingten Kraftverlust, der ebenfalls durch die Handschuhe vorgetäuscht wird.

Das eingeschränkte Sehvermögen kann mit Hilfe von insgesamt 22 Brillen demon-striert werden, die dem Träger die unterschiedlichsten Augenerkrankungen, darunter die klassischen Beschwerden wie Alterssichtigkeit, Starerkrankungen oder die al-tersbedingte Makuladegeneration (Sehverlust am Punkt des schärfsten Sehens) im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen führen. Einer internen Untersuchung zufolge ist gerade die Sicht für Menschen im dritten Lebensabschnitt von großer Bedeutung.
Der je nach eingesetzten Orthesen zwischen 5,3 und 6,9 Kilogramm schwere Anzug berücksichtigt neueste Erkenntnisse aus der Altersforschung (Gerontologie). Er ist über einen weiten Altersbereich (60 bis 85 Jahre) skalierbar und wurde in Zusam-menarbeit mit dem Meyer-Hentschel Institut Saarbrücken, einem der Pioniere auf dem Gebiet des Seniorenmarketings, und der Universitätsaugenklinik Düsseldorf entwickelt.

Die beiden Altersanzüge werden im Ford Forschungszentrum Aachen sowie in der Produktentwicklung in Köln-Merkenich eingesetzt.

Für die Zukunft ist außerdem die Produktion weiterer Anzüge geplant, die für den Einsatz in der Forschung und der Produktentwicklung der Ford Motor Company in Nordamerika vorgesehen sind.

Fotos können unter folgendem link heruntergeladen werden:
http://www.asfjord.com/ford/9/3azu/index.html
 
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