27.01.09 - Ford stellt den Standort Köln komplett auf umweltverträgliche Fernwärme um

Guido

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CO2-Emissionen insgesamt um 191.000 Tonnen pro Jahr gesenkt

KÖLN, 27. Januar 2009

Ford bezieht ab sofort auch für die Beheizung seines Standorts Köln-Merkenich Fernwärme, die im Kraftwerk Merkenich des Kölner Energie- und Wasserversorgers RheinEnergie AG durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) gewonnen wird. Vorteil: Die Fernwärme (Heißwasser und Wasserdampf) entsteht als umweltverträgliches Nebenprodukt bei der Stromerzeugung. Da der Ford-Standort Köln-Niehl bereits seit Oktober 1996 ebenfalls mit Fernwärme der RheinEnergie AG versorgt wird, hat Ford nun seinen Kölner Standort vollständig auf Fernwärme umgestellt - zugleich wurde die eigene Wärmeproduktion eingestellt. Seinen Strom bezieht Ford seit Februar 2008 für den gesamten Kölner Standort aus skandinavischer Wasserkraft und damit aus erneuerbaren Energiequellen. Lieferant ist ebenfalls die RheinEnergie AG. Dank des Öko-Stroms und der kompletten Umstellung auf Fernwärme verringert Ford seine CO2-Emissionen am Standort Köln nun um insgesamt 191.000 Tonnen pro Jahr (minus 67 Prozent).

Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH, und Dr. Dieter Steinkamp, Vertriebsvorstand der RheinEnergie AG, drückten heute im Kesselhaus Merkenich auf dem Ford-Werksgelände auf einen roten Knopf, aktivierten damit die Umwälz-Wärmepumpen und nahmen somit die entsprechende Fernwärmeleitung symbolisch in Betrieb. Mattes: "Die Entscheidungen zunächst für den 'grünen' Strom und nun für den Bezug der umweltfreundlichen Fernwärme sind wichtige Bestandteile unserer breit angelegten Initiative, die Umweltauswirkungen unserer Fahrzeuge - insbesondere die CO2-Emissionen - während ihres gesamten Lebenszyklusses zu minimieren". Dr. Dieter Steinkamp, Vertriebsvorstand der RheinEnergie AG: "Die RheinEnergie hat über ihr Programm 'Energie & Klima 2020' einen wichtigen Beitrag zur CO2-Einsparung am Ford-Standort Köln geleistet. Denn in diesem Klimaschutzkonzept stellen wir rund 20 Millionen Euro für Fernwärmeausbau, Energieeffizienz und erneuerbare Energie bereit. Die von Ford genutzte Fernwärme entsteht zu 100 Prozent in Kraft-Wärme-Kopplung. Das bedeutet: Strom und Wärme entstehen in einem gemeinsamen Prozess aus demselben Brennstoff. Das führt zu sehr hohen Energienutzungsgraden und umgekehrt zu extrem niedrigen spezifischen Emissionen. Neben der CO2-Vermeidung kommt noch ein weiterer Umweltvorteil hinzu: Stoffe wie Staub oder Stickoxide werden überhaupt nicht mehr emittiert".

Die bei der Stromerzeugung im RheinEnergie-Kraftwerk Merkenich vorhandene Restwärme wird "ausgekoppelt" und in einer 2,6 Kilometer langen, isolierten, teilweise unterirdischen Rohrleitung (Querschnitt: 400 Millimeter) vom Kraftwerk zum Ford-Kesselhaus Merkenich transportiert. Dort wird sie über Wärmetauscher und Pumpen in das Ford-Heizsystem eingespeist. Der Wasserdampf hat beim Eintritt in das Ford-eigene Heiznetz noch eine Temperatur von rund 250 Grad Celsius. Über eine zweite Pipeline (150 Millimeter) wird das auf circa 130 Grad abgekühlte Kondensat vom Kesselhaus ins RheinEnergie-Kraftwerk zurückgepumpt.

Ford hatte bislang seine Heizwärme für den Standort Köln-Merkenich – es handelt sich dabei um das John-Andrews-Entwicklungszentrum, die Ford-Kunden- und Serviceorganisation sowie die europäische Ersatzteilfertigung mit insgesamt rund 4.000 Mitarbeitern – im Kesselhaus Merkenich in vier eigenen, wahlweise mit Gas oder Öl befeuerten Kesseln selbst erzeugt. Mit der Umstellung auf die Fernwärme der RheinEnergie AG werden nun zwei der vier Kessel stillgelegt und demontiert. Die beiden anderen Heizkessel bleiben als Not-Reserve bestehen.
 
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