Positiv- und Negativformen für Formenbau mit verstärkte Kunststoffe

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Maik MkV

Gast im Fordboard
Hallo !

Für ein Projekt an der Uni sind wir gewillt eine große Verkleidung aus aramidfaserverstärkten Kunststoff zu bauen.
Hat jemand Ahnung, wie und vorallem womit man am Besten Positiv- und Negativformen erstellt ? Wie machen es die ganzen Leute, die Stoßstangen selbst aus gfK bauen ?
Größenordnung ca. 3500mm x 500mm x 700mm.



P.S.: Ich hoffe, dass ist hier die richtige Rubrik - sonst bitte verschieben.
 
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formenbau bei gfk sachen ist ein echtes kapitel für sich

gute anleitungen dafür findet man oft in modellbauforen
die bauen viel mit gfk

ganz kurz:
positivform (die sich ja am fertigen teil orientiert)

in der größe würde ich sie aus styroporblöcken vorfertigen
in die richtige form schnitzen
(achtung hinterschneidungen können mehrteilige formen nötig machen)
gerad bei der negativ form

mit papier und parkettlack überlaminieren sonst löst der spachtel das styropor an
dann spachteln schleifen etc.
zum schluss feinspachteln füllern lackieren trennwachs drauf

negativform
trennflächen definieren
dafür bretter aufsetzen (auf das positiv)
gelcoat auf die positivform sorgt für eine glatte oberfläche der negativform
erste schicht glasfaser ausbringen immer gröber werden von schicht zu schicht
bis die nötige stabilität erreicht ist
nachhelfen kann man in dem man die lücken zwischen den trennbretten dann mit bauschaum ausschäumt
from bleibt dann handhabbar bei größter stabilität

das ganze aushärten lassen und dann trennen
und hoffen das man seine arbeit gut gemacht hat.

in die montierte negativ form wird dann wieder ein positiv einlaminiert
mit einer negativ innenform wird der arbeitsaufwand aber sehr hoch
und die kosten steigen natürlich auch

evtl. bei großen teilen ist es ratsam mehrere kleine teile zu laminieren
und diese dann erst am fertigen objekt zusammen zu montieren
dann aber montierflächen nicht vergessen (verschraub oder verklebkanten)
das kann man dann auch über mehrteilige negativformen über dem
positiv erreichen
große flächen gewinnen dadurch sogar an stabilität wenn man nicht
wellen und kanten mit einlaminieren will

benötigt man sonst bei so einer fläche stabilisierungen
kann man auch nachhelfen
schwimmraupen diese langen würste aus pe halbieren
und mit in das zu fertigende einlaminieren
bringt kaum zusätzliches gewicht erzeugt aber eine rohrartige
stabilisierende struktur
 
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Maik MkV

Gast im Fordboard
Danke !
Das mit dem Modellbau kenne ich auch. Hab auch schon beruflich damit zu tun gehabt.
Problem bei uns ist halt die Größe und, dass wir nur ein oder zwei Teile fertigen werden.
Wir werden auch keine Glasfaser (gfK) verweden, sondern Aramid (afK). Ist leichter (sehr wichtig !) und kommen wir gut und günstig ran, außerdem einen höheren E-Modul und höhere Zugfestigkeit.
Und da wir auch ein absolut glatte Oberfläche ohne Leerstellen benötigen, ist eine Aufteilung in mehrere Teile sehr ungünstig.
Daher ist der Tip mit den Verstärkungen eine sehr gute Anregung.
 

gruffti

Foren Gott
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...für die Form eines Focuskotflügels habe ich ca. 2.5000,--EUR bezahlt.
Ob Aramid der Weisheit letzter Schluss ist, solltet Ihr mal prüfen. Ich komme dazu, das GfK in Summe die bessere Wahl ist, wenn man nichts zum 'backen' hat...

(Für den Focus habe ich einige Formen, müsste man sich mal drüber unterhalten....)
 
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Maik MkV

Gast im Fordboard
Danke für den Link.
Aber es öffnet sich mein eMail-Programm, wenn ich es anklicke. :D
Die Videos sind auf alle Fälle für die aus unserer Gruppe gut, die soetwas noch nie gemacht haben. Gfk verarbeiten habe ich ja selbst schon in der Lehre gelernt.
 
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Original von Maik MkV
Danke !
Das mit dem Modellbau kenne ich auch. Hab auch schon beruflich damit zu tun gehabt.
Problem bei uns ist halt die Größe und, dass wir nur ein oder zwei Teile fertigen werden.
Wir werden auch keine Glasfaser (gfK) verweden, sondern Aramid (afK). Ist leichter (sehr wichtig !) und kommen wir gut und günstig ran, außerdem einen höheren E-Modul und höhere Zugfestigkeit.
Und da wir auch ein absolut glatte Oberfläche ohne Leerstellen benötigen, ist eine Aufteilung in mehrere Teile sehr ungünstig.
Daher ist der Tip mit den Verstärkungen eine sehr gute Anregung.

nun ja ob Glas fk oder Aramid ist beim formenbau erstmal nicht die frage
erst beim endprodukt
die vorbereitungen bleiben bis dahin ja die selben

uni ?
abmasse?
aramid?
ohne fehlstellen?

wollt ihr so einen ökoracer bauen?
 
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Maik MkV

Gast im Fordboard
Jupp, ein Fahrzeug für die Prototypenklasse beim Shell Eco Marathon. Der wird nächstes Jahr erstmalig auf dem Lausitzring ausgetragen.
Der Rekord im diesem Jahr lag bei 3382 km/Liter Super (hochgerechnet) mit einem von einem ottomotorangetriebenen Fahrzeug.
Und da es das erste Mal ist, dass an unserer Uni/Fakultät soetwas gebaut wird, sind die Erfahrungen und das Wissen noch etwas beschränkt. Wir suchen auch noch einen kleinen, aber wirklich kleinen verbrauchsoptimierten Motor.
Aber wer denkt, man könnte die dort eingesetzten Technologien 1:1 für ein Alltagsfahrzeug umsetzen, irrt.
 
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modellbaumotore haben doch ziemlich gute leistungen bei wenig verbrauch
(lecker ein V8 ford im massstab 1:100, der klang sogar wie ein grosser)

ich hab mich mit den klassen nicht so befasst
aber wie sieht es mit einer dieselelektrischen aus
da kann der motor immer im optimalen drehzahlbereich laufen
und die kraft geht über aussenläufermotore direkt auf die räder
 
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Maik MkV

Gast im Fordboard
Nee, gerade solche kleinen Motoren aus'm Modellbau haben einen schlechten Wirkungsgrad - zuviel Reibung.
Zu dem dieselelektr.:
Zum einen stellt der Generator mit dem E-Motor weitere Verbraucher dar. Der Gesamtwirkungsgrad sinkt. Zum anderen mehr Gewicht. Daher fällt das dieselelektr. Prinzip raus. Und es gibt auch keine kleinen Diesel.
Den Motor werden wir soweit auch schon optimieren und drehzahlsenken, dass er auch nur in unserem Optimum betrieben wird.
Wir haben sogar schon dran gedacht, den Motor klopfend laufen zu lassen. :mua Der Motor wird auch sehr wahrscheinlich während der Fahrt ein- und ausgeschaltet werden und ausgekuppelt, so dass immer nur die Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h erreicht wird.
 
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Taurus90

Gast im Fordboard
Nichts für ungut, aber solche Wettbewerbe sind doch voll für'n A.....
Da wird 'n Haufen Geld für so etwas herausgeworfen und heraus kommt da rein gar nichts, da, wie oben ja schon richtig bemerkt, nicht 1:1 umsetzbar.
Daß Leichtbau und Motor abstellen Sprit spart, dürfte jedem auch so klar sein.
Ich brauche keine Spritsparwettbewerbe, um zu wissen, wie man am besten und am meisten Sprit spart: Auto stehen lassen! Aber das würde Shell (etc.) wohl eher nicht in den Kram passen ...
 
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Maik MkV

Gast im Fordboard
Nun gut, aber welches Hobby kostet kein Geld ?!
Nicht wenige verbinden den Wettbewerb mit ihrer Diplom-Arbeit.
Und auf dem Lebenslauf eines Maschinenbau-Studenten sieht der Eintrag auch nicht schlecht aus.
 
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ich finde solche wettbewerbe schon okay

zumal sie von angehenden ingenieuren mal ein bischen praxis abverlangt :D

allerdings wären praxisnahe wettbewerbe mit alternativen energien
sicher die bessere wahl

fossile energieträger sind irgendwann zu ende
so sehr wie sie zu strecken versuchen

und kein konsument wird sich in eine 30km/h fahrende sardinenbüchse
zwängen um zur arbeit zu fahren.

da sind die elektroautowettbewerbe in der schweiz eindeutig praxistauglicher
der haken bei denen ist
es müssen mindestens zwei kasten wasser mitgenommen werden
und eine bordsteinkante überwunden werden
 
M

Maik MkV

Gast im Fordboard
Bei dem Wettbewerb sind auch alternative Antriebe oder Kraftstoffe zugelassen. Ebenso gibt es eine Urban-Klasse die schon ein wenig mehr bieten muss. Dennoch ist dieses Jahr wieder einmal ein Ottomotor am weitesten gekommen.
Auch gab bereits Elektroautos im 19 Jhd. bevor das erste Auto mit einem Verbrennungsmotor gebaut wurde. Man ist von abgekommen - wohl nicht ohne Grund.
Ebenso sind die fossilen Energieträger nicht so knapp, wie von der Erneuerbaren Energien-Lobby, Greenpeace etc. verbreitet wird.
Gründe sind vielfältig und ideologisch.
Und wenn dieser Wettbewerb unsinnig sein sollte und nur Geld rausgeworfen wird, frage ich mich, was denn Wettbewerbe wie die Formel 1 oder die Fussball-EM für eine Berechtigung haben.
 
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Taurus90

Gast im Fordboard
Original von Maik MkV
Und wenn dieser Wettbewerb unsinnig sein sollte und nur Geld rausgeworfen wird, frage ich mich, was denn Wettbewerbe wie die Formel 1 oder die Fussball-EM für eine Berechtigung haben.

Lange Frage - kurze Antwort: Keinen!
Wobei Fußball ja noch irgendetwas Sportliches ist, Formel 1 wohl kaum ... Und Du kannst Dich darauf verlassen, daß bei nur einem Spiel der EM sicherlich für die Akteure mehr Kohle ausgegeben wird als der hier eigentlich Thema seiender Wettbewerb im Ganzen. Und beim Fußball fließt auf jeden Fall noch ein Haufen an Steuergeldern ...
 
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