Kombi Diesel, Typschl.-Nr 947, Zahnriemen gerissen. Brauche Tipps für Selbsthilfe

fankos

Jungspund
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Hallo an alle,

habe ein Riesenproblem. Der Zahnriemen ist mir während der Fahrt gerissen. Lt. ADAC-Helfer muß ich auch mit defekten Ventilen rechnen.

Bin allerdigs stutzig, daß der Schaden überhaupt entstanden ist, da nach der Reparaturrechnung des Vorbesitzers vor 18 Monaten und nur knapp 50 000 km die Riemen samt Rollen gewechselt wurden.

Da der Mondeo Turnier Diesel mit Bj. 1998 nicht mehr der jüngste ist,
brauche gar nicht mehr werkstattmäßig zu überlegen, da Repkosten den Zeitwert übersteigen dürften und mir auch diese Kosten ohnehin zur Zeit zu hoch wären.
Bleibt also nur selbst reparieren. Habe ein Reparaturbuch von H.R. Etzold: "So wird´s gemacht" besorgt. Finde aber die Beschreibung zumindets hierzu und auch die Bebilderung für jemanden, der zwar ein handwerkliches Geschick mitbringt, aber eine derartige Arbeit zum ersten Mal angehen will, stellenweise etwas dürftig.

So sagt er, daß neben dem Hochbocken des Fahrzeugs der Motor im Motorraum angehoben werden muß und nach Ausbau der vorderen Motor-Momentstütze ein Spezialwerkzeug Ford 21-172 eingebaut werden soll. Keine Ahnung, wie ich an solch ein Teil kommen soll.

Statt der empfohlenen Hebevorrichtung habe ich mir in gleicher funktionsweise aus Balken über dem Motorraum mit einem Haken an einer Gewindestange eine Zugmöglichkeit für den Motor schon mal vorbereitet. Jetzt brauch ich aber doch brauchbare Hinweise, bevor ich mir möglicherweise unnötig viel Arbeit einhandele.

Warum die Batterie abgeklemmt werden muß erkenne ich im Moment ebenfalls nicht wirklich. Einen OT-Eistelldorn habe ich mir bereits nach seiner Skizze drehen lassen.

Frage mich allerdings, ob es nicht auch weniger aufwendig zu bewerkstelligen sein könnte, selbst wenn ich etwas friemeln müßte.
Wer hat schon selbst an diesem Modell solche Arbeiten ausgeführt und kann mir hier weiterhelfen, vielleicht auch mit Bildern?

Müssen die Andruckrollen wirklich mitgewechselt werden und auch die Wasserpumpe? Denn bei der hatte ich noch keine Störungen bemerkt.

Würde mich freuen, bald die erbetene Hilfe zu bekommen.

LG fankos
 

EsCaLaToR

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Das Spezialwerkzeug bei Ford ausleihen. Wir haben eins für die Nockenweillen gebraucht.

Zur Demonatage des Zylinderkopfes müssen diverse Kabel ab, da klemmt man halt immer die Batterie ab.
Wenn ganz dumm kommt, will einer die Zündung einchalten und den Motor starten.....gabs alles schon.

Die Andruckrollen und die Pumpe wechselt man eigentlich mit. Mit einem neuen Riemen werden deren Lager anders beansprucht, als die Teile vorher eingelaufen sind, und nach kurzer Laufzeit gehen die Teile dann erfahrungsgemäß gern kaputt.


BTW: Welcher von beiden ist denn gerissen?
 

fankos

Jungspund
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Hallo,

welcher gerissen ist, weiß ich noch nicht, lt. ADAC aber scheinbar der, der die Nockenwelle antreibt.

Wollte erst mal wissen, bevor ich mit der Demontage anfange, ob wirklich der Motor unbedingt aus den Motorlagern gelöst und angehoben werden muß oder ob es auch so, wenn auch mit etwas Friemelei geht, die Riemen und dann ja, weil es wohl sein muß, auch die Pumpe einschließlich Lagern zu wechseln.

Wie im ersten Beitrag geschidert, wollte ich nicht unbedigt eventuell vermeidbaren Aufwand treiben und warte auf Tipps von Praktikern, die schon wissen, wie es auch einfacher geht.

Im Forum habe ich in einem reichlich bebilderten Beitrag zu dem MK1, allerdings Benziner, gelesen, daß unbedingt darauf zu achten sei, eine Pumpe mit Stahl oder Gußschaufelrädern zu beschaffen, da diese der Ford Origalpumpe aus Kunststoff und somit wohl weniger haltbar seien. Trifft dies auch bei diesem Modell zu?

LG von fankos
 

fankos

Jungspund
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Hallo @ all

Sieht nach einem schlimmeren Schaden aus, als vermutet. Habe die Riemenabdeckung entfernt und sehe, daß zwischen den beiden unteren Zahnrädern des Nockenwellen-Zahnriemens einige Zähne regelrecht abrasiert sind. Der Zahnriemen selbst ist aber noch drauf und nicht gerissen.

Habe mit einem Schlüssel die Nockenwelle zu drehen versucht, läßt sich nur um ca 10-15° in beide Richtungen bewegen, über den zu spürenden deutlichen Widerstand habe ich mich nicht getraut weiter zu drehen. Spricht wohl für eine Blockierung, oder?

Wie könnte ich den Schaden in diesem Stadium genauer eingrenzen, um zu entscheiden, ob ich überhaupt noch etwas an der Maschine mache?

LG fankos
 
M

MucCowboy

Gast im Fordboard
So ein Durchdrehen funktioniert nur, wenn gleichzeitig die Kurbelwelle gedreht wird und alles halbwegs synchron abläuft. Weil der Motor ist kein "Freidreher", d.h. Kolben und Ventile können sich berühren, wenn sie azyklisch laufen. Steht also einer der Kolben gerade im oberen Totpunkt, kannst Du die Nockenwelle nich weit drehen, weil eines der öffnenden Ventile den Kolben berührt und stockt. Genau dasselbe passiert beim Zahnriemenriss (oder wie bei Dir und wie auch weitaus häufiger, wenn Riemenzähne abgeschert werden), nur dann mit viel mehr Gewalt. Die Folge sind meist verbogene oder zerstörte Ventile (Kolben von unten, Nockenwelle von oben, das Ventil dazwischen als schwächstes Teil).

Nach einem Zahnriemenriss ist es eigentlich üblich, erstmal den Zylinderkopf abzunehmen um eben die Ventile anzusehen. Sind einige davon kaputt, müssen sie ersetzt werden. Dann auch die Kolbenflächen ansehen, wo evtl. Ventile aufgeschlagen haben. Beim Zusammenbau wird dann ein neuer Riemen verbaut. Auch an eine neue Zylinderkopfdichtung denken.

Ob Du das selber angehen willst, musst Du entscheiden. Eine Werkstatt ist da einen guten Tag lang drüber - mit Fachkenntnis und Werkzeug.

Grüße
Uli
 

EsCaLaToR

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Damit Du alles wieder in einen definierten Zustand bekommst, muss eh erstmal die Nockenwelle raus. Dann kannst Du auch die Kurbelwelle entsprechend drehen und neben bei mit der Hand probieren, ob Du alle Ventile zumindest noch reindrücken kannst.
 

fankos

Jungspund
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Hallo,

vielen Dank fürs Mitdenken und die Hinweise. Ventildeckel hatte ich schon geöffnet, konnte auch nach entfernen des ÖL-Spritzbleches nichts ungewöhnliches entdecken. Morgen früh baue ich auch die Nockenwelle ganz aus.

Ist es nicht sinnvoll in einem direkt auch den Kopf abzunehmen, oder soll ich erst nach dem Test, ob sich die Ventile bewegen lassen, entscheiden? Oder wenn, nach welchem Kriterium?

Wenn sich Reparatur durchführen läßt, werde ich in jedem Fall auch die drei Keilriemen wechseln, sehen in den Laufflächen arg beansprucht aus.
Aber, was die Ford-Entwickler vom Platz einem zumuten, spottet jeder Beschreibung! Die armen Monteure in der Werkstatt, die damit ständig arbeiten.

Nein, Werkstatt scheidet aus. Ich muß auf Biegen oder Brechen da durch...

LG fankos
 
M

MucCowboy

Gast im Fordboard
Original von fankos
Aber, was die Ford-Entwickler vom Platz einem zumuten, spottet jeder Beschreibung!
Dann sei mal froh, dass Du keinen V6 hast. Gegen den hängt der Dieselmotor geradezu verloren in der Gegend herum.
 

fankos

Jungspund
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Hallo an die Forumsgemeinde!

Kurz, der Motor läuft super.
Habe alle Ventile gewechselt, auch wenn nur zwei Auslaß-Ventile gereicht hätten. Durch guten Einkauf hab ich die Kosten bei 350 € halten können. Der Rest war einach nur Schrauben und zuversichtlich bleiben.

In den Gesamtkosten sind im Grunde auch Teile der Wartung enthalten, wie 3 Antriebsriemen, alle Filter und auch rein vorsorglich das Thermostat sowie Öl und Frostschutzmittel.

Abschließend kann ich nur raten, in solch einer Situation selbst Hand anzulegen, selbst wenn man noch das eine oder andere Werkzeug zukaufen müßte. Eine Werkstatt kann beim besten Willen aus einem solchen Schadensbild kein Wirtschaftswunder hervorbringen.

Bliebe unter wirtschaftlicher Betrachtung nur die Presse. So gesehen kann auch der ungeübte nicht allzuviel falsch machen, besser aber er hat schon mal was geschraubt oder einen guten Freund, der es ihm zumindest zeigt.

Na ja, ein bißchen Werkzeug sollte auch vorhanden sein. Wenn Fragen von Leidensgenossen, helfe ich gern weiter.

Allen ein schönes Fest und auch einen guten Rutsch ins neue Jahr!

fankos
 

gregorius007

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wahrscheinlich leider etwas zu spät meine frage, aber: du hast nicht zufällig einige fotos gemacht, damit du deine "so wird's gemacht" reparaturanleitung etwas ergänzen kannst?

es ist schön und gut, daß es dir ohne weiteres gelungen ist, die ventile zu wechseln. es wäre aber für die anderen, denen ähnliches passiert, eine große hilfe, eine anleitung mit fotos zur hand zu haben.

wenn du paar bilder hast, stell' sie hier einfach rein - das wäre super!
 

fankos

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Zahnriemenriß

Hab ich, aber keine Idee, wie ich die Fotos hier reinstellen kann, da ich es noch nie gemacht habe. Habe wohl in Foren gesehen, daß da immer ein Link angeklickt werden muß, um an die Bilder zu kommen. Geht also um das gewußt wie. Sobald ich das von Euch weiß, werde ich meinen Freund mit ner schnellen DSL-Leitung besuchen und die Bilddatei hochladen; bei mir gibts nur die Buschtrommel-Anbindung via ISDN, mehr gibt es hier von der Telekom nicht. Muß wohl erst die Konkurrenz wach werden.

fankos
 

gregorius007

Triple Ass
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unterhalb des schreibfensters gibt es einen button "dateianhänge". wenn du drauf klickst, öffent sich ein neues fenster, in dem du eine datei (z.b. ein foto) auswählen und hochladen kannst.
 

fankos

Jungspund
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Hi Gregor,

hab mir grad die Möglichkeit des Dateianhangs angesehen. Selbst wenn ich die Bilder im Format einschmelze, mehr als 5 x 200 kb sind nicht drin.

Habe eine ganze Bilderserie zu dem Thema, die den erlaubten Anhang weit überschreitet und nur 5 Bilder reichen nicht für jemanden, der die Aktion zum ersten Mal vor sich hat.

Gibt es denn keine elegantere Lösung?

Grüße fankos
 
M

MucCowboy

Gast im Fordboard
Packe die Bilder in eine ZIP-Datei zusammen, dann vielleicht eine kurze Beschreibung dazu, und biete an, sie per Email zu versenden. Oder - wenn Du kannst - lade die Bilder auf Deinen Web-Space und stelle hier nur Links auf die Bilder rein.

Grüße
Uli
 

fankos

Jungspund
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Original von MucCowboy
- lade die Bilder auf Deinen Web-Space und stelle hier nur Links auf die Bilder rein.

Grüße
Uli

Sorry Uli,

mit Web-Space kenn ich mich nicht aus. Stell mir bitte paar Links ein, damit ich mich da ein bisserl "schlaulesen" kann. Vielleicht klappt´s dann mit der Bilder-Serie zum Selbst runterladen. Mit der Mail ist doch ein wenig aufwendig, zumindest mit meinem besch... Telekom Buschtrommel-Modem.

Grüße fankos
 

gregorius007

Triple Ass
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bei freenet kannst du einen kostenlosen account anlegen, da bekommst du ne mailadresse und 60 MB an speicherplatz. dort kannst du dann einfach (baukastenprinzip) eine datei (oder mehrere) - egal, ob JPG oder ZIP - raufladen.

alternativ gibt es auch bei GMX ein mediacenter (einfach anmelden / registrieren), da kannst du bis zu 1 GB daten ablegen.

pbase ist für bilder optimal, allerdings auf englisch und die testaccounts sind auf 10 MB begrenzt.
 
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