Ford Otosan baut vollelektrischen Ford Transit Custom ab 2023 in der Türkei

2021-03-16_Transit_in_Tuerkei.jpg

Ford treibt die Elektrifizierung seiner Nutzfahrzeugflotte voran: Nun hat der Autohersteller bestätigt, dass auch die nächste Generation der Ford Transit Custom-Baureihe ein vollelektrisches Modell umfassen wird, zusätzlich zu Plug-in-Hybrid-, Mild-Hybrid- und konventionell angetriebenen Varianten. Das neue Custom-Sortiment, zu dem der Ford Transit Custom-Kastenwagen und der Ford Tourneo Custom-Personentransporter gehören, geht im ersten Halbjahr 2023 in Produktion. Beide Modelle werden dann auch in der neuen vollelektrischen Variante vom Band laufen und Teil der umfangreichsten Transit Custom-Vielfalt sein, die Ford seinen europäischen Kunden jemals angeboten hat. Alle Versionen der nächsten Ford Transit Custom-Generation fertigt Ford Otosan, das Joint Venture von Ford in der Türkei, am Standort in Kocaeli.
Als Teil der Allianz zwischen Ford und Volkswagen wird auch die nächste Generation des 1-Tonnen-Nutzfahrzeugs von Volkswagen in Kocaeli gebaut. Die Kooperation zielt unter anderem auf Skalierungseffekte, die die Partner durch gemeinsame Fahrzeugplattformen erreichen. Zudem können beide Unternehmen so gemeinsam mehr Technologien schneller auf den Markt bringen.
„Die nächste Generation der Transit Custom-Baureihe – einschließlich der vollelektrischen Varianten – wird die Position von Ford als Nutzfahrzeugmarke Nummer eins in Europa stärken“, sagte Stuart Rowley, Präsident von Ford Europa. „Der Ford Transit Custom ist ein wertvoller Baustein in unserem Bestreben, das erfolgreiche Nutzfahrzeuggeschäft weiter auszubauen, speziell vor dem Hintergrund unseres Engagements für eine elektrifizierte Zukunft“.
Bereits im Februar hatte Ford angekündigt, ab 2024 in jeder Baureihe seiner Nutzfahrzeugflotte emissionsfreies Fahren zu ermöglichen, mit vollelektrischem Antrieb oder als Plug-in-Hybrid. Ab 2030 sollen dann zwei Drittel der verkauften Ford-Nutzfahrzeuge batterieelektrisch oder Plug-in-Hybride sein.
Jedoch ist sich Ford bewusst, dass nicht alle Nutzfahrzeugbetreiber den Wechsel vom konventionellen Verbrennungsmotor zu vollelektrischen Fahrzeugen in einem Sprung vollziehen werden. Deshalb setzt Ford auf ein breites Spektrum an Antriebstechnologien vom Mild-Hybrid bis Plug-in-Hybrid, was auch in der nächsten Generation des Ford Transit Custom ein wesentlicher Bestandteil der Produktpalette sein wird.
Das anhaltende Wachstum im ohnehin starken Nutzfahrzeuggeschäft von Ford ist der Schlüssel zur Profitabilität des Unternehmens in Europa. Unterstützt wird dieser Erfolg durch neue Produkte und Dienstleistungen sowie die Zusammenarbeit mit einem umfangreichen Netzwerk von Aufbauherstellern und vielen weiteren Partnern. Das gilt vor allem auch für die strategische Allianz von Ford mit Volkswagen und dem Joint Venture Ford Otosan, die eine kostengünstigere Fahrzeugentwicklung und -beschaffung ermöglicht.
"Heute starten wir mit einer weiteren strategischen Investition, die dazu beitragen wird, die Zukunft der Automobilindustrie zu gestalten“, sagte Ali Koç, Vorsitzender von Ford Otosan und stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Koç Holding. „Unsere Fabriken in Kocaeli transformieren wir in die erste und einzige integrierte Produktionsstätte der Türkei für die Montage von Elektrofahrzeugen und Batterien. Wir betrachten diese Investition, die sich über ein Jahrzehnt erstrecken wird, als zukunftsweisenden strategischen Schritt. Ich möchte der Ford Motor Company für ihr Vertrauen in die Türkei und Ford Otosan danken, das diese bedeutende Entscheidung ermöglicht hat."
Positive Nachricht für Kölner Ford-Werke
Die heutige Ankündigung ist auch eine positive Nachricht für die Kölner Ford-Werke. Die Getriebe für die Ford Transit Custom Baureihe werden in Köln gefertigt. Damit stärkt Ford das Kölner Getriebewerkes sowie weitere beteiligte Bereiche wie Druckguss und Schmiede. Auch das Motorenwerk in Niehl profitiert davon. Ford plant hier, die Zylinderköpfe vor zu bearbeiten, bevor sie weiter ins Ford-Motorenwerk nach Dagenham/England geschickt werden, wo die Dieselmotoren mit fortschrittlicher Technologie entstehen.
Im Jahr 2020 konnte Ford zum sechsten Mal in Folge seine europäische Marktführerschaft im Segment der leichten Nutzfahrzeuge behaupten. Dieser Trend setzt sich 2021 fort, denn auch aktuell ist Ford die meistverkaufte Nutzfahrzeugmarke des Kontinents.
Das weitere Wachstum des Ford-Nutzfahrzeuggeschäfts basiert auch auf einem Ökosystem aus vernetzten Diensten, die gemeinsam mit den Kunden entwickelt wurden, um das Kundenerlebnis zu verbessern und deren Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen. Dazu gehören vernetzte Betriebszeit- und Produktivitätsdienste wie FordPass Pro für Flotten mit bis zu fünf Fahrzeugen und Ford Fleet Management. Diesen Service entwickelte Ford im vergangenen Jahr mit ALD Automotive, um die Produktivität von Flottenkunden zu maximieren, die maßgeschneiderte Dienste suchen, um ihre Fahrzeuge auf der Straße zu halten.
„Das Wachstum im Nutzfahrzeuggeschäft und starke Partnerschaften wie unsere Allianz mit Volkswagen und unser Joint Venture Ford Otosan bilden das Fundament für den zukünftigen Erfolg von Ford“, so Rowley. „Im Rahmen des Plans von Ford, unser globales Automobilgeschäft zu transformieren, haben wir uns verpflichtet, ein EBIT-Margenziel von sechs Prozent zu erreichen.“
Die geschäftlichen Beziehungen zwischen der Koç Holding und Ford gehen bis ins Jahr 1928 zurück. Heute ist Ford Otosan das führende Unternehmen der türkischen Automobilindustrie und eines der am längsten bestehenden und erfolgreichsten Joint Ventures in der globalen Automobilindustrie.
Das Montagewerk von Ford Otosan im türkischen Kocaeli wurde im Jahr 2001 eröffnet. Seit 2004 produziert das Joint Venture dort die Ford Transit Custom-Baureihe und den Transit 2-Tonner. Das Ford Otosan-Montagewerk Yeniköy (ebenfalls in Kocaeli) fertigt die Ford Transit Courier-Serie. Insgesamt machen die Nutzfahrzeuge, die Ford Otosan in der Türkei herstellt, rund 85 Prozent des Transit-Umsatzes aus.
Ford Otosan hat im vergangenen Dezember erklärt, mehr als zwei Milliarden Euro zu investieren, um die Produktionskapazität von Fahrzeugen und Batteriepacks in Kocaeli zu erhöhen. Überdies erwartet das Unternehmen eine Erhöhung der Belegschaft um rund 3.000 Beschäftigte.
 
Oben