Enorme Hilfsbereitschaft bei Ford: Beschäftigte sammeln Sachspenden für Erdbebenopfer

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Die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien hat in der Belegschaft der Ford-Werke eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. In einer groß angelegten Aktion spendeten Beschäftigte aus den Ford-Standorten Köln, Saarlouis und Aachen vier Lkw-Ladungen mit rund 100 Tonnen Hilfsgütern. Die Ford-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sammelten Sachspenden wie Heizöfen, warme Decken, Zelte, Babynahrung, Kleidung, Hygiene-Produkte oder Kinderspielzeug. Sie sortierten und verpackten diese auch und kümmerten sich um den Transport in die Erdbebengebiete.

Die Spendenaktion war ein Projekt im Rahmen des sogenannten Ford Community Involvement-Programms. Mit dieser Initiative unterstützt Ford gemeinnützige Projekte und fördert das ehrenamtliche Engagement seiner Beschäftigten. Jeder Ford-Mitarbeitende kann bis zu zwei Arbeitstagen pro Jahr bei voller Bezahlung für ehrenamtliche Einsätze in Anspruch nehmen. „Als ich die herzergreifenden Bilder aus den Erdbebengebieten sah, war mir klar, dass wir im großen Stil unterstützen müssen“, erzählt Yvonne Stephan, Koordinatorin des Ford Community Involvement-Programms. Schon zwei Tagen später saß ein Ford-Team zusammen und überlegte, wie man einen Hilfskonvoi organisieren könnte.

Auf den Aufruf, sich im Rahmen von Community Involvement ehrenamtlich an der Spendenaktion zu beteiligen, meldeten sich dann innerhalb weniger Tage rund 150 Ford-Beschäftigte. Der Aufruf wurde nach kürzester Zeit wieder eingestellt, da sich deutlich mehr Freiwilligen meldeten, als eingesetzt werden konnten. Überrascht von dieser Hilfsbereitschaft war Yvonne Stephan nicht: „Ich habe schon viele Spendenaktionen betreut und weiß, wie hilfsbereit die Ford-Mitarbeitenden sind.“ Dennoch war das enorme Engagement der Beschäftigten auch für die zuständige Ford-Mitarbeiterin etwas ganz Besonderes: „Wie sehr sich die Kolleginnen und Kollegen eingesetzt haben und unbedingt mithelfen wollten, hat mich wirklich zutiefst beeindruckt“, sagt Yvonne Stephan. „Sie wollten nicht nur Geld oder Hilfsgüter spenden, sondern selbst mitanpacken und Teil des Helfer-Teams sein.“

Schließlich kümmerten sich 90 freiwillige Helferinnen und Helfer um die Annahme der Spenden, sortierten und verpackten sie. Hinzukamen weitere rund 30 Beschäftigte, die in der Steuerungsgruppe die Aktion organisierten, die Paletten beschrifteten, die Lkws mit den Hilfsgütern beluden oder sich um den Transport kümmerten. Bei der Koordinierung der ehrenamtlichen Helfer spielte die Turkish Resource Group (TRG), ein Netzwerk von türkischstämmigen Ford-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, eine wichtige Rolle.

Rund 13 Millionen der 85 Millionen Einwohnern der Türkei lebten im Erdbebengebiet, erklärt Töre Yilmaz von der TRG. „Deshalb kennt fast jeder von uns türkischstämmigen Ford-Beschäftigten in Deutschland Betroffene vor Ort, manche haben sogar Angehörige oder Bekannte durch das Erdbeben verloren.“ Entsprechend groß sei der Einsatz und die Bereitschaft zu helfen. „Aber wir hatten auch viele nicht türkischstämmige Freiwillige, die sich unbedingt engagieren wollten“, betont Yilmaz.

Ford-Mechaniker initiiert privat organisierte Spenden-Aktion

Unterstützung für das Hilfsprojekt, für das vom 27. Februar bis 10. März Sachspenden gesammelt wurden, kam auch aus unterschiedlichen Bereichen der Ford-Werke. Die Produktion stellte eine Lagerfläche von mehr als 500 Quadratmetern zur Verfügung. Dafür mussten zunächst 50 Industrieroboter verlagert werden. Das Verpackungsmaterial sponserte die Ford Customer Service Division (FCSD). Und die Ford Transport Operation (TOPS) stellte Fahrer und Lkws. „Es war einfach großartig zu sehen, wie die gesamte Ford-Familie zusammengerückt ist, um den Menschen in den Erdbebengebieten zu helfen“, sagt Töre Yilmaz.

Ford-Fahrer holten auch 500 Feldbetten, Kissen und Schlafsäcke in der Nähe von Lyon ab, die der Zulieferer Trigano bereitstellte. Der Ford-Partnern Westfalia beteiligte sich ebenfalls an der Spendenaktion. Mittels Spenden von Mitarbeitenden besorgte die Turkish Resource Group (TRG) von Ford bei einem Großhändler auch 113 Heizstrahler. Am 15. März wird der Konvoi mit den Hilfsgütern schließlich Richtung Joint-Venture Ford Otosan in türkischen Kocaeli starten. Von hier aus wird die Verteilung der Sachspenden über Hilfsorganisationen vor Ort koordiniert.

Doch das ist nicht die einzige Spendenaktion, bei der sich Ford-Beschäftigte engagierten. Ford-Mechaniker Güngör Köse initiierte ein zusätzliches Community-Involvement-Projekt, um die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien zu unterstützen. Zusammen mit einem Freund organisierte er auch eine Sachspendensammlung, an der sich ebenfalls viele Ford-Beschäftigte beteiligten. So kamen nochmals rund 225 Tonnen Hilfsgüter zusammen, die über einen privat organisierten Transport in die Erdbebengebiete gelangten und nun von örtlichen Hilfsorganisationen an die Betroffenen in der Türkei und Syrien verteilt werden.

Zudem hat die gemeinnützige Stiftung Ford Fund die Ford-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit aufgerufen, Geld für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien zu spenden. Bei diesem Spendenaufruf kamen bisher knapp 100.000 US-Dollar zusammen. Diese Summe erhöhte der Ford Motor Company Fund, der mit dem internationalen Treuhänder Global Giving kooperiert, um weitere 100.000 US-Dollar und spendete zusätzlich 200.000 US-Dollar für den Erwerb von Zelten und essenzieller Hilfsausrüstung für die Betroffenen in den Erdbebengebieten.
 
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